Dass zwei prominente Brüder gleichzeitig in einer deutschen TV-Talkshow zu Gast sind, ist eher eine Seltenheit. Bei Markus Lanz kam es am Donnerstagabend dennoch dazu. Toni Kroos und sein Bruder Felix, der bei Union Berlin Fussball spielt, waren im ZDF zu sehen.
Die beiden Fussballstars lächelten artig, kommentierten den Lanz-Fauxpas jedoch nicht. Lanz kumpelte sich direkt weiter ran: «Telefoniert ihr regelmässig? Schickt ihr Sprachnachrichten, so 'nen Zeug?» Toni Kroos: «Ja, eher Whatsapp-Nachrichten...»
Lanz: «Felix, wie heisst denn diese Whatsapp-Gruppe?» Da musste das Publikum schon lachen. Aber Felix Kroos erklärte geduldig dem ZDF-Moderator, wie Chatten unter Brüdern funktioniert: «Also zu zweit haben wir keine Whatsapp-Gruppe, da schreiben wir einfach so. Aber mit unseren Cousins haben wir eine – die heisst ‹Geile Typen›.»
Toni Kroos erzählte dann Details aus der Whatsapp-Gruppe der Topstars bei Real Madrid: «Du fährst zum Spiel, es ist Besprechung. Einer verschläft immer.» Lanz wollte noch mehr Privates erfahren, etwa über die Nachbarschaft zum früheren Real-Star Cristiano Ronaldo.
Lanz: «Ihr wart ja Nachbarn. Tür an Tür habt ihr gewohnt.» Kroos grinst: «Naja, eher Hecke an Hecke.» Die lauten Grillabende hätten bei Ronaldo stattgefunden. Kroos: «Von unserer Seite kam dann schon mal ein: ‹Ruhe da drüben!›»
Anschliessend sprachen die beiden Stars über die Dokumentation «Kroos» (hier haben wir mit dem Regisseur des Films gesprochen. Er berichtet, warum ausgerechnet Superstar Ronaldo in dem Film fehlt).
Bruder Felix sorgte dann für den nächsten Lacher des Abends. Er verriet: «Ich warte mit meiner Doku bis nach dem Ende meiner Karriere.» Felix blieb weiter im Pointen-Feuer, und sprach über seinen erfolgreicheren grossen Bruder Toni: «Wenn man mich beobachten würde, wie ich bei seinen Spielen vor dem Fernseher sitze, der weiss, wie nervös und aufgeregt ich bin – gerade bei den Finals –, jetzt glücklicherweise nicht mehr, jetzt hat er ja genug gewonnen.»
Felix sei unfassbar stolz auf seinen grossen Bruder. Angesprochen auf das grosse Talent seines Bruder, meinte Felix mit einem Grinsen: «Das kann man sich nicht vorstellen, wie mich das immer brutal aufgeregt hat.»
Toni Kroos erzählte dann, dass reines Talent nicht für den Erfolg ausreichen würde. Lanz: «Ja, das kann man in meinem Fall jetzt nicht sagen...» Kroos lachte: «Ja, dann fehlt das Talent wahrscheinlich einfach.»
Die Kroos-Brüder hatten bei Lanz sichtlich Spass, und nahmen dessen nachbohrende Fragen nach dem Leben der beiden weit von einander entfernt lebenden Geschwister auf die leichte Schulter. Die beiden Brüder sehen sich höchstens drei Mal im Jahr. Toni: «Danke, Markus, dass du uns heute hier zusammengebracht hast. Das hier hätte man heute fast bei RTL bringen können. So ein Zusammentreffen, nach vielen Jahren...» Auch Lanz musste schmunzeln: «Gleich kommt noch Vera Int-Veen um die Ecke.»
Felix Kroos wurde aber auch ernst: «Das grösste Opfer der ganzen Fussballgeschichte ist, dass die Leute, die einem am wichtigsten sind... du kannst einfach nicht. Du hast ein Spiel, du hast ein Training, du bist im Trainingslager, oder sonst wo. Das ist das grösste Opfer, das du als Fussballer erbringst.»
Er begutachtete die Tattoos von Toni Kroos: «Das da ist deine Tochter...» Toni Kroos strich sich über den Arm, und meinte: «Das ist mein Sohn, danke Markus.»
So viel gelacht wird bei Lanz selten.
(pb)
Lanz ist nun mal eine Lachnummer.