Am Montag, 3. Januar 2022 beginnt in vielen Kantonen wieder die Schule. In der ganzen Schweiz soll Präsenzunterricht stattfinden, trotz der Omikron-Welle. Um die Kinder zu schützen, haben einige Kantone ihre Konzepte verschärft – wenigstens ein bisschen.
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Kurz vor Weihnachten waren die Schulen bereits ein Thema. Einige Lehrpersonen wollten ihre Schülerinnen und Schüler früher in die Ferien schicken, um die Festtage vor der Pandemie zu retten. Bis auf Bern lehnten das jedoch die meisten Kantone ab.
Auch die Corona-Taskforce des Bundes fand mehr Ferien keine gute Idee, legte den Kantonen aber ans Herz, die Kinder besser zu schützen. «Man sollte die Weihnachtspause nutzen, um die bisher ungenügenden Schutzkonzepte zu adjustieren», sagte Urs Karrer von der Taskforce an der Pressekonferenz vom 7. Dezember.
Einige Kantone sind dem Rat der Corona-Taskforce gefolgt, andere nicht. Die Übersicht zeigt: Jeder Kanton macht es ein bisschen anders.
Grosse Unterschiede gibt es beispielsweise bei der Maskenpflicht. In Basel-Stadt, Zürich und Bern müssen im kommenden Jahr alle Schüler und Schülerinnen ab der 1. Klasse eine Maske tragen. Im Kanton Glarus, in Schaffhausen und den beiden Appenzell gilt die Maskenpflicht bisher erst ab Sekundarstufe. Allerdings stammen manche Schutzkonzepte noch von Anfang Dezember und werden möglicherweise noch überarbeitet in den kommenden Tagen.
Unterschiede gibt es auch bei den anstehenden Skilagern. Die beiden Basel verzichten in diesem Jahr komplett darauf, Obwalden, Aargau und St. Gallen nehmen nur getestete Schüler und Schülerinnen mit.
Der kantonale Flickenteppich wird schon länger kritisiert. Vor zwei Wochen erinnerten die beiden Dachverbände Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und Syndicat des enseignantes et des enseignants de Suisse romande (SER) daran, was sie seit Beginn der Pandemie fordern: Die Schutz- und Hygienemassnahmen an den Schulen sollen auf Bundesebene koordiniert werden.
LCH-Präsidentin Dagmar Rösler fordert konkret eine nationale Corona-Testpflicht sowie landesweit einheitliche Regeln fürs Maskentragen. «Der Kampf gegen das Coronavirus wäre wirkungsvoller, wenn nicht jeder Kanton seine eigenen Massnahmen durchführte», sagte die oberste Lehrerin der Schweiz im Radio SRF. Schulschliessungen fände sie nur «im allerletzten Fall» einen Weg. Die Erfahrung habe gezeigt, dass der Unterricht zu Hause sowohl für die Kinder als auch für die Eltern belastend sei.
Eine weltweite (!) Pandemie auf Kantonsebene mit unterschiedlichen (nicht-) Massnahmen zu bekämpfen.
An Absurdität kaum zu überbieten.