Fluggesellschaft LaMia verliert nach Absturztragödie die Lizenz

Fluggesellschaft LaMia verliert nach Absturztragödie die Lizenz

01.12.2016, 19:52

Die bolivianische Regierung hat der Fluggesellschaft LaMia nach der Absturztragödie in Kolumbien die Lizenz entzogen. Das teilte der zuständige Minister Milton Claros am Donnerstag an einer Medienkonferenz in La Paz mit.

Zudem werde geprüft, warum der Charterfluggesellschaft überhaupt die Lizenz erteilt worden sei. Entlassen wurde auch die Spitze der nationalen Luftfahrtbehörde.

«Wir haben die Entscheidung getroffen, dass wir eine lückenlose, Untersuchung einleiten, auf die die Führungskräfte keinen Einfluss nehmen sollen», sagte Minister Claros zur Begründung. Bei dem Absturz am 28. November im Landeanflug auf den Flughafen der kolumbianischen Stadt Medellín starben 71 Menschen, sechs Passagiere überlebten.

Dramatische Szenen

Inzwischen war der Funkverkehr zwischen Piloten und dem Tower des Flughafens bei Medellín bekannt geworden, der dramatische Szenen unmittelbar vor dem Absturz am Montagabend offenbart. .«Flug LaMia 2933 hat Totalversagen, totales elektronisches Versagen, kein Treibstoff», sagt der Sprecher, bei dem es sich um den Piloten handeln soll.

Bereits zuvor habe der Pilot den Kontrollturm darum gebeten, wegen «Treibstoffproblemen» bei der Erteilung der Landegenehmigung bevorzugt zu werden, geht aus dem Mitschnitt hervor. Der Kontrollturm am Flughafen Medellín kam dieser Bitte nach, dann brach aber der Funkkontakt ab.

Es wird spekuliert, dass der Miteigentümer der Airline, der als Pilot mit an Bord war, aus Spargründen auf einen Tankstopp verzichtet haben könnte.

Die Chartermaschine vom Typ British Aerospace 146 war in den Bergen im Nordwesten Kolumbiens abgestürzt. Sie war vom brasilianischen Club Chapecoense gechartert worden, der zum Finalhinspiel um den Südamerika-Cup gegen den Club Atlético Nacional aus Medellín antreten sollte. (sda/dpa/afp)

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