Die Film- und Serienwelt steht nicht still. Auch in den vergangenen paar Tagen hat sich wieder so einiges ereignet. Wir haben drei interessante Neuigkeiten für dich.
«Joker», der etwas andere Film über den gleichnamigen DC-Bösewicht ist weiter auf Erfolgskurs. Seit dem Kinostart am 10. Oktober hat der Streifen weltweit bereits 738 Millionen US-Dollar eingespielt. Damit steht der Film kurz davor, einen Rekord zu brechen, den bisher «Deadpool» hält: den Titel als kommerziell erfolgreichster R-Rated-Film.
R-Rated ist in den USA die höchste Altersfreigabe. Wer sich so einen Film angucken möchte, muss mindestens 17 Jahre alt oder in Begleitung eines Erwachsenen sein. Bei uns werden solche Filme oft ab 16 Jahren freigegeben.
Damit untermauert «Joker», was «Deadpool» 2016 bereits bewiesen hatte: Auch Filme mit einer hohen Altersfreigabe können kommerziell erfolgreich sein. Zuvor hatten die Macher von Deadpool Jahre lang verzweifelt mit dem produzierenden Studio gerungen. Diese wollten den Film zuerst überhaupt nicht machen und die derbe Vorlage dann in einen familienfreundlichen Film ab 12 Jahren packen. Glücklicherweise haben sich die Macher dann durchgesetzt und wurden mit einem Einspielergebnis von 783 Millionen Dollar belohnt.
Seither ist Hollywood auf den «R-Rated-Zug» aufgesprungen und veröffentlicht immer mehr Filme mit einem R-Rating. Dass eine hohe Altersfreigabe alleine allerdings noch nicht ausreicht, damit ein Film erfolgreich ist, bewies zuletzt das Reboot von «Hellboy». Trotz eines R-Ratings geriet der Film mit seiner wirren Story zu einem blutigen Flop und kostete das Studio Millionen.
Nun aber zurück zu «Joker»: Dass der Film den Rekord von «Deadpool» in den nächsten Tagen einstellen wird, ist unbestritten. Noch immer steht der Film in dutzenden Ländern an der Spitze der Kinocharts - und in China ist er noch nicht einmal gestartet. Die Frage ist nun eigentlich nur noch, ob er auch die magische Grenze von einer Milliarde Dollar schafft.
Schon länger ist bekannt, dass Netflix den Kult-Anime Cowboy Bebop als Live-Action-Serie umsetzen wird. Die Dreharbeiten dazu haben erst Anfang Oktober begonnen.
Nun hat die Produktion aber einen gehörigen Dämpfer erlitten. Hauptdarsteller John Cho hat sich beim Dreh angeblich so schwer verletzt, dass die Produktion der Serie abgebrochen werden mussten. Wie Deadline schreibt, soll sich Cho beim letzten Take einer routinemässigen und gut geprobten Szene verletzt haben. Was genau vorgefallen ist oder wie die Verletzung aussieht, ist bisher unklar.
Allerdings soll der Vorfall so schwer gewesen sein, dass Cho nach Los Angeles zurückgeflogen wurde, wo er sich einer Operation unterziehen musste. Ausserdem erwarte den Schauspieler eine aufwendige Rehabilitation.
Netflix teilte mit, dass seine Gedanken bei Cho seien und er auf die volle Unterstützung des Unternehmens zählen könne, während er genese. Entsprechend plant Netflix auch nicht, Cho durch einen anderen Darsteller zu ersetzen, auch wenn das in diese frühen Phase theoretisch problemlos möglich wäre. Bis die Dreharbeiten wieder aufgenommen werden können, vergehen dadurch mindestens sieben bis neun Monate.
Marvel-Filmen weht aktuell einiges an Kritik aus Hollywoods Topliga entgegen. Bereits vor etwa einer Woche hatte Kultregisseur Martin Scorsese («Taxi Driver», «Good Fellas») das heutige Kino und insbesondere Marvel-Filme hart kritisiert. Er verglich die Superhelden-Streifen unter anderem mit Freizeitparks, die zwar pompös aber ohne wirklichen Mehrwert seien. Marvel-Filme seien weder Kino noch Kultur, befand Scorsese.
Nun schlägt auch Francis Ford Coppola solche Töne an. Bei einem Filmfestival in Frankreich fand der Regisseur von Filmen wie «Apocalypse Now» oder «Der Pate» deutliche Worte. So sagte er unter anderem, dass Scorsese mit seiner Kritik noch zu nett gewesen sei. Nach Coppolas Meinung sind Marvel-Filme nicht nur kein Kino, sondern geradezu abscheulich. Man erwarte schliesslich vom Kino, etwas dazuzugewinnen. Etwas Aufklärung, Wissen oder Inspiration. Er verstünde nicht, was Leute davon hätten, sich den gleichen Film immer und immer wieder anzuschauen.
Kurz nach diesem Statement meldete sich Regisseur James Gunn auf Instagram zu Wort. Er hat unter anderem beide Marvel-Filme «Guardians of the Galaxy» gedreht und arbeitet aktuell an «The Suicide Squad». In einem Post schrieb er:
Wie ein Film laut Martin Scorsese heutzutage auzusehen hat, seht ihr schon bald, wenn Ende November «The Irishman» auf Netflix startet. Zuvor startet er auch in einigen Kinos in den USA. Ob er auch in die Schweizer Kinos kommt, ist aktuell noch nicht bekannt. (pls)