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11 schlechte Autos, die inzwischen ziemlich cool geworden sind

amc pacer USA auto kompaktauto 1970er https://barnfinds.com/37k-mile-1978-amc-pacer/
Ach, komm' – ich würd' trotzdem.Bild: barnfinds.com

11 grauenhafte Autos, ... die aber trotzdem irgendwie gopfnomoll cool sind

(... und ich deswegen ohne Hemmungen fahren würde.)
15.12.2017, 10:2118.12.2017, 08:41
Oliver Baroni
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Gute Autos, schlechte Autos ... ach, wie doch jeder dazu eine Meinung hat! Eine unveränderbare Meinung, notabene, denn geht es um die vierrädrige heilige Kuh, ist jeder und jede ein Experte ersten Grades. Schliesslich spielten wir alle früher Mal Quartett. Was ich eigentlich sagen will: Gut oder schlecht hat oftmals mehr mit persönlichem Geschmack zu tun als mit technischen Daten.

Trotzdem gab es immer wieder gottverdammte Nieten, die nichtsdestotrotz für die Massenproduktion freigegeben wurden:

Und auf sowas kommentieren alle, einem FDJ-Chor gleich, «Fiat Mulitplaaaaaa!».

Worauf man schlicht feststellen muss (darüber hinaus, dass ihr alle langweiligste Herdentiere seid): Öh, nein. Der Multipla ist kein schlechter Wagen. Ein hässlicher Wagen, meinetwegen. Doch keineswegs schlecht – ganz und gar nicht. Ich persönlich mag den Multipla – nicht zuletzt weil er der einzige Wagen im Jahr 2000 war, der annähernd so ausgefallen aussah, wie die Fantasievehikel unserer Kinderbücher zum Thema «Leben im Jahr 2000». Nein, wir bekamen keine glänzenden Raumanzüge oder humanoide Butler-Roboter – aber immerhin ein Auto, das vollkommen wahnwitzig aussah. Aber ich drifte ab. 

Nun, unter den (erstaunlich vielen) Nieten der Automobilgeschichte gab es doch einige, die ... naja ... trotzdem irgendwie geil sind. Das sind Autos, die zur ihrer Zeit vielleicht unbeliebt und ungeliebt waren, eventuell pannenanfällig waren, inzwischen aber gut gealtert sind. Ja, das sind Autos, die ich fahren würde, Autos, in denen ich vor einem gut besuchten Strassencafé fahren und parkieren würde und danach mit hoch erhobenem Haupt aussteigen würde. Ihr versteht, was ich meine: Die Abteilung «leider geil».

Triumph TR7

triumph tr7 auto sportwagen british leyland https://www.pinterest.ch/Bonefishin/triumph-cars/?lp=true
Bild: pinterest

Schlecht, weil:

British Leyland in den 70ern halt. Da wurden einst grossartige, innovative Qualitätsmarken wider Willen zu einem ungeliebten Zwangskonsortium zusammengeführt, was unweigerlich in halbherzigen Projekten und noch halbherzigerer Qualität resultierte. Fallbeispiel Triumph: Nach Generationen bildhübscher, flinker Sportwagen versuchte man die knapp 100 PS des neusten Produkts mit einem schnittigen Design zu kaschieren.  

Aber:

Klappscheinwerfer! Aufklappbare Scheinwerfer, Leute! Wie bei den Ferraris und Lamborghinis dieser Ära. Schaut mal, wie sich die Dame auf der Motorhaube räkelt.

Das sind die Klappscheinwerfer, imfall.

Und ausserdem gab es dieses Interieur:

Ist doch stylish, oder?

Filmauto-Bonus: «The New Avengers»-TV-Serie (1976-1977).

AMC Pacer

Schlecht, weil:

Der ungeliebte Pacer halt; Amerikas Versuch, einen – höhö – Kleinwagen zu konstruieren. Ölkrise und dergleichen. Deshalb mal was Wirtschaftliches! Ergo ein 4,2L V6-Motor. LOLZ. Dazu eine Karosserie, die aussah wie ein Aquarium.

Aber:

Eben – es sieht aus wie ein Aquarium! Keine klassische Schönheit meinetwegen, aber als Designobjekt inzwischen eine Ikone. Und diese Interieure, die es in Angebot hatte! Guckt:

https://www.flickr.com/photos/sjb4photos/9161488981 amc pacer interieur auto USA 1970er navajo design
Bild: flickr

Nein, der Pacer ist natürlich kein Kleinwagen im europäisch-japanischen Sinn. Dafür ist er auch erstaunlich geräumig und fährt sich aufgrund seines zu grossen Motors locker und ruhig. 

Filmauto-Bonus: Logoooooo – «Wayne's World» (1992)

AMC Gremlin

Schlecht, weil:

Naja, auch hier gelten die Stichworte «USA», «Kleinwagen» und «Fail». Und ausserdem eine Form, die aussah, als hätte man einfach ein normales Stufenheck-Auto genommen und mit einer Säge den Kofferraum abgeschnitten. 

Aber:

Hey, so schlecht war das Teil nicht. 671'000 verkaufte Autos sind auch kein Klacks. Im Vergleich zu der Konkurrenz der Ära (in den USA zum Beispiel der VW Käfer) war er leistungsmässig haushoch überlegen. There's no substitute for cubic inches, eben. Und auch hier gilt: Designmässig erstaunlich gut gealtert. Der hat was. 

Auto Union 1000 SP

Schlecht, weil:

Da macht ein Deutscher einen auf Ford Thunderbird, ... bloss mit Zweitaktmotor. Jap, wie beim Töffli. Wirtschaftswunder? Nicht bei diesem Spielzeugautöli.

Aber: 

Sorry, aber ist dieser Spielzeug-Thunderbird nicht einfach zu süss? 

Talbot Matra Rancho

talbot matra rancho crossover auto 1984 https://www.flickr.com/photos/voulez-vous/5733633970/lightbox/
Bild: flickr

Schlecht, weil:

Da versuchte man mit einem krassen Offroader-Look die Tatsache zu kaschieren, dass darunter sich ein Simca 1100 befand. Allradantrieb? Nö. Rostanfälligkeit? Oh ja.

Aber

Nun, eigentlich war der Rancho seiner Zeit voraus, denn er ist der Urvater aller Soft-SUVs, die heute auf den Kinderhort-Anfahrtswegen Europas herumcruisen. Und als Designstück ist das Teil eines vom Coolsten, was die Achtziger hergaben. 

Filmauto-Bonus: «La Boum 2» (1982)

Und NUN:

DeLorean DMC-12

Schlecht, weil:

Ach, wollt ihr die gesamte Liste? Lahmer Motor, unzuverlässige Flügeltüren, zu teuer und, und, und. Von Anfang an hatte der DMC-12 mit Qualitäts- und Fertigungsproblemen zu kämpfen. Gründer John DeLorean hatte geschickt mit der britischen Regierung verhandelt, um finanzielle Unterstützung für die Autofabrik im nordirischen Dunmurry zu erhalten. Man war dankbar für die neu geschaffenen Jobs im von politischen Problemen geplagten Nordirland. Leider waren die meisten dortigen Angestellten bisher ungelernte Arbeiter, weshalb viele Autos Probleme mit den Spaltmassen oder der Einstellung der Flügeltüren aufwiesen. Noch problematischer waren unaufhörlich in die Höhe schnellende Kosten, für welche die britische Regierung nicht mehr aufkommen wollte. Und als John DeLorean infolge einer verdeckten Operation des FBI angeklagt wurde, Kokain im Wert von 24 Millionen Dollar in die USA einzuführen, war das Ende der Firma besiegelt.

Aber:

Eine Design-Ikone, die ihresgleichen sucht: Die Flügeltüren, die Karosserie aus poliertem Edelstahl, die Alu-Speichenräder – der DeLorean war bereits bei der Lancierung eines der Fahrzeuge mit dem höchsten Wiedererkennungswert der Automobilgeschichte und ist es bis heute geblieben. UND: Seit 2007 kann man sich einen nigelnagelneuen DMC-12 kaufen! Die texanische Firma DeLorean Motor Company kaufte damals sämtliche Restbestände der Originalproduktion auf und bietet nun das Auto an, das hält, was die Packung verspricht: modernere, leistungsfähigere Motoren, moderne Elektrik, moderne Zuverlässigkeit und dergleichen.

Filmauto-Bonus? Das muss ich euch nun wirklich nicht erklären, oder?

Chevrolet Vega

Schlecht, weil:

Das Auto, das GM fast den Kragen kostete: Weil das Projekt Vega von den GM-Konzernchefs 1969 als Fait Accompli dem Hersteller Chevrolet aufgedrückt wurde, war der Kleinwagen ein von Anfang an ungeliebtes Projekt. Dazu kam, dass die Fertigungslinie in Ohio von Arbeitskämpfen geplagt war, was wiederum dazu führte, dass Arbeiter mit Bummelstreiks und mangelhafte Qualitätskontrollen das Auto zusätzlich behinderten. Im Gegensatzt dazu aber leistete die Marketing- und Verkaufsabteilung gute Arbeit und der Vega entpuppte sich als Verkaufserfolg. Das Resultat: Nun besassen hunderttausende Amerikaner Autos, die nach kurzer Zeit rosteten und pannenanfällig waren. Somit war der Ruf als schlechtestes Auto aller Zeiten zementiert. Uff.

Aber:

Sorry, aber der Ur-Vega ist ein richtig, richtig hübsches Ding. Vorne Mini-Camaro, hinten Ur-Manta. Leider ist es dank oben genannten Gründen ziemlich aussichtslos, ein derartiges Original zu finden. Dafür findet man ab und an eins, das nachträglich mit einem V8 ausgestattet wurde, ... was eh geiler ist.

Zündapp Janus

Schlecht, weil:

Überlegt doch mal, was ist besser? Türen zum Einstieg auf der Seite bei einem Auto oder Türen zum Einstieg vorne und hinten? So bei einem Aufprall oder so? Oder beim Parkieren? Oder beim Ölwechsel? 

Aber:

Wie alle Microcars, die in den Fünfziger- und Sechzigerjahren von deutschen ehemaligen Nazi-Flugzeugherstellern entworfen wurden, ist auch der Zündapp Janus, bei dem es freilich schwierig ist zu erkennen, wo vorne und wo hinten ist, irgendwie kurlig und kultig. Und hey, für kleinere Besorgungen in der Stadt (mit oder ohne Beifahrerin in Nahtstrümpfen) wäre das Ding ganz cool.

Filmauto-Bonus: Jap, Professor Zündapp in «Cars 2» ist ... ein Zündapp Janus.

Lincoln Continental Mark IV/V

Schlecht, weil:

«Landjachten» nannte man diese Dinger. Will heissen: Ein absolut riesiges Auto mit einem absolut riesigen 7-komma-weisswasich-Liter grossen Motor, der aber weniger als 200 PS auf die Hinterräder bekommt. Das bei einem Gewicht von, naja, einer Jacht. Kontinental war die Grösse, langsamer als die Kontinentaldrift die Geschwindigkeit – und dazu kamen eine Reihe mechanischer Probleme, die dem Wagen alsbald den Übernamen «hunk of junk» gab. 

Aber:

Hat man die mechanischen Schwächen beseitigt (was – weil US-Auto – gar nicht so teuer und gar nicht so schwierig ist), bekommt man das ultimative Pimpmobile aller Zeiten (und die coolen ovalen Bullaugen dazu!). Einen Isaac-Hayes-8-Track in die Stereoanlage schieben, Sonnenbrille aufsetzen und cruisen, Baby, einfach nur cruisen!

Filmauto-Bonus: Jock Ewing fährt eine Lincoln Continental Cartier-Edition in der TV-Serie «Dallas».

Amphicar

Schlecht, weil ...

... es weder ein gutes Auto noch ein gutes Boot war. Sowohl auf der Strasse als auch im Wasser waren Leistung und Fahrverhalten miserabel. Der Amphicar galt als schnellstes Auto im Wasser und das schnellste Boot auf der Strasse. Ausserdem musste nach jeder Wasserfahrt das Ding an 13 Stellen geschmiert werden, für eine davon musste die Rückbank entfernt werden. Praktisch.

Aber:

Funktioniert hat das Ding trotzdem. In Berlin war gar die Polizei mit Amphicars ausgestattet. «Gömmer ä chli uf de See?» Kein Problem mit einem Amphicar, das notabene das bis heute das meistverkaufte amphibische Auto der Geschichte bleibt.

Aston Martin Lagonda

Schlecht weil:

Alles elektronisch! Alles digital! Nur bedeutete dies in den späten 70ern vor allem eins: Unzuverlässigkeit. Leider war diese futuristische Luxuskarosse mit Sportwagenbeschleunigung schlicht der Zeit voraus. Öh, also der damals zur Verfügung stehenden Elektronik voraus.

Aber:

Bringt man die Elektronik in Ordnung (was offenbar heutzutage machbar ist) bekommt man einen Viertürer mit Klappscheinwerfern! Und einem «Star Trek»-Interieur! Und schnell ist das Ding heute noch. Aston-Martin-Power, halt.

Und NUN: Over to you, liebe User. Bestimmt habt ihr weitere Vorschläge ... 😉

Auto #unfucked

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Die beliebtesten Kommentare
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Anonymer
15.12.2017 10:48registriert Juli 2016
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
11 grauenhafte Autos, ... die aber trotzdem irgendwie gopfnomoll cool sind
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!
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Sauäschnörrli
15.12.2017 10:58registriert November 2015
Citroën Méhari

Kunstoffkarosserie, 0,6l Zuckerwassermotörchen und alles weggelassen was eh nur kaputt geht.
11 grauenhafte Autos, ... die aber trotzdem irgendwie gopfnomoll cool sind
Citroën Méhari

Kunstoffkarosserie, 0,6l Zuckerwassermotörchen und alles weggelassen was eh nur kaputt geht.
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Simon
15.12.2017 10:39registriert Januar 2014
Alles besser als die heutigen SUV-Panzer.
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