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Dieses Q & A zum Start von Apple Pay in der Schweiz ist in Kooperation mit dem unabhängigen Online-Medium macprime.ch entstanden. Stefan Rechsteiner vom bekannten Schweizer Apple-Magazin hat viele Antworten beigesteuert.
Das Inhaltsverzeichnis:
Offiziell am Donnerstag, 7. Juli 2016.
Touristen und andere Inhaber von ausländischen Kreditkarten können hierzulande schon seit längerem mit Apple Pay bezahlen (sofern der Kartenherausgeber im Herkunftsland mit Apple kooperiert).
Nur die von der Cornèr Bank, von Bonus Card und von Swiss Bankers ausgestellten MasterCard- und Visa-Kreditkarten. Wobei Swiss Bankers Prepaid-Kreditkarten anbietet.
Die auf der Apple-Website dargestellten Firmen-Logos zeigen einzig Grossverteiler und Shops, die mit dem Mac-Hersteller für Apple Pay spezielle Marketing-Partnerschaften eingegangen sind.
Coop und Migros sind wohl deshalb nicht dabei, weil sie ihren eigenen Bezahldienst Twint noch entsprechend bewerben und durchsetzen wollen.
Bezahlen ist mit den Kreditkarten der oben gelisteten Aussteller aber auch bei Coop, Migros und Co. mittels Apple Pay möglich. Siehe nächster Punkt.
Überall dort, wo ein Bezahl-Terminal mit NFC verfügbar ist. Also bei allen Kassen, bei denen «kontaktloses» Bezahlen mit der Kreditkarte auch heute schon möglich ist. In der Schweiz ist dies bei einem Grossteil aller Bezahlterminals der Fall — auch bei Manor, kkiosk (Valora), Aldi, Lidl sowie vielen Kantinen.
Vor dem Bezahlen sollte man auf folgende Logos achten. Wenn eines von beiden vorhanden ist, funktioniert Apple Pay.
Ja. Das neu lancierte Apple Pay on the Web ist auch für Schweizer Kunden verfügbar, sobald es im Herbst lanciert wird.
Web-Entwickler können Apple Pay als Zahlungsmöglichkeit in ihre Online-Stores integrieren — noch ist aber nicht bekannt, welche Schweizer Anbieter auch Apple Pay in ihr Angebot aufnehmen werden.
Apple Pay on the Web wird mit iOS 10 und macOS 10.12 Sierra im Herbst (wohl September oder Oktober) lanciert. Ein Online-Store-Einkauf am Mac kann über den Fingerabdrucksensor Touch ID des eigenen iPhones oder über die persönlich getragene Apple Watch authentifiziert werden.
Ja. In Dritt-Apps kann Apple Pay als Zahlungsmöglichkeit ausgewählt werden. Dies wird auch mit dem Schweizer Apple Pay möglich sein.
Entwickler können Apple Pay als Zahlungsmöglichkeit in ihre Apps integrieren — noch ist aber nicht bekannt, welche Schweizer Anbieter auch Apple Pay in ihr Angebot aufnehmen werden.
Alle Schweizer Banken, darunter die Grossbanken UBS und Credit Suisse, aber auch Raiffeisen sowie viele andere Finanzinstitute und Herausgeber von Kreditkarten sperren sich (noch) gegen Apple Pay.
PostFinance hat sich wie folgt geäussert:
Die @PostFinance hält uns Kunden wohl für sehr dumm und traut uns nicht zu mit -Pay umzugehen. #ApplePay pic.twitter.com/k0871w0Ak5
— NoëL (@_NoeI_) 27. Juni 2016
Das gleiche Phänomen zeigte sich bereits bei der Lancierung von Apple Pay in anderen Ländern. Offenbar dauert es seine Zeit, bis der Druck gross genug ist und hinter den Kulissen die Verhandlungen über die finanziellen Entschädigungen/Gebühren abgeschlossen sind.
Aus Konsumentensicht ist zu empfehlen, bei der eigenen Kreditkarten-Herausgeberin nachzufragen.
Wie die «Handelszeitung» am Mittwoch berichtete, tritt demnächst ein weiterer gewichtiger Player ins Spiel ein. Das deutsche Unternehmen Wirecard wolle mit der Bezahl-App Boon den Markt aufmischen.
In Grossbritannien diene Boon als Schnittstelle zu all jenen Kreditkarten, deren Herausgeber-Banken nicht mit Apple kooperieren wollen.
Mit wenigen Klicks lässt sich Boon als virtuelle Kreditkarte zu Apple Pay hinzufügen. Das funktioniert mit einem einfachen Trick auch bereits für Schweizer Kreditkarten-Nutzer, wie wir hier erklärt haben.
In den USA kann man Apple Pay auch mit Debitkarten von Banken nutzen. Hierzulande ist das (noch) nicht möglich.
Herrlich wie die @UBSschweiz in den 🇺🇸 für #ApplePay schwärmt aber bei uns davon nichts wissen will. pic.twitter.com/QH3wr3UwXG
— NoëL (@_NoeI_) 1. Juli 2016
UBS Schweiz hat zunächst mit anderen Banken eine eigene Bezahl-App namens Paymit entwickeln lassen. Nun soll im Herbst die Fusion mit dem PostFinance-Projekt Twint erfolgen, um gemeinsam gegen Apple Pay und die Bezahldienste von anderen Tech-Konzernen anzutreten.
In den USA war die UBS zum Start von Apple Pay 2014 noch nicht an Bord. Mittlerweile sind aber die meisten grossen US-Banken auf den Zug aufgesprungen.
Jein. Offiziell ist dies bisher nicht möglich. Doch seit einigen Tagen kann in den USA an einigen Bankomaten mit Apple Pay und anderen kontaktlosen Bezahlungsmitteln Bargeld abgehoben werden. Dazu hat die Bank of America erste Bankomaten mit NFC ausgerüstet. Abgehoben werden kann dort Bargeld von mit der Bank ausgestellten Karten, die bei Apple Pay und Co. hinterlegt sind.
Nein. Das Bezahlen mit dem iPhone oder iPad klappt auch ohne Mobilfunk-Empfang bzw. im Flug-Modus. Ausserdem kann man die Apple Watch verwenden, auch wenn sie nicht an ein iPhone gekoppelt ist.
Was die System-Software betrifft, setzt Apple Pay auf dem iPhone oder iPad mindestens iOS 8.1 voraus. Und bezüglich Hardware:
Das ist nicht bekannt.
Immer wenn Kunden via Apple Pay mit der Kreditkarte bezahlen, verlangt Apple vom Kartenherausgeber bzw. der Händlerbank einen kleinen Anteil.
Laut unbestätigten Meldungen variiert der Betrag von Land zu Land und von Finanzinstitut zu Finanzinstitut. Sprich: Hinter den Kulissen wird auf Biegen und Brechen verhandelt.
In den USA soll Apple bei jeder Transaktion rund 0,15 Prozent der Kaufsumme erhalten. Bei 100 US-Dollar wären das 15 Cents.
Nein (noch nicht). Apple Pay bietet aktuell keine Direkt-Zahlungen an andere Apple-Pay-Nutzer an. Es gibt aber Gerüchte, wonach Apple dies bei seinem mobilen Bezahldienst bald anbieten könnte.
Mit der Öffnung der iMessage-Plattform mit iOS 10, watchOS 3 und macOS 10.12 Sierra wird es Drittanbietern möglich sein, Zahlungsdienste direkt in der Nachrichten-App anzubieten.
Bald, ja. Die Wallet-App von iOS wird bald mit der Möglichkeit ausgestattet, Apple Pay auch mit dort erfassten Kundenkarten oder Bonuskarten zu verknüpfen — so soll neben dem Bezahlen auch gleich von den Angeboten des Händlers profitiert werden können.
Die Bonusprogramme der Kreditkarte sind auch ohne diese kommende Integration verfügbar. Auch wenn Apple Pay den Austausch der Zahlungsdetails mit dem Händler anonymisiert, übernimmt trotzdem der Kreditkartenaussteller die Transaktion — entsprechend sammelt man auch bei jeder Bezahlung mittels Apple Pay Bonus-Punkte und dergleichen.
Ganz zentral bei Apple Pay ist, dass die Kartennummer nie auf dem iPhone oder der Apple Watch gespeichert wird. Stattdessen wird jeder Kreditkarte eine einzigartige Geräte-Account-Nummer zugewiesen.
Diese Nummer ist verschlüsselt und geschützt im Secure Element gespeichert — das ist ein von allen anderen Hardware-Komponenten abgeschotteter Chip, auf dem auch die Fingerabdruck-Daten (für Touch ID) sicher und für niemanden sonst zugänglich abgespeichert sind.
Soll etwas mit Apple Pay gekauft werden, wird die Geräte-Account-Nummer zusammen mit einem einzigartigen und dynamisch bei jeder Transaktion neu generierten Sicherheitscode verwendet, um die Zahlung zu verarbeiten. Damit wird nie die Kreditkarten- oder Prepaid-Kreditkartennummer bei der Zahlung an den Händler übermittelt.
Anders als bei NFC-Kreditkarten muss bei Apple Pay die Bezahlung vom Nutzer aktiv autorisiert werden — ganz ähnlich wie bei der von Internet-Diensten bekannten sicheren «2-Wege-Authentifizierung». Dies geschieht beim iPhone und iPad über den Fingerabdrucksensor oder über den PIN-Code. Die Apple Watch muss für die Bezahlung entsperrt sein. Damit wird sichergestellt, dass nur der Besitzer die Zahlung ausführt.
Wenn das eigene iPhone, iPad oder die Apple Watch mal verloren gehen oder gestohlen werden, kann das Gerät mit dem kostenlosen iCloud-Dienst «Mein iPhone suchen» schnell und einfach in den «Verloren»-Modus gestellt werden. Dabei wird auch Apple Pay und damit die generierten Geräte-Accountnummern deaktiviert — die Kreditkarte muss dazu nicht gesperrt werden, denn deren Nummer ist ja nicht auf dem Gerät gespeichert.
Mit «Mein iPhone suchen» kann auf Wunsch nicht nur das Gerät gesperrt, sondern auch komplett remote gelöscht werden.
Wer sein Gerät weder aus der Ferne (via Internet) sperren noch löschen will, kann die Bezahl-Möglichkeit auch über die iCloud-Einstellungen für jedes Gerät deaktivieren.
Im Gegensatz zum Bezahlen mit NFC-Kreditkarten gibt es keine 40-Franken-Limite. Auch mittlere und grosse Beträge können mit Apple Pay ohne zusätzliche Bestätigung bezahlt werden.
Natürlich gilt die Tageslimite oder andere Restriktionen, die von der Kartenherausgeberin vorgegeben werden.
Beim Bezahlen mit Apple Pay ist grösstmögliche Anonymität gewährleistet. Weder der Händler noch der Kassierer im Laden erfahren den Namen des Käufers, die Kartennummer oder den Sicherheitscode.
Da Apple Pay jedem Einkauf eine einzigartige Transaktionsnummer zuweist, bleiben die Zahlungen vertraulich. Der Händler kann also kein Profil erstellen und weiss nicht, was man sonst schon bei ihm gekauft hat.
Ähnliches gilt für Apple selbst. Die Details der Transaktionen werden von Apple Pay nicht gespeichert und sollen damit auch nicht auf die Person zurückverfolgbar sein, sagt Apple. Einzig die «letzten Einkäufe» werden stark zusammengefasst in der Wallet-App aufgelistet.
Durch die Verbindung von Apple Pay mit einer Bonus- bzw. Kundenkarte ist die Anonymisierung des Kaufes natürlich dahin. Weiterhin bestehen aber bleibt das Verschleiern der eigentlichen Kreditkarten-Daten.
Voilà!
Der Internet-Vergleichsdienst zitiert in einer aktuellen Medienmitteilung zwei eigene Experten.
Auch Banken-Experte Marc Parmentier sehe mit der Lancierung von Apple Pay die lokale Konkurrenz in arger Bedrängnis. Noch seien zwar erst drei Kartenausgeber an Bord. Aber auch im Heimatland von Apple Pay sei der Dienst 2014 mit gerade mal sechs Banken gestartet – nun seien es rund 2500.