Der Pressesprecher von Donald Trump, Sean Spicer, kritisiert erneut die Journalisten. Sein Opfer dieses Mal: ProPublica. Ausgerechnet ProPublica, die seit Jahren für ihre ernsthaften Recherchen bekannt sind und dafür schon mehrfach ausgezeichnet wurden.
Stein des Anstosses: Die investigativen Journalisten haben jüngst publik gemacht, dass vor kurzem die Modalitäten in der Treuhand-Konstruktion des US-Präsidenten geändert wurden. Trump kann damit weiterhin auf Kapital und Profite seiner früheren Unternehmen indirekt zugreifen.
Dies gefiel dem Sprachrohr des Präsidenten überhaupt nicht:
«Nur weil ein linker Blog schreibt, dass etwas geändert wurde, muss es nicht passiert sein» sagte er am Montag in seiner täglichen Pressekonferenz.
Die Bezeichnung «left-wing» passt den Journalisten überhaupt nicht. ProPublica antwortete darum mit zwölf Tweets auf den Vorwurf:
1/ So @seanspicer just called us a “left-wing blog.” Since we’re actually in the biz of facts, we figured we’d respond w/ a few...
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«@seanspicer nannte uns gerade ‹linker Blog›. Da wir aber im Fakten-Geschäft sind, dachten wir, nennen wir einige ...»
.@seanspicer 2/ @seanspicer was trying to knock our story that Trump’s trust doc was revised to say he can take $ frm biz anytime https://t.co/xcohyMmoRc
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«@seanspicer versuchte, unseren Artikel zu diskreditieren, in dem wir schrieben, dass Trumps Fonds-Dokument revidiert wurde, damit er jederzeit Zugriff auf sein Geld aus seinem Geschäft hat.»
.@seanspicer 3/ @seanspicer said he’s “not aware of any change in the trust.” And he then said this: https://t.co/44Rj2EZxDc pic.twitter.com/lrQpWkZjKh
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«@seanspicer sagte, er sei sich ‹nicht bewusst über Änderungen des Fonds›. Und dann sagte er Folgendes: ‹Nur weil ein linker Blog schreibt, dass etwas geändert wurde, muss es nicht passiert sein.›»
.@seanspicer 4/ The Trump trust doc was revised & signed Feb. 10. Here you go, @seanspicer: https://t.co/f1SgoNeIJ1 pic.twitter.com/9odXRrFEjV
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Das Trump-Fonds-Dokument wurde am 10. Februar revidiert und unterschrieben. Hier ist es: http://bit.ly/2o1S44u».
.@seanspicer 5/ We do no-surprises journalism. We told the Trump Org & WH what we knew and gave them time to explain.They didn’t. https://t.co/pYfcdEp64W pic.twitter.com/paZfZWr4W1
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Wir betreiben Keine-Überraschungen-Journalismus. Wir sagten der Trump Organization und dem Weissen Haus, dass wir es wissen, und gaben ihnen Zeit, sich zu erklären. Sie taten es nicht.»
.@seanspicer 6/ What we do is hold people in power accountable, no matter who they are, or what names they call us. We do it with facts. Like...
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Was wir machen, ist Menschen in Machtpositionen zur Rechenschaft zu ziehen, egal wer sie sind oder was sie uns nennen. Wir machen es mit Fakten wie ...»
.@seanspicer 7/ The fact that Tom Price bought drug company stock same day he pushed policy that could help the company. https://t.co/nica3s6oi1
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Der Fakt ist, dass Tom Price eine Pharmakonzern-Aktie kaufte, und das am gleichen Tag, als er eine Richtlinie unterstützte, die der Firma helfen würde.»
.@seanspicer 8/ The fact that Trump has quietly installed officials across the government to be his eyes and ears: https://t.co/UhSNXaGwBH
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Der Fakt, dass Trump klammheimlich Beamte quer durch die Regierung eingestellt hat, die seine Augen und Ohren sein sollten.»
.@seanspicer 9/ The fact that Jared Kushner isn’t actually separating himself from his business empire: https://t.co/ZNFNVOkfdL
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Der Fakt, dass Jared Kushner sich tatsächlich nicht von seinem Geschäftsimperium distanziert.»
.@seanspicer 10/ Or the fact that 5 top Trump officials have made false statements to Congress:https://t.co/xQGhQwEWaF
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Oder der Fakt, dass fünf top Trump-Funktionäre Falschaussagen vor dem Kongress gemacht haben.»
.@seanspicer 11/ And yes, our job always has been and will be holding *all* those in power accountable.
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Und ja, unser Job war immer und wird es immer sein, *alle* zur Rechenschaft zu ziehen, die an der Macht sind.»
.@seanspicer 12/ So, we wrote about fact that Obama caved to big banks and didn’t deliver on his promises to help homeowners: https://t.co/DnhEUzJIoP
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Also schrieben wir über den Fakt, dass Obama den grossen Banken nachgab und seine Versprechungen, Hauseigentümern zu helfen, nicht erfüllte.»
.@seanspicer 13/ We wrote about former Obama officials lobbying to push through a merger that could make flying more miserable: https://t.co/coXWQ7PInF
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Wir schrieben über frühere Obama-Funktionäre, die Abgeordnete beeinflussten, um eine Fusion durchzusetzen, die das Fliegen verschlechtern würde.»
.@seanspicer 14/ And wrote about how Obama was falling short on his own promises to grant pardons. https://t.co/eYO0xJLcT5
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Und wir schrieben darüber, dass Obama seine Versprechungen, Begnadigungen zu gewähren, nicht erreichte.»
.@seanspicer 15/ So any other facts you’d like to know, @seanspicer?
— ProPublica (@ProPublica) 3. April 2017
«Gibt es noch andere Fakten, die du gerne wüsstest?»