Mit einer Menschenkette haben am Samstag in Bern rund 300 Personen ihre Solidarität mit den Flüchtlingen in Europa manifestiert. Sie forderten sichere und legale Fluchtwege und eine grosszügige Aufnahme-Politik.
Zur Kundgebung aufgerufen hatte das Bündnis für eine offene und solidarische Schweiz, dem linksgrüne Parteien, Gewerkschaften und Migrantenforen angehören. Vor der Platzkundgebung formierten sich die Teilnehmenden am frühen Samstagabend zu einer Menschenkette rund um die Berner Schützenmatte.
«Wir brauchen Brücken statt Mauern», rief Nationalrat Balthasar Glättli (Grüne/ZH) anschliessend den Demonstrierenden zu. Statt das Land abzuschotten, solle die Schweiz grosszügig Schutzbedürftige aufnehmen und – wie damals bei den Kosovo-Flüchtlingen – ein Kontingent von 40'000 bis 50'000 Personen aufnehmen.
Das Bündnis für eine offene und solidarische Schweiz verlangt im weiteren finanzielle, medizinische und logistische Unterstützung von Ländern an den Grenzen Europas, in der Transit-Zone und in Nähe von Konfliktgebieten, wo sich besonders viele Flüchtlinge aufhalten. Zudem fordert es, bei der Entwicklungszusammenarbeit keine Kürzungen vorzunehmen
Rund 700 Personen haben am Samstagnachmittag in Zürich gegen die Asylpolitik in Europa demonstriert. Die Demonstration war unbewilligt und verlief bis auf einen kurzen Wasserwerfereinsatz friedlich.
Kämpferische Demo in Zürich, gegen das europäische Grenzregime! Über 1000 Leute nehmen sich lautstark die Strasse. pic.twitter.com/Rjxz4A09Ox
— sozialismus.ch (@sozialismus_ch) 26. September 2015
Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten friedlich demonstrieren wollen, weshalb die Polizei den unbewilligten Demonstrationszug toleriert habe, teilte die Zürcher Kantonspolizei am Samstagabend mit.
Auf dem Rückweg des Demonstrationszuges zum Helvetiaplatz über die Militärstrasse und Kanonengasse seien einige Demonstranten aber unversehens in Richtung Hohlstrasse abgebogen. Dort hätten sie vermummt eine Polizeisperre durchbrechen wollen, woraufhin die Polizei einen Wasserwerfer eingesetzt habe.
Die Demonstranten zündeten daraufhin einen Container an und bewarfen die Polizisten mit Gegenständen. Nach einigen Minuten habe sich die Situation aber beruhigt und die Demonstranten seien zurück zum Helvetiaplatz gegangen, schreibt die Polizei. Gegen 18 Uhr habe sich die Demonstration aufgelöst. (sda)