Schweiz
Gesellschaft & Politik

«Kei Luscht» aufs Bundeshaus: Keiner schwänzt so oft wie Roger Köppel

Roger Koeppel, SVP-ZH, spricht an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Montag, 25. September 2017 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Keiner fehlt so oft im Parlament wie SVP-Nationalrat Roger Köppel. Bild: KEYSTONE

«Kei Luscht» aufs Bundeshaus: Keiner schwänzt so oft wie Roger Köppel

26.11.2017, 04:0726.11.2017, 09:50
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Mit dem besten je erzielten Resultat ist Roger Köppel vor zwei Jahren in den Nationalrat gewählt worden.

Dort glänzt der Zürcher SVP-Politiker und «Weltwoche»-Herausgeber mittlerweile noch in einer anderen Kategorie: als grosser Abwesender. Von den 2244 Abstimmungen, die der Rat in der laufenden Legislatur bisher durchgeführt hat, liess Köppel 539 und damit fast jede vierte unentschuldigt aus, wie die NZZ am Sonntag berichtet.

Von 2244 Abstimmungen liess Köppel 539 sausen. 

Dabei blieb sein Platz nicht nur leer, wenn es um die Bisonzucht oder andere Banalitäten ging. Er fehlte laut dem Blatt zum Beispiel auch, als die letzte Runde im Ringen um die Zuwanderungsinitiative der SVP anstand.

Köppels Ratskollegen rühmen zwar seinen Scharfsinn, den Witz und die Debattierlust. Sein  Einsatz scheint aber zu ­verpuffen. «Er hat im Parlament bei weitem nicht den Einfluss, den man ihm ausserhalb zuschreibt», sagt ein Kommissionsmitglied. Nicht weil er zu diesem nicht fähig wäre. Sondern weil er sich nur selten in die Niederungen der Parlamentsarbeit begebe. 

Ist der bestgewählte Nationalrat also am Ende bloss ein Hinterbänkler? Mitnichten. Köppel tourt als «Europa-Chef» lautstark durch die Schweizer Säle und macht mit seiner Weltwoche mächtig Stimmung für die SVP. 

Köppel selber wollte Fragen dazu und zu seinem Wirken im Parlament nicht beantworten.

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Martin Bäumle fehlte am Zweimeisten. Bild: KEYSTONE

Nach Köppfel fehlten BDP-Nationalrat  Hans Grunder (BE) und der grünliberale Martin Bäumle (ZH) am meisten, wie die Analyse der Abstimmungen zeigt.

Umgekehrt wird auch die Liste der fleissigsten Knopfdrücker von SVP-Vertretern angeführt: Es sind Andrea Geissbühler (BE), Barbara Keller-Inhelder (SG) und Nadja Pieren (BE), die nur zwei bis fünf Mal grundlos fehlten.

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112 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Don Alejandro
26.11.2017 07:26registriert August 2015
Selber Schuld wen man den in den Nationalrat wählt. Wie sagt man so schön im SVP-Jargon? Steuergeldverschwendung?
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ujay
26.11.2017 05:09registriert Mai 2016
Köppel, warme Luft von einem "führenden Intellektuellen der Schweiz". Ein weiterer SVP Wasserprediger, der Wein trinkt.
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Makatitom
26.11.2017 10:33registriert Februar 2017
Wie heisst so jemand in seiner Sprache? Äusserst schädlicher Sozialschmarotzer, Steuergeldverschwender und Scheinpolitiker sind da wohl noch zu harmlos
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