Der schlechteste Frühling seit 30 Jahren macht endlich Pause. Gefühlt zum ersten Mal in diesem Jahr herrscht T-Shirt-Wetter, die Temperaturen liegen um die 20 Grad. Meteonews twitterte heute morgen: «Dank dem Hoch Waltraud braucht es heute schweizweit keinen Regenschutz, sondern die Sonnenbrille 😎».
Hat das Leiden jetzt ein Ende? Eine vorsichtige Annäherung an den Sommer in 4 Fragen:
Die Temperaturen werden gemäss SRF Meteo nun nicht gleich durch die Decke gehen. Dennoch soll es ab nächster Woche langsam aufwärtsgehen. Die Sonne wird wieder vermehrt vorbeischauen, einzig morgen Samstag kann eine Störung vorübergehend einige Wolken bringen.
Der meteorologische Sommer beginnt am Dienstag noch ohne Sommertemperaturen von 25 Grad oder mehr. Die Hürde könnte aber ab Mitte Woche geknackt werden.
Langzeit-Wetterprognosen sind auch im Jahr 2021 noch mit sehr vielen Unsicherheitsfaktoren verbunden. Allerdings gibt es mittlerweile einige Stationen, die einen Trend ausmachen wollen. In ihren saisonalen Prognosen geht etwa Meteonews von einem eher normalen Juni aus, mit durchschnittlichen Temperaturen und eher etwas zu nass. Der Juli und August sind demnach dagegen zu warm und der August auch zu trocken.
Auch der amerikanische Wetterdienst National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hat Sommertrends aufgestellt. Demnach wird der Sommer 2021 in der Schweiz 0,5 bis 1 Grad zu warm.
«Wir können aktuell mit Vorsicht sagen, dass uns ein warmer Sommer erwartet», sagte Meteorologe Roger Perret zu «20 Minuten».
«Letztmals so kühl und so nass war es im Mai 2019. Der Juni war dafür sehr heiss, die Temperaturen erreichten teilweise 30 bis 35 Grad», so Perret. Er relativiert allerdings auch: Langzeitprognosen seien immer mit Vorsicht zu geniessen.
Schlechter Mai, heisser Juni – ist das öfters der Fall? Schauen wir mal auf die letzten 40 Jahre zurück, bei denen – wie in diesem Jahr – nur sehr wenige Tage im Mai mit Temperaturen über 20 Grad gemessen worden sind. Konkret sind dies die Jahre 1980, 1984, 1987, 1991, 2013 und 2019.
Tatsächlich kam es im Juni 2019 nach einem schwülen Mai zu einem Rekord-Juni. Keine zwei Wochen nach dem Monatswechsel konnten im Flachland teilweise 30 Grad verzeichnet werden. Im weiteren Verlauf des Junis wurden dann teilweise sogar Temperaturen bis über 35 Grad erreicht. Auch in den Jahren 1984 und 2013 sind die Temperaturen im Folgemonat Juni deutlich gestiegen. Dies lässt uns schon einmal auf einen guten Sommer hoffen.
Nun aber zu den anderen Balken. Bei denen sieht die Vorschau auf einen warmen Juni weniger rosig aus. Die Juni-Temperaturen der Jahre 1980, 1987 und 1991 konnten nach einem kühlen Mai nicht so schnell an Fahrt gewinnen.
Ein weiterer Punkt, der Hoffnung machen könnte: In den Jahren, in denen es fast keine Tage mit Temperaturen über 20 Grad gab, stiegen diese im Juni jeweils rasant an. Und da dieser Mai die 20-Grad-Marke erst zweimal geknackt hat, könnte es durchaus bald sehr viel wärmer werden.
Von 1980 bis 2020 sind im Juni durchschnittlich 19 Tage mit Temperaturen über 20 Grad gemessen worden. Gemäss unserer Grafik mit den kühlen Mai-Temperaturen konnte nur das Jahr 2019 diese Werte übersteigen. Ob nach dem langen Regen gleich der warme Sommer kommt, das kann man sich anhand der Grafik etwas schönreden, das entscheidet Petrus wohl wieder einmal ganz spontan.
30min später: Pollen, ich habe euch NICHT vermisst 😭
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist,
ändert das Wetter oder bleibt wie es ist.
Diese Regel traf bis jetzt immer zu. 🤷♂️