Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat am Sonntag zwei Sprengungen durchführen lassen, um die Felssturzgefahr an der Gotthard-Passstrasse zu bannen. Am frühen Sonntagabend soll beurteilt werden, wann die Bahn- und Strassenverbindung wieder geöffnet werden kann.
Bis dahin dürfte mindestens eine weitere Sprengung nötig sein, wie das ASTRA am Nachmittag mitteilte. Die erste Sprengung fand um 12.15 Uhr statt, die zweite um 15 Uhr. Bei der ersten sei die Infrastruktur leicht beschädigt worden. Um 18 Uhr soll beurteilt werden, wie es weiter geht.
Das ASTRA hatte die Gotthard-Passstrasse und die Bahnlinie zwischen Göschenen und Andermatt am Samstagabend gesperrt. Grund war ein drohender Felssturz im Bereich «Bäz». Bereits am vergangenen Dienstag hatte sich dort ein Steinschlag ereignet.
Das Gefahrengebiet befindet sich gemäss Mitteilung des ASTRA rund 250 Meter oberhalb der Galerie der Matterhorn Gotthard Bahn und der Gotthard-Passstrasse. Seither wurde die Ausbruchstelle «intensiv überwacht».
Autoverlad Andermatt-Sedrun ausgebucht
Am späten Samstagnachmittag zeigten Messgeräte und Beobachtungen vor Ort Bewegungen an, die eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen Abbruch von rund 120 Kubikmetern Gestein signalisierten.
Weil dadurch sowohl Auto- wie auch Zugreisende akut gefährdet wären, wurden die Verkehrswege durch die Schöllenenschlucht am Samstagabend um 19.23 Uhr für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt. Andermatt ist derzeit entweder via Oberwallis und den Furkatunnel oder von Graubünden her mit dem Zug über den Oberalppass erreichbar.
Als Folge der Sperrung war der Autoverlad von Andermatt nach Sedrun über den Oberalppass am Sonntagnachmittag ausgebucht, wie die Matterhorn Gotthard Bahn mitteilte. (sda)