Die Basler Versicherung Bâloise möchte zu den besten Arbeitgeber der Branche zählen. Um dieses Ziel zu erreichen, geht der Konzern neue Wege. Er setzt dabei auf grosses Vertrauen in die Mitarbeitenden. So müssen die Angestellten erst ab dem 11. Krankheitstag ein Arztzeugnis einreichen.
«Es kann doch nicht sein, dass Arbeitnehmer wegen jedes Hustens zum Arzt gehen müssen und so auch die Gesundheitskosten belasten», sagt Personalleiter Stephan Walliser am Montag zu Radio SRF.
Die Gewerkschaft Unia begrüsst zwar die neue Krankheitsregelung für die Mitarbeitenden bei Bâloise, äussert aber auch Bedenken. Der Arbeitgeber sei verpflichtet, sich um die Gesundheit der Angestellten zu kümmern. Eine zehntägige krankheitsbedingte Abwesenheit ohne Arztzeugnis sei zu lang.
Der Arbeitgeberverband ist ebenfalls skeptisch. Wenn jemand fast zwei Wochen ohne ärztliche Untersuchung am Arbeitsplatz fehle, sei der Arbeitgeber in seiner Führungsverantwortung fast noch mehr gefordert und müsse gegebenenfalls Abklärungen veranlassen. «Speziell bei psychischen Problemen ist eine frühe Erkennung wichtig», sagt Daniella Lützelschwab zu Radio SRF.
Bâloise-Personalleiter Stephan Walliser hält dagegen. Es sei ja gerade dass Ziel dieser Massnahme, dass ein Klima des Vertrauens geschaffen werde, in welchem es sich leichter über schwierige Themen wie gesundheitliche Probleme reden lasse. (whr)
Wenn die Angestellten trotz Krankheit arbeiten gehen, weil sie ohne Arztzeugnis nicht fehlen dürfen ist das ja angeblich viel gesünder...