Schweiz
Wirtschaft

Grosses Vertrauen: Bei Bâloise können Mitarbeitende 10 Tage ohne Arztzeugnis krank sein

Grosses Vertrauen: Bei Bâloise können Mitarbeitende 10 Tage ohne Arztzeugnis krank sein

19.02.2019, 11:0019.02.2019, 11:22
Mehr «Schweiz»

Die Basler Versicherung Bâloise möchte zu den besten Arbeitgeber der Branche zählen. Um dieses Ziel zu erreichen, geht der Konzern neue Wege. Er setzt dabei auf grosses Vertrauen in die Mitarbeitenden. So müssen die Angestellten erst ab dem 11. Krankheitstag ein Arztzeugnis einreichen.

«Es kann doch nicht sein, dass Arbeitnehmer wegen jedes Hustens zum Arzt gehen müssen und so auch die Gesundheitskosten belasten», sagt Personalleiter Stephan Walliser am Montag zu Radio SRF.

Skepsis bei Gewerkschaft und Arbeitgebern

Die Gewerkschaft Unia begrüsst zwar die neue Krankheitsregelung für die Mitarbeitenden bei Bâloise, äussert aber auch Bedenken. Der Arbeitgeber sei verpflichtet, sich um die Gesundheit der Angestellten zu kümmern. Eine zehntägige krankheitsbedingte Abwesenheit ohne Arztzeugnis sei zu lang.

Der Arbeitgeberverband ist ebenfalls skeptisch. Wenn jemand fast zwei Wochen ohne ärztliche Untersuchung am Arbeitsplatz fehle, sei der Arbeitgeber in seiner Führungsverantwortung fast noch mehr gefordert und müsse gegebenenfalls Abklärungen veranlassen. «Speziell bei psychischen Problemen ist eine frühe Erkennung wichtig», sagt Daniella Lützelschwab zu Radio SRF.

Bâloise-Personalleiter Stephan Walliser hält dagegen. Es sei ja gerade dass Ziel dieser Massnahme, dass ein Klima des Vertrauens geschaffen werde, in welchem es sich leichter über schwierige Themen wie gesundheitliche Probleme reden lasse. (whr)

Weibliche Hysterie und ärztliche Intim-Massagen: Wie sich der Vibrator als Heilmittel getarnt in die Schlafzimmer schlich

1 / 19
Weibliche Hysterie und ärztliche Intim-Massagen: Wie sich der Vibrator als Heilmittel getarnt in die Schlafzimmer schlich
Die Geschichte des elektromechanischen Vibrators beginnt im 19. Jahrhundert und steht im Zusammenhang mit einer Krankheit: Der sogenannten Hysterie. bild: pinterest
Auf Facebook teilenAuf X teilen

700'000 Patienten infizieren sich jährlich im Spital

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ThePower
19.02.2019 11:23registriert März 2016
Absolut sinnvoll. Dieser Unsinn mit den Arztzeugnissen ab dem dritten Tag verstopft die Arztpraxen und frisst, dank Selbstbehalt, meist nochmals ein Loch ins Portemonnaie. Bei einer einfachen Erkältung macht es daher wenig Sinn, einen Arzt aufzusuchen. Wer heftiger krank ist, wird ohnehin von sich aus zum Arzt gehen.
1012
Melden
Zum Kommentar
avatar
JonnyTheGreat
19.02.2019 12:04registriert November 2018
Das Gegenargument „Der Arbeitgeber sei verpflichtet, sich um die Gesundheit der Angestellten zu kümmern“ ist ja mal der grösste Bullshit ever.
Wenn die Angestellten trotz Krankheit arbeiten gehen, weil sie ohne Arztzeugnis nicht fehlen dürfen ist das ja angeblich viel gesünder...
511
Melden
Zum Kommentar
avatar
Judge Dredd
19.02.2019 12:56registriert April 2016
Verstehe die Argumentation der Gewerkschaften nicht. Kein Arztzeugnis verlangen heisst ja nicht, dass man 10 Tage lang nicht mit dem Erkrankten in Kontakt tritt. Das ist die Aufgabe des Vorgesetzten sich über den zustand zu erkundigen und gegebenenfalls zu beraten. Der Vorgesetzt muss ja schon rein aus Gründen der Arbeitsbelastung für die anderen Mitarbeiter über eine mögliche länge des Ausfalls bescheid wissen. Also wird dieser Kontakt unweigerlich stattfinden.
430
Melden
Zum Kommentar
15
Millionen für die UBS-Führung: Die Kluft zwischen den Klein- und Grossaktionären
An der UBS-Generalversammlung in Basel ist für die Kleinaktionäre klar: Die Bank-Führung lebt im Grössenwahn. Doch je höher die Investition, desto stärker ist das Vertrauen.

Nichtsahnende Pendler dachten an diesem Mittwochmorgen vermutlich, dass jedes Schweizer Altersheim einen Tagesausflug in die Basler St.Jakobshalle machte. Der Altersdurchschnitt der Aktionärinnen und Aktionäre an der mit Spannung erwarteten ersten UBS-Generalversammlung seit der CS-Übernahme war gefühlt über 80.

Zur Story