Nick Hayek qualmt gerne. Und zwar auch in den Firmenräumlichkeiten seines Swatch-Uhrenkonzerns. Doch sein Rauchen sorgt intern für Kritik (CH Media berichtete). Laut der Westschweizer Zeitung «20 minutes» ärgern sich viele Angestellte über Hayeks Tabak-Verhalten. Er rauche in Sitzungszimmern, und sogar an Weihnachtsessen in Anwesenheit von Schwangeren.
Hayek selber gibt sich unbelehrbar. Er zeigte der Zeitung mittels einer Karikatur von sich selber den Stinkefinger und bezeichnete das Thema als Zirkus. Gegenüber CH Media versuchte ein Sprecher die Sache zu relativieren. Hayek frage jeweils die Leute, ob er sich eine anzünden dürfe.
Reicht das? Auf keinen Fall, sagt Jürg Hurter, Präsident der Stiftung pro aere für Tabakprävention und Passivraucherschutz. «Auch wenn der Chef vor dem Personal- und Lohngespräch fragt, ob er rauchen dürfe und der Arbeitnehmer eingeschüchtert antwortet, er dürfe, darf der Chef nicht rauchen.» Unter anderem wegen dieses Machtgefälles sei das Bundesgesetz zum Schutz vor Passivrauchen geschaffen worden. 2010 trat es in Kraft. Die Stiftung pro aere hatte sich massgeblich dafür eingesetzt. «Auch Arbeitnehmer, die nicht wagen, einem mächtigen Nick Hayek Einhalt zu gebieten, haben ein Recht auf den Schutz ihrer Gesundheit.»
Hurter stellt klar: «Es gilt ohne Wenn und Aber: Der Arbeitgeber ist verpflichtet, seinen Angestellten rauchfreie Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, die immer rauchfrei sind.» Zum Arbeitsplatz zählen auch Konferenzräume, Kantinen, Gänge, WCs, Garderoben und externe Anlässe mit geschäftlichem Charakter. Gewisse Ausnahmen gelten nur in der Gastronomie. «Aber nicht in der Betriebs-Cafeteria von Swatch», wie Hurter präzisiert.
Laut Hurter darf man zwar in einem Einzelbüro rauchen, aber nur dann, wenn der Rauch nicht in andere Räume dringt und wenn man in diesem Büro niemanden aus dem Unternehmen empfängt – «auch keinen unerfahrenen Lehrling und keine auf ihren Lohn angewiesene Sekretärin und keinen sprachunkundigen Arbeiter aus der Produktion.»
Hurter zeigt sich «sehr erstaunt» über das Gebaren des Swatch-Chefs. «Man fragt sich, ob Herr Hayek meint, er dürfe sich die Gesetze auslesen, an die er sich zu halten hat.» Der 65-Jährige stehe schliesslich einer modernen Firma vor. «Von ihm sollte man erwarten können, dass er sich gesetzeskonform und anständig gegenüber seinen Arbeitnehmern verhält.»
Wer sich als Arbeitnehmer durch Tabakrauch belästigt fühlt, solle sich an die zuständige kantonale Behörde oder an die Stiftung pro aere wenden, um Hilfe zu erhalten, sagt Hurter. Allfälligen Anrufen des Swatch-Personals kommt die Stiftung bereits zuvor: «Wir werden Herrn Nick Hayek in ein paar Zeilen daran erinnern, dass das Gesetz auch für ihn gilt, und ihm zeigen, wie er unnötige Konflikte inskünftig vermeidet.»
Bei Swatch mit Hauptsitz in Biel im Kanton Bern heisst es, bisher seien keine Beschwerden des Personals zu diesem Thema eingegangen. Und das Berner Amt für Wirtschaft erteilt keine Auskünfte zu konkreten Fällen, wie ein Sprecher auf Anfrage sagt.
Aber: «Stellen wir Verstösse gegen die Bestimmungen zum Schutz vor Passivrauchen fest, ergreifen wir alle notwendigen Massnahmen.» Die Höhe der Bussen wird durch die Staatsanwaltschaft oder durch ein Gericht festgelegt.
(wir sind ein Swatchgroup-Unternehmen) Herr hayek raucht bei Firmenbesuchen auch in expliziten Nichtraucherarealen, bzw unsere ganzen gebäude sind Rauchfrei, aber für herr Hayek nicht und ihn dafür zu kritisieren wird offen abgeraten, da man ob seines launischen Wesens um konsequenzen fürchten muss 8und auch wenn die selbstverständlich von jedem gericht kassiert würden, den Schaden hat man schon)
Als jemand, der sich immer als guter Patron aufspielt, ist solches Verhalten ein völliges No-Go!