Die abgefangene Maschine war gemäss der Schaffhauser Polizei von New York in Richtung Tel Aviv unterwegs.
In einem Grossteil der Deutschschweiz sind am Dienstagmorgen zwei laute Detonationen zu hören gewesen. Ausgelöst wurden sie laut der Schweizer Flugsicherung Skyguide durch zwei F/A-18 auf Abfangmission. Der Vorfall ereignete sich kurz nach 8.30 Uhr heute Morgen.
Knall durch 2 F/A18 auf Abfangmission. SH Richtung Altenrhein. Mission inzwischen beendet. Mehr Info kann Luftwaffe geben. ^vb
— skyguide (@skyguide) 5. Juli 2016
Zwei Schweizer Kampfjets haben ein Flugzeug der israelischen Gesellschaft El Al an der Schweizer Grenze bei Schaffhausen wegen einer Bombendrohung abgefangen und durch den Luftraum begleitet. Es handelte sich dabei also um keine Übung, sondern um eine «Hot Mission», wie Delphine Allemand, Mediensprecherin der Schweizer Luftwaffe, gegenüber watson bestätigt.
Ein Sprecher des israelischen Aussenministeriums teilte mit, bei den US-Flugbehörden sei eine anonyme Bombendrohung eingegangen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete. Es sei behauptet worden, in der Küche des Flugzeugs befinde sich ein Sprengsatz.
Das Flugzeug war von New York nach Tel Aviv unterwegs. Die Boeing 747-458 hat seine Reise nach Israel fortgesetzt und ist dort inzwischen sicher gelandet: Die Drohung erwies sich als falsch.
@bamf4G @skyguide Wir könnten es nicht besser schreiben. #Überschallknall ist bestätigt. ^spa
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) 5. Juli 2016
Der Einsatz erfolgte im Rahmen einer sogenannten Luftpolizeidienstmission 24. Die beiden Armee-Flieger stiegen in Payerne auf. Die lauten Knalle haben für reichlich Aufregung gesorgt. Sie waren weithin hörbar, wie Tweets, die in den folgenden Sekunden abgesetzt wurden, belegen:
#knall auch im Luzerner Seetal zu hören inkl. Scheiben wackeln
— Monica Eichenberger (@EichenbergerMo) 5. Juli 2016
Mal wieder ein ziemlicher Bumms in der Region Schönenwerd. Wer hats gehört? #Knall #Überschall?
— Roli Marti (@RoliMarti) 5. Juli 2016
@tondeurconsult @Buchveredlerin Das wird en dopplete Überschall-Knall gsi sii. D'Luftwaffe chönt eim amigs vorwarne, echt hey.
— sonja keller (@dialogine) 5. Juli 2016
@b0xCH Habe 07:30 auch zweimal einen #Knall gehört in Stettbach. War wohl wieder Airforce-Überschall-Flug
— Manuel Wenger (@ManuCH) 5. Juli 2016
In Winterthur war der Knall auch sehr laut. https://t.co/A5iGaAEzhe
— Nicolas Leuenberger (@NicoRadio) 5. Juli 2016
Der Überschallknall ist kein einmaliges Ereignis, das beim Durchstossen der Schallmauer auftritt. Es handelt sich vielmehr um den Lärmteppich, den ein Jet wie einen Kegel hinter sich her schleppt, sobald er schneller als der Schall unterwegs ist. Dort, wo dieser so genannte Machsche Kegel den Erdboden streift, hört der Beobachter den gesamten eintreffenden Fluglärm für den Bruchteil einer Sekunde als Knall. Personen, die sich weiter entfernt befinden, hören das Geräusch entsprechend später. Der Lärmkegel kann je nach Wetterbedingungen bis zu 35 Kilometer links und rechts der Flugroute hörbar sein.
Nach Auskunft von Luftwaffe-Sprecherin Delphine Allemand fliegen in der Schweiz Militärjets pro Jahr rund 160 Überschallflüge, einzelne davon auch im Rahmen von «Hot Missions» wie jenen vom Dienstag. Die Flüge sind bewilligungspflichtig und werden gemäss Luftwaffe mit Rücksicht auf die Bevölkerung in der Regel nicht über dem Mittelland und nicht unterhalb von 10'000 Metern über Meer durchgeführt. Im Winter darf bei grosser Lawinengefahr kein Überschall geflogen werden. (sda)
Da werden Erinnerungen wach. Bereits im April dieses Jahres knallte es. Damals, wie auch heute, war es ein Überschall-Knall, verursacht durch zwei Hornet-F/A-18-Kampfjets der Luftwaffe. Bis zu 300 Einsätze werden im Rahmen des Luftpolizeidienstes24 geflogen.
Warum aber wird der Überschall-Knall so selten von der Bevölkerung registriert? David Marquis, Mediensprecher der Schweizer Luftwaffe erklärte beim letzten Vorfall im Oktober 2015: «Die meteorologischen Bedingungen spielen eine Rolle und natürlich auch die Flughöhe. Und wenn sich das Ganze im Alpenraum abspielt, ist die Resonanz natürlich auch ungleich kleiner als in bevölkerungsreichen Gebieten wie dem Mittelland.»
Als Anschauungsbeispiel führt Marquis jenes eines Autofahrers an, der sich in Genf befindet und der einen anderen Autofahrer einholen will, der von Bern nach St.Gallen fährt. In diesem Fall müsse man etwas mehr Tempo geben, so Marquis, weshalb die Jets dann auf Überschall-Tempo erhöhten.
(oku/whr/aeg/tat)
Der geständige Täter im Messermord von Aarau vom Januar dieses Jahres ist laut einem psychiatrischen Gutachten schuldunfähig. Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau beantragt deshalb statt einer Anklage wegen Mordes die Anordnung einer stationären Massnahme.
Der 28-jährige Kroate hatte am 17. Januar eine 66-jährige Schweizerin in Aarau mit mindestens 30 Messerstichen schwer verletzt. Nachbarn fanden die Frau vor ihrer Wohnung in Aarau. Das Opfer erlag später im Spital seinen schweren Verletzungen.