Ohne den Schweizer Erfindungsgeist wäre die Arbeit in den Schweizer Küchen um einiges komplizierter.
Die französische, die italienische oder die chinesische Küche sind weltweit bekannt. Die Schweizer Kochkünste nicht, dafür Schweizer Erfindungen. Sie erleichtern den Köchen rund um den Erdball das Leben.
02.04.2019, 20:0603.04.2019, 13:30
Andrej Abplanalp / Schweizerisches Nationalmuseum
Die Schweizer Küche gehört global nicht zu den bekanntesten. Doch ohne die Schweiz wäre das kulinarische Erbe des Planeten sicher um einige Kapitel ärmer. Oder anders gesagt: Das Kochen wäre etwas komplizierter. Nehmen wir zum Beispiel die Knoblauchpresse. Zehe reinstecken, drücken und schon ist der betörende mediterrane Geschmack garantiert. Nicht auszudenken, wenn jede einzelne Knoblauchzehe gerüstet und geschnippelt werden müsste.
Erfunden hat dieses Wunderwerkzeug ein gewisser Karl Zysset (1907-1998). Der Velomechaniker aus dem bernischen Lyss war ein leidenschaftlicher Erfinder. Die Anfang der 1950er-Jahre von ihm entwickelte Presse schaffte es zum globalen Verkaufshit. Der Berner brachte später noch einige weitere Geräte auf den Markt, unter anderem eine Salatschleuder oder einen Zwiebelhacker.
Hier bloggt das Schweizerische Nationalmuseum
Drei Museen – das Landesmuseum Zürich, das Château de Prangins und das Forum Schweizer Geschichte Schwyz – sowie das Sammlungszentrum in Affoltern am Albis sind unter dem Dach des Schweizerischen Nationalmuseums vereint.
Im Blog veröffentlichen Mitarbeiter des Nationalmuseums und renommierte Gastautoren Beiträge zu aktuellen Themen. watson übernimmt in loser Folge ausgesuchte Perlen daraus. Der Beitrag «Küchenhilfen aus der Schweiz» erschien am 27. März 2019.
blog.nationalmuseum.ch/2019/03/schweizer-erfindungen-fuer-die-kuecheFolien aller Art
Auch die Cellophan-Folie entstand im Kopf eines Schweizers. Sie ist heute in fast jeder Küche anzutreffen und hilft nicht nur, Lebensmittel zu konservieren, sondern wird teilweise auch zum Niedergaren von Fleisch benutzt. Angeblich soll dieses so besonders saftig bleiben. Erfunden hat es Jacques Brandenberger (1872-1954), ein ideenreicher Chemiker aus Zürich, der nach einem brillanten Uniabschluss in Bern nach Frankreich zog. Dort entwickelte er 1912 die bis heute verwendete Wunderfolie.
Cellophan als zusätzlicher Werbetreiber für Teigwaren. Das Bild stammt aus dem Jahr 1937.Bild: Wikimedia
Auch eine andere Folie ist in kulinarischen Gefilden unverzichtbar: die Alufolie. Sie stammt vom Aargauer Heinrich Alfred Gautschi, der sie 1905 patentieren liess. Das vielseitige Material eignet sich neben dem Verpacken von Esswaren ebenfalls zum Garen von Lebensmitteln, beispielsweise von Fischen, und gehört heute zur Standardausrüstung einer Küche.
Folie aus Aluminium ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Und wer hat's erfunden? Natürlich ein Schweizer.
Raffeln und Rüsten
Nicht fehlen dürfen in dieser Hitparade der Küchenhelfer natürlich die Bircherraffel und der Sparschäler Rex. Maximilian Oskar Bircher-Benner (1867-1939) hat Anfang des 20. Jahrhunderts nicht nur eine Rohkost-Diät entwickelt und das Birchermüesli erfunden, er hat auch ein geniales Küchengerät entwickelt.
Bircherraffel aus den 1950er-Jahren. Schweizerisches NationalmuseumBild: Schweizerisches Nationalmuseum
Die Bircherraffel hat die Zutaten für das Müesli in bekömmliche Portionen geteilt. Die Raffel wurde in den 1920er-Jahren von Bircher-Benner gemeinsam mit der Aargauer Firma Egloff & Co. entwickelt. Bis heute wird die Kultraffel produziert und findet sich in den Küchen dieser Welt.
Oskar Bircher-Benner.Bild: Wikimedia
Dort trifft man ebenfalls den Sparschäler Rex an. Das Gerät wurde 1948 von Alfred Neweczeral (1899-1959) erfunden und erleichtert das Gemüseschälen enorm. Ob Kartoffeln, Rüebli oder Gurken, mit dem genialen Küchenhelfer geht das ruck, zuck. Bis heute hat sich der Gemüseschäler mehr als 50 Millionen mal verkauft und ein Ende des Erfolgs ist nicht in Sicht.
Original Sparschäler REX aus der ersten Produktion von 1947.Bild: Schweizerisches Nationalmuseum
Kulinarisch spielt die Schweiz nicht in der Champions League, aber was das praktische Leben in der Küche angeht, kann es nur einen Weltmeister geben: die Schweiz!
30 Produkte, die du nur schon wegen des Designs kaufen willst
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30 Produkte, die du nur schon wegen des Designs kaufen willst
Wer von euch kennt das? Man steht vor dem Kaffeegestell beim Grossverteiler und sucht sich seinen Lieblingskaffee ... und man kommt nicht umhin, zum x-ten Mal die Franck-Aroma-Packungen zu beäugen, die dort verschupft im untersten Regal rumstehen.
Kaufen? Nun, brauchen tut man's nicht. Und vom Hörensagen her soll das Franck-Zeugs aus gerösteter Zichorie ganz und gar nicht lecker sein. Aber trotzdem spricht es einen an. Weshalb? Wegen des zeitlosen Designs, das grafisch knallig über Jahrzehnte allen Trends trotzt.
bild: poster-auctioneer
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Video: srf
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Sie gilt als linksintellektuelle Ikone und hat die Gender-Theorie revolutioniert. Doch seit Judith Butler das Massaker der Hamas vom 7. Oktober als Akt des «bewaffneten Widerstands» bezeichnet hat, steht sie heftig in der Kritik. Andreas Kilcher, international gefragter Spezialist für jüdische Geschichte, analysiert Butlers widersprüchliches Denken.
Würde die Hamas einen Steckbrief ihrer meistgehassten Person entwerfen, käme wohl eine queere Feministin und Jüdin heraus. Vor allem eine Person müsste sich darauf erkennen: die 68-jährige amerikanische Star-Denkerin Judith Butler.