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Naomi Osaka spricht über Tränen-Interview und mentale Gesundheit

August 18, 2021, CINCINNATI, UNITED STATES: Naomi Osaka of Japan talks to the media after the second round of the 2021 Western & Southern Open WTA, Tennis Damen 1000 tennis tournament CINCINNATI U ...
Naomi Osaka offenbarte nach ihrem Rückzug von den French Open, dass sie an Depressionen leidet.Bild: IMAGO / ZUMA Wire

Osaka spricht nach Tränen-Interview über Angst vor den Medien: «Ich war undankbar»

19.08.2021, 11:02
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Noch am Montag war Naomi Osaka bei einer Pressekonferenz am Turnier in Cincinnati in Tränen ausgebrochen. Ein Reporter hatte sie gefragt, weshalb sie die Medien boykottiere, wenn die Tennisspielerin doch zugleich von ihnen profitiere. Hintergrund war, dass Osaka nach dem Auslassen eines Pressetermins bei den French Open offenbarte, an Depressionen zu leiden, und seither nicht mehr mit Journalisten sprach.

Nun äusserte sich die Japanerin nach ihrem Dreisatzsieg in Cincinnati gegen Cori Gauff an ihrer nächsten Pressekonferenz zum Vorfall. Sie habe sich gefragt, weshalb sie die Frage so getroffen habe und was sie davon abhalte, mit den Medien zu sprechen. Zudem deutete sie eine Verbesserung ihres mentalen Zustands an: «Ich habe ein sehr komisches Jahr hinter mir. Ich habe meine Denkweise stark verändert. Selbst wenn ich verloren hätte, hätte ich mich wie eine Gewinnerin gefühlt.» Jeden Tag aufzustehen und die Möglichkeit zu haben, Tennis zu spielen sowie Fans zu treffen, die sie sehen wollen, sei ein grosser Gewinn.

Sie sei sich nicht sicher, wann ihr dieses Gefühl, etwas erreicht zu haben, verloren gegangen ist. «Ich war in dieser Hinsicht sehr undankbar.»

Als Ursache dafür gab sie die Umstände rund um die Corona-Pandemie an. Es sei sehr schwierig gewesen, ohne Fans zu spielen und kaum Menschen zu sehen oder sich mit diesen unterhalten zu können. Zudem fürchtete sie die Schlagzeilen der Medien im Falle von Niederlagen. «Manchmal sehe ich Schlagzeilen über einen Leistungseinbruch oder darüber, dass eine Spielerin oder ein Spieler nicht mehr so gut ist wie früher.»

Doch im Vergleich mit allem, was in der Welt geschehe, könne sie sehr dankbar sein. «Wenn man sieht, was in Haiti oder in Afghanistan passiert, während ich in den USA Tennis spielen darf und mir Leute dabei zuschauen, wäre ich niemand lieber als ich selbst.» Ihre Position möchte sie weiterhin auch dafür nutzen, sich auch ausserhalb des Sports einzusetzen. Daher kündigte die Tochter eines Haitianers bereits an, ihre Preisgelder der nächsten Turniere spenden zu wollen.

Nach ihrem Dreisatz-Sieg gegen Coco Gauff trifft sie als nächstes auf die Schweizerin Jil Teichmann. Im Viertelfinal könnte es zum Duell mit Olympiasiegerin Belinda Bencic kommen. «Ich möchte das Turnier natürlich sehr gerne gewinnen, vor allem mit der Zusatzmotivation, möglichst viel Geld für Haiti einzuspielen. Doch ich habe meine Auslosung gesehen und weiss, dass es sehr schwer wird», so Osaka. (nih)

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