Es hätte sein grosser Moment sein können! Weil bei Borussia Dortmund Roman Bürki und Marwin Hitz beide krankheitshalber ausfielen, stand im Achtelfinal des DFB-Pokals gegen Werder Bremen (5:6 n. P.) der 23-jährige Eric Oelschlägel im Tor. Für ihn war die Partie doppelt speziell: Nicht nur war es sein erster Ernstkampf mit der ersten Mannschaft, es ging auch gleich noch gegen das Team, bei dem er die letzten sechs Jahre verbracht hat.
Im Sommer 2018 war der Sachse von Werder Bremen zum BVB gewechselt. Bislang kam er aber nur für die zweite Mannschaft zu Einsätzen. Bis gestern, als er ins kalte Wasser geworfen wurde. Erst am Morgen erfuhr er, dass er am Abend spielen wird.
Umso bitterer, dass Oelschlägel bereits nach fünf Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen musste. Beim 0:1 durch Milot Rashica war der junge Keeper allerdings chancenlos.
Dass es in diesem Spiel dann zur Verlängerung kam, lag einerseits an Marco Reus, der das Spiel mit einem tollen Freistoss wieder ausglich. Andererseits aber auch an Oelschlägel. Der 23-Jährige rettete Dortmund kurz vor Schluss mit einer unglaublichen Glanzparade.
Der Torhüter ist darum auch – trotz Niederlage – zufrieden mit seiner Leistung. Nach dem Spiel sagte er:
Aber eben, am Ende steht da das Aus im Pokal, obwohl Dortmund in der Verlängerung zwei Mal führte. Beide Male mussten die Schwarz-Gelben aber kurz nach dem eigenen Treffer wieder den Ausgleich hinnehmen.
Beim 3:3 durch Martin Harnik sieht Oelschlägel nicht besonders gut aus, ihm rutscht der Kopfball zwischen den Händen durch. Im folgenden Penaltyschiessen hält er keinen Ball mehr.
Einen Vorwurf wollte ihm bei Dortmund aber niemand machen. Lucien Favre meinte: «Es ist ärgerlich, dass wir im Pokal raus sind. Schade, dass wir das 3:3 nicht verhindern konnten. Die Leistung von unserem Torhüter war aber in Ordnung.»
Der Frust über die dritte Niederlage diese Saison dürfte nicht das einzige Problem sein, mit dem sich Favre in den nächsten Tagen beschäftigt. Gegen Bremen musste Captain Marco Reus wegen Oberschenkelproblemen nach 45 Minuten ausgewechselt werden.
Beim verletzungsgeplagten Dortmunder schrillen bei jeder leichten Blessur sofort die Alarmglocken. Der Mittelfeldspieler ist der Motor des BVB. Mit seiner Präsenz steht und fällt die Stärke der Mannschaft. Favre sagte über Reus' Zustand nur: «Wir hoffen, dass es nicht schlimm ist.»
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— Borussia Dortmund (@BVB) 5. Februar 2019
Nächste Woche steht das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinal gegen Tottenham an. Dann braucht Dortmund einen gesunden Marco Reus.