Die globale Ausbreitung des Coronavirus hatte in den letzten Wochen grossen Einfluss auf das öffentliche Leben. Die Regierungen vieler Länder verhängten strikte Sicherheitsmassnahmen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Nachdem zuletzt die Kurve der Neuerkrankten vielerorts etwas abgeflacht ist, wird in manchen Ländern bereits über die Rückkehr zur Normalität gesprochen.
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Dafür sei es allerdings noch zu früh, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Wie Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus berichtet, ist die Krise nämlich noch nicht vorbei – im Gegenteil. «Glaubt uns: Das Schlimmste kommt erst noch», sagte der Äthiopier.
«Viele Länder planen, die Massnahmen zu lockern. Wir wollen aber betonen: Diese Lockerungen bedeuten nicht, dass die Epidemie in diesem Land vorbei ist. Um die Epidemie zu stoppen, braucht es anhaltende Bemühungen, und zwar von Individuen, von Gemeinschaften und von Regierungen.» Ghebreyesus berichtet, die Anzahl Infizierte sei prozentual noch sehr tief und liege weltweit nur bei etwa 2 bis 3 Prozent.
Auch die Epidemologin Maria von Kerkhove warnt, man dürfe sich noch nicht in Sicherheit wähnen. «In frühen Studien sehen wir, dass eine geringere Anzahl Leute Antikörper besitzt, als wir es vermutet haben», so van Kerkhove. «Das zeigt, dass eine geringere Anzahl Leute tatsächlich infiziert ist. Jetzt müssen wir verstehen, wie diese Studien durchgeführt worden sind, und sie in Kontext zu anderen Studien setzen.»
Auch in der Schweiz ist eine Lockerung der Sicherheitsmassnahmen derzeit ein Thema. Ende April dürfen etwa Coiffeursalons und Baumärkte wieder öffnen, am 11. Mai sollen die Kinder wieder zur Schule dürfen. (dab)