Der US-Alukonzern Alcoa hat im vierten Quartal den Umsatz dank höherer Aluminiumpreise überraschend deutlich gesteigert. Die Erlöse legten um gut 14 Prozent auf knapp 6,4 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen am Montag in New York mitteilte. Experten hatten nur mit gut 6 Milliarden Dollar gerechnet.
Unter dem Strich verdiente Alcoa 159 Millionen Dollar. Ohne Restrukturierungskosten betrug der Gewinn sogar 432 Millionen Dollar. Im vierten Quartal 2014 war noch ein sattes Minus von knapp 2,4 Milliarden Dollar aufgelaufen. An der Börse kamen die Zahlen gut an: Nachbörslich legten Alcoa-Aktien in einer ersten Reaktion um gut ein Prozent zu.
«Unser starkes viertes Quartal beendete ein entscheidendes Jahr», sagte CEO Klaus Kleinfeld laut Mitteilung. «Wir haben die Transformation von Alcoa spürbar beschleunigt.» Während sich das Unternehmen von unprofitablen Aluminium-Schmelzen getrennt hat, weitet es seine Aktivitäten in der metallverarbeitenden Industrie aus und wandelte sich zum Anbieter von fertigen Bauteilen.
So wurde im vergangenen Jahr auch der Flugzeugteile-Hersteller Firth Rixon für fast drei Milliarden Dollar gekauft. Das war die grösste Übernahme von Alcoa seit 16 Jahren. Zudem kam dem in Pittsburgh ansässigen Unternehmen seine Expansion im Bereich der Leichtmetalle wie Nickel und Titan zugute.
Der Preis für Aluminium war im vierten Quartal um knapp neun Prozent gestiegen. Experten nennen als Grund eine Kombination aus robuster weltweiter Nachfrage und diszipliniertem Vorgehen der Produzenten. Im laufenden Jahr soll der Preis Beobachtern zufolge weiter steigen. Der Konzern selbst geht von einem Plus beim globalen Aluminiumbedarf in diesem Jahr von sieben Prozent aus.
Alcoa ist traditionell der erste US-Grosskonzern, der seine Bilanz vorlegt. Weil Aluminium in vielen Branchen eingesetzt wird, gilt der Konzern als eine Art Konjunkturbarometer. (feb/sda/dpa/reu)