Bewaffnete Attentäter haben am Freitagabend ein bei Ausländern beliebtes Hotel in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou attackiert. Sie nahmen Geiseln und lieferten sich Schusswechsel mit Sicherheitskräften. In der Nacht ging das Hotel in Flammen auf.
Die französische Botschaft in dem westafrikanischen Land sprach auf ihrer Website von einem «Terrorangriff». Zur Zahl der Geiseln gab es zunächst keine gesicherten Informationen. Bei dem Angriff wurden nach Spitalangaben mindestens 20 Menschen getötet. Das sagte der Chef des grössten Spitals von Ouagadougou, Robert Sangaré. Etwa 15 Verletzte seien ins Spital eingeliefert worden.
Sicherheitskräfte begannen Augenzeugen zufolge gegen Morgen mit der Erstürmung des Hotels. In zwei Gruppen bahnten sie sich den Weg in den Haupteingang. Schüsse waren zunächst nicht zu hören, wie die Augenzeugen berichteten. Teile der Hotel-Lobby standen in Flammen.
Die schwer bewaffneten Attentäter hatten zuvor das Luxushotel «Splendid» gestürmt und sich darin verschanzt. Zu dem Angriff bekannte sich die Dschihadistenmiliz Al-Kaida im Islamischen Maghreb (Aqmi). Auch ein benachbartes Restaurant wurde angegriffen.
Ausgangssperre verhängt
Zahlreiche Menschen flohen aus der Umgebung. Vor dem Vier-Sterne-Hotel an der zentralen Kwame-Nkrumah-Allee standen ein Dutzend Fahrzeuge in Flammen. Frankreichs Botschafter Gilles Thibault teilte über Twitter mit, es sei eine Ausgangssperre von 23 Uhr bis 6 Uhr morgens (Ortszeit) verhängt worden.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) aktualisierte nach dem Anschlag seine Reisehinweise für Burkina Faso. Auf seiner Internetseite wies das EDA darauf hin, wer sich in dem Land aufhalte, solle sich über die Medien auf dem Laufenden halten, Anweisungen der lokalen Behörden verfolgen und mit dem Reiseveranstalter in Kontakt bleiben.
Burkina Faso ist für gewöhnlich friedlich, doch gab es im angrenzenden Mali in den vergangenen Jahren wiederholt Überfälle militanter Islamisten auf von westlichen Ausländern frequentierte Hotels. Zuletzt griffen am 20. November mehrere Bewaffnete ein Hotel in der malischen Hauptstadt Bamako an. Dabei wurden 20 Menschen getötet, darunter 14 Ausländer. (sda/dpa/afp)