Viele Instagram-Feeds blieben vergangenen Dienstag schwarz. Aus Solidarität mit den Black-Lives-Matter-Protesten in den USA posteten viele Social-Media-User ein schwarzes Bild. Zu sehen war ein solches auch auf dem Instagram- und Facebook-Kanal von SRF 3. Versehen mit dem Hashtag #Blackouttuesday.
Allerdings nicht für lange, denn wenig später löschte SRF 3 den Post wieder.
Am Wochenende folgte dann ein neuer Versuch, sich der Thematik anzunehmen. Auf Instagram und Facebook wurde eine Grafik gepostet, welche die Woche in einen schwarzen und einen grauen Bereich aufteilte. Die Überschrift: «Diese Woche in Farben.»
Bei der Community stiess der Post auf Unverständnis, wie aus den Kommentaren zu entnehmen war. Die Redakteure von SRF 3 reagierten und erläuterten ihre Absichten. Es sei ihnen darum gegangen, die Schnelllebigkeit auf Social Media zu thematisieren, schrieben sie. Nachdem am Dienstag noch alle ein schwarzes Bild gepostet hätten, sei am Wochenende «alles wieder vergessen und grau» gewesen.
Mittlerweile ist jedoch auch dieser Post nicht mehr auf der Instagram-Seite von SRF 3 zu sehen.
Was ist passiert? Auf Anfrage schreiben Alexander Blunschi und Roland Wehrli, die Co-Redaktionsleiter von SRF 3: «Übers Wochenende haben sich Menschen bei uns gemeldet, die sich vom Post persönlich verletzt fühlten – dies war in keiner Art und Weise die Absicht von SRF 3.» Der Post sei auf vielen Ebenen missverständlich gewesen. Man erachte die Zeichnung nachträglich als «wenig geglückt».
Man habe der Community mehrfach versucht, den Post zu erklären, schreiben die Redaktionsleiter weiter, «trotzdem mussten wir feststellen, dass die Aussage der Zeichnung zu missverständlich war, weshalb wir den Post schliesslich gelöscht haben.»
Der Post löste nicht nur auf Social Media Diskussionen aus. Auch SRF-intern gab er zu reden. «Der Post wurde intern kontrovers diskutiert. Am Montagvormittag fand ein interner publizistischer Austausch statt», so die Redaktionsleitung.
Zum gelöschten Post von vergangenem Dienstag heisst es: «Dieser Post entsprach nicht den publizistischen Leitlinien von SRF. SRF ist dazu verpflichtet, unabhängig zu berichten, darum machen wir uns mit keiner Sache gemein – auch nicht mit einer guten.» (cma)
Anders kann ich mir das nicht erklären.
Ja, auch mir wird der Spiegel vorgehalten. Auch ich musste über meinen Rassismus und meine Vorverurteilungen reflektieren und mich fragen, was ich dazu beitrage. Und ich bin eine Frau, Immigrantin und Mulattin. Und nein, das ist nicht schön.
Wenn es also stört, dann ist es erst recht richtig, dass es geposted wurde.