US-Verteidigungsminister bekennt sich «unerschütterlich» zur NATO

US-Verteidigungsminister bekennt sich «unerschütterlich» zur NATO

24.01.2017, 04:32

Nach den jüngsten Irritationen in den transatlantischen Beziehungen hat der neue US-Verteidigungsminister James Mattis die Bedeutung der NATO hervorgehoben. Er bezeichnete das Bekenntnis der USA zur NATO als «unerschütterlich».

In Telefonaten mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und seinem britischen Amtskollegen Michael Fallon bekräftigte Mattis nach den Worten eines Pentagonsprechers am Montag das Bekenntnis der USA zu dem Verteidigungsbündnis. Der 66-Jährige setzte sich damit einmal mehr von Äusserungen Donald Trumps ab. Der US-Präsident hatte zuletzt mit abschätziger Kritik an der NATO für Unruhe unter den europäischen Verbündeten gesorgt.

In dem Gespräch mit Stoltenberg habe Mattis betont, dass die Vereinigten Staaten bei der Suche nach Verbündeten für die Verteidigung der gemeinsamen Werte immer zuerst «in Europa beginnen» würden, erklärte der Pentagonsprecher. Mattis habe den NATO-Chef bewusst an seinem ersten regulären Arbeitstag angerufen, um die «Bedeutung, die er dem Bündnis bemisst, zu bekräftigen». Es sei dabei auch um die künftige Rolle der NATO in der transatlantischen Sicherheitsarchitektur gegangen.

«Einzigartig enge Beziehung»

In einem weiteren Telefonat mit seinem britischen Kollegen Fallon habe Mattis die Beziehung der USA zur NATO als «unerschütterlich» bezeichnet, erklärte Pentagonsprecher Jeff Davis. Der Ex-General habe das «unerschütterliche Bekenntnis» der Vereinigten Staaten zu dem Verteidigungsbündnis betont.

Mattis hatte einst selbst einen Posten bei der NATO inne. Davis bestätigte weiter, dass der Pentagon-Chef am Treffen der Verteidigungsminister der NATO im Februar teilnehmen wird.

Zudem habe Mattis die «einzigartigen engen Beziehungen» zwischen den USA und Grossbritannien hervorgehoben. Die Verteidigungsbeziehungen beider Länder gehörten zum «Grundgestein der US-Sicherheit». Am Freitag trifft die britische Premierministerin Theresa May als erste ausländische Regierungschefin den neuen US-Präsidenten Trump in Washington.

US-Truppen nach Polen verlegt

Trump hatte die NATO vor seiner Amtseid vergangene Woche in einem Interview als «obsolet» bezeichnet und zudem seine Kritik bekräftigt, dass europäische NATO-Mitglieder sich zu wenig an den finanziellen Lasten im Bündnis beteiligten. Für Besorgnis in Bündnisstaaten sorgt auch Trumps Ankündigung, eine Wiederannäherung an Russland zu suchen.

Die NATO hat wegen des Ukraine-Konflikts und der Annektion der Krim durch Russland die militärische Zusammenarbeit mit Moskau ausgesetzt und ihre Militärpräsenz im Osten Europas massiv verstärkt. Zuletzt wurden unter anderem auch US-Truppen nach Polen verlegt. (sda/afp/dpa)

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