Was haben die Juso-Präsidentin Tamara Funiciello und Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftbundes, gemeinsam?
Antwort: Sie beide haben heute Stress und eilen von Ansprache zu Ansprache zu Ansprache, von Demonstration zu Demonstration zu Demonstration. Funiciello ist in Thun, Olten und Winterthur; Rechtsteiner hält Ansprachen in Interlaken, Münchenbuchsee und ebenfalls in Winterthur.
Doch die beiden sind bei weitem nicht die einzigen die heute ans Rednerpult treten. Hier erfährst du, wer wo spricht und unter welchen Mottos der heutige Tag steht. Oder ganz kurz: Der 1. Mai im Überblick.
Für die Zürcher Aktivisten geht es früh los. Bereits um 10 Uhr findet die Besammlung statt, 10.30 Uhr wird sich der Zug in Bewegung setzen.
Der Treffpunkt ist auf dem Helvetiaplatz. Danach ziehen die Demonstranten über die Militärstrassse, den Löwenplatz, die Bahnhofstrasse, den Limmatquai bis zum Sechseläuteplatz. Hier findet traditionell die Schlusskundgebung statt.
«Freiheit», lautet das diesjährige Motto der Kundgebung. Damit will das 1.-Mai-Komitee Solidarität zeigen «mit den zahlreichen politischen Unterdrückten und politisch Gefangenen auf dieser Welt». Auch in der Schweiz würden Menschen aufgrund ihres politischen Engagements eingesperrt, steht weiter in der Medienmitteilung. Daneben steht natürlich auch das Motto des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes im Mittelpunkt: «Lohngleichheit.Punkt.Schluss!»
Auch kleinere Gruppierungen laufen mit ihrem persönlichen Motto an der offiziellen Kundgebung mit. So haben andere Aktivisten sich den Slogan «Who cares?!» auf die Fahne geschrieben. Damit wollen sie sich gegen die zunehmende Privatisierung und Sozialabbau in der Betreuung und Pflege wehren.
Die Rede auf dem Sechseläuteplatz wird die Baskin Nekane Txapartegi halten. Sie sass 17 Monate in Schweizer Haft, immer mit der Angst, demnächst an Spanien ausgeliefert zu werden. Dort wird sie wegen ihrem Einsatz für die baskische Unabhängigkeit gesucht.
In ihrer Rede will Nekane Txapartegi auch die Zustände in Schweizer Gefängnissen anprangern. So empfand sie es als diskriminierend, dass es im Bezirksgefängnis nur wenige Wärterinnen gab, um die weiblichen Gefangenen zu überwachen.
Für den Zürcher Gewerkschaftsbund wird Vania Alleva, Präsidentin der Gewerkschaft Unia sprechen. Das Thema ihrer Ansprache: Die fortwährende Lohnungleichheit zwischen Männer und Frauen.
Auf dem Kasernenareal findet wie jedes Jahr das internationale Volksfest statt. Zudem spielen verschiedene Bands.
Besammlung ist um 16 Uhr in der Kramgasse. Eine halbe Stunde später setzt sich der Zug in Richtung Bundesplatz in Bewegung.
«Lohngleichheit.Punkt.Schluss!», das diesjährige 1.Mai-Motto des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.
Auf dem Bundesplatz sprechen Béatrice Stucki (SP-Grossrätin und Präsidentin Gewerkschaftsbund Stadt Bern und Umgebung), Christian Gusset (Nationaler Unia-Sekretär Chemie), Michael Aebersold (SP-Gemeinderat), Regula Bühlmann (Stadtratspräsidentin GB) und Esma Uzun (Vertreterin der Migration).
Ab 10 Uhr findet das traditionelle Fussballturnier auf der Allmend statt – der Lenincup. Zudem spielt ab 19 Uhr die Band Major B auf dem Bundesplatz.
Besammlung ist um 10 Uhr auf dem Messeplatz. Ab 10.30 Uhr zieht der Demonstrationszug via Claraplatz, mittlere Rheinbrücke, Schifflände, Marktplatz, Streitgasse zum Barfüsserplatz.
Auch hier lautet das Motto «Lohnungleichheit.Punkt.Schluss». Mitlaufen werden aber auch verschiedene Sans Papiers. Ihr Slogan lautet «Kollektive Regularisierung Punkt Schluss». Damit wollen sie auf ihr Schicksal als Sans Papiers aufmerksam machen.
Beat Jans (SP-Nationalrat), Toya Krummenacher (SP-Grossrätin), Regula Bühlmann (SGB-Zentralsekretärin für Gleichstellung). Zudem spricht eine Vertreterin der Sans-Papiers-Hausarbeiterinnen.
Von 12 bis 19 Uhr dauert der Festbetrieb auf dem Barfüsserplatz. Neben den Ansprachen gibt es auch ein kulturelles Angebot. Es treten auf: Etrit Hasler, Carmelo, Eylem, Kim Bo und ZISA.
Wann und wo: 10 Uhr Besammlung in der Steinberggasse. Danach geht es durch die Altstadt bis zum Neumarkt.
Bekannteste/r Redner/in: Tamara Funiciello, Präsidentin der Juso.
Wann und wo: Um 17 Uhr Besammlung auf dem Bahnhofsplatz, danach Demonstrationszug zum Zentralplatz.
Bekannteste/r Redner/in: Lisa Mazzone, Nationalrätin der Grünen.
Wann und wo: Ab 16.00 Uhr im Neubad.
Bekannteste/r Redner/in: Mattea Meyer, SP-Nationalrätin.
Ungewöhnlich: Dieses Jahr gibt es in Luzern keine eigentliche Demo. Sondern «nur» eine Versammlung mit Rede. Der Fokus liege derzeit auf Diskussion, begründen die Veranstalter den Rückzug.
Wann und wo: Von 16 bis 21 Uhr auf dem Pythonplatz.
Bekannteste/r Redner/in: Christian Levrat, Präsident der SP.
Wann und wo: Um 17 Uhr Besammlung im St.-Leonhardspark. Der Demonstrationszug zieht bis zur Marktgasse.
Bekannteste/r Redner/in: Claudia Friedl, SP-Nationalrätin.
Wann und wo: 11.30 Uhr Demonstrationszug von der Vorstadt zum Fronwagplatz.
Bekannteste/r Redner/in: Isabelle Lüthi, Gewerkschaft Unia.
Wann und wo: Um 14 Uhr zieht der Demonstrationszug vom Bifangplatz zum Kulturzentrum Schützi.
Bekannteste/r Redner/in: Tamara Funiciello, Präsidentin Juso.
Wann und wo: Ab 16.30 Uhr auf dem Theaterplatz.
Bekannteste/r Redner/in: Min Li Marti, SP-Nationalrätin.
Wann und wo: 16.30 Uhr Besammlung auf dem Holzmarkt.
Bekannteste/r Redner/in: Rebekka Wyler, Generalsekretärin SP Schweiz.
Wann und wo: Die Besammlung ist um 13.30 Uhr beim Bahnhof. Danach läuft der Demonstrationszug bis zum Zeughausplatz.
Bekannteste/r Redner/in: Maya Graf, Co-Präsidentin Alliance F und Nationalrätin der Grünen.
Wann und wo: Ab 18 Uhr im Bahnhofbuffet.
Bekannteste/r Redner/in: Manuela Giovanoli, Gleichstellungssekretärin Unia.
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(fvo)