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Audi-Chef wurde wegen abgehörtem Telefonat festgenommen

Audi-Chef wurde wegen abgehörtem Telefonat festgenommen

19.06.2018, 13:1219.06.2018, 13:38
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Jetzt ist klar, was letztlich zur Untersuchungshaft von Audi-CEO Rupert Stadler geführt hatte: Es war ein belastendes Telefonat, das von den Ermittlungsbehörden mitgehört wurde. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung. Nachdem man bei Stadler vergeblich nach Beweisen für dessen Verwicklung in die Abgasaffäre gesucht hatte, war die richterliche Erlaubnis für das Abzapfen des Telefons erteilt worden.

Unterdessen hat der Aufsichtsrat von Audi Stadler beurlaubt. Als Interimschef sei Vertriebsleiter Bram Schot bestellt worden, erklärte ein Insider am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

epa06817865 epa06800152 (FILE) - CEO of Audi AG, Rupert Stadler arrives for the balance seet press conference at the company's headquarters in Ingolstadt, Germany, 15 March 2017 (reissued 18 June ...
Rupert Stadler sitzt seit Montag in Untersuchungshaft.Bild: EPA/EPA

Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk auf seiner Internetseite über die Entscheidung mit Verweis auf Informationen aus dem Aufsichtsrat berichtet. Das Unternehmen war zu einer Stellungnahme nicht unmittelbar zu erreichen.

Im Moment wartet Stadler im Untersuchungsgefängnis in Augsburg auf seine erste Vernehmung. Die Münchner Staatsanwaltschaft beabsichtige, ihn noch diese Woche zu vernehmen, sagte eine Sprecherin. Stadler habe bereits mitgeteilt, dass er sich nach Beratungen mit seinem Verteidiger zur Sache äussern werde.

Der 55-Jährige wurde am Montag in seinem Haus in Ingolstadt festgenommen. Eine Frist für die Untersuchungshaft gibt es nicht, aber die Staatsanwaltschaft muss in Haftsachen beschleunigt arbeiten. Nach sechs Monaten muss das Oberlandesgericht auf jeden Fall prüfen, ob eine weitere Inhaftierung noch gerechtfertigt ist. (awp/sda/reu/dpa)

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1 Kommentar
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Warum so politisch? Wir müssen ändern, wie wir über 4-Tage-Wochen und Co. reden
Reden wir in der Schweiz über New Work, also neue Formen des Arbeitens, wird die Diskussion sofort politisch. Dabei sollten wir die Wissenschaft einfach in Ruhe dazu forschen und die Unternehmen ihre Wege finden lassen.

Ich stelle mir gerade vor, wie ich vor 50 Jahren meinen Job erledigt hätte. Alleine für diesen Artikel hätte ich mich in ein Archiv begeben müssen. Dann hätte ich mir Notizen gemacht, wäre zurück an meinen Arbeitsplatz und hätte in meine Schreibmaschine getippt. Wäre ein Tippfehler aufgetaucht, wovon ich schwer ausgehe, hätte ich das Blatt entfernen, den Fehler mit Tipp-Ex überstreichen und das Papier wieder einsetzen müssen. (So zumindest stellt man sich das als Gen Y vor.)

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