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AKB-Chef Pascal Koradi tritt zurück

Köpferollen nach Post-Skandal geht weiter: AKB-Chef Pascal Koradi tritt zurück

Pascal Koradi tritt als Direktionspräsident der Aargauischen Kantonalbank zurück
12.06.2018, 12:3712.06.2018, 13:31
Philipp Zimmermann / az Aargauer Zeitung
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HANDOUT - Pascal Koradi, neuer Direktionspraesident AKB / Der Bankrat der Aargauischen Kantonalbank hat Pascal Koradi zum Direktionspraesidenten der AKB ernannt. Er tritt die Nachfolge von Rudolf Dell ...
Pascal KoradiBild: PHOTOPRESS

Am Montag sagte Pascal Koradi, er habe als ehemaliger Finanzchef der Post, von den Machenschaften im sogenannten Postauto-Skandal nichts gewusst zu haben.

Jetzt steht dennoch fest: Koradi tritt als als Direktionspräsident der Aargauischen Kantonalbank (AKB) zurück. Am Montagabend hatte der Bankrat eine Sitzung zum Fall. 

In einer Medienmitteilung schreibt nun die AKB: «Pascal Koradi hat sich entschieden, von seiner Funktion als Direktionspräsident der Aargauischen Kantonalbank zurück zu treten. Er hat dies nach reiflicher Überlegung im Interesse und zur Wahrung der Reputation der Bank getan.»

«Entlassung von Post-Chefin Ruoff ist hart, aber richtig»

Video: srf

Der Bankrat zolle diesem Entscheid, der von einem hohen Verantwortungsbewusstsein zeuge, grossen Respekt. Die persönliche Integrität und das Vertrauen in Pascal Koradi seien zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt gewesen, heisst es weiter. 

‹Die Reputation der AKB schützen›

«Ich habe mich entschieden, mein Arbeitsverhältnis aufzulösen. Ich denke hier in erster Linie an das Unternehmen, meine Kolleginnen und Kollegen sowie unsere Kundinnen und Kunden», lässt sich Koradi zitieren. «Ich möchte mit diesem Schritt die Reputation der Aargauischen Kantonalbank schützen.»

Koradi wird im Untersuchungsbericht zum Postauto-Skandal, der am Montag publiziert wurde, mehrfach genannt. Ihm wird vorgeworfen, nicht nur von der fraglichen Praxis der Gewinnverschleierung gewusst zu haben. Er soll auch direkt involviert gewesen sein.

Keine Kenntnisse der Machenschaften

«Ich halte nach wie vor fest, dass ich zu keiner Zeit Kenntnis von möglicherweise illegalen Machenschaften hatte und ich stehe zu allen meinen getroffenen Entscheidungen in meiner damaligen Funktion», sagte Koradi am Montag zur AZ.

Nun beteuert er, «weiterhin zu all meinen damaligen Entscheidungen als CFO des Konzerns Post» zu stehen. Und: «Ich bedaure sehr, dass ich bis zum heutigen Zeitpunkt von den heute Verantwortlichen der Post nie angehört wurde. Eine lückenlose Klärung der Vorkommnisse wäre mir persönlich am Herzen gelegen.»

Dieter Widmer wird Koradis Nachfolger

Der Nachfolger von Koradi steht bereits fest: Dieter Widmer, der seit Juli 2016 Mitglied der AKB-Geschäftsleitung ist. Der 51-jährige Widmer ist seit 1998 in verschiedenen Führungsfunktionen für die AKB tätig. Er ist verheiratet, Vater von zwei Söhnen und lebt mit seiner Familie in Unterentfelden. Der Bankrat hatte sich im Rahmen einer strategischen Auslegeordnung bereits zu einem früheren Zeitpunkt mit möglichen Nachfolgeszenarien befasst.

 

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Carlitos Fauxpas
12.06.2018 13:26registriert April 2018
...nur no schäbig, keinä hät öpis gwüsst, keinä isch involviert gsi und alli diä wasserköpf wo jetzt zrugträtät sölläd verantwortigsvoll und integer gsi si.

Also so en Chabis brucht kein Mensch!
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N. Y. P. D.
12.06.2018 13:21registriert Oktober 2015
Koradi : Mein Name ist Hase, ich weiss von nichts.

Und der Untersuchungsbericht : Er hat nicht nur von der fraglichen Praxis der Gewinnverschleierung gewusst, er sei sogar direkt involviert gewesen.

Entweder der Untersuchungsbericht ist schlampig oder Koradi lügt wie gedruckt.

Der Untersuchungsbericht wird stimmen.
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DartVaidder
12.06.2018 13:17registriert Oktober 2016
"Am Montag sagte Pascal Koradi, er habe als ehemaliger Finanzchef der Post, von den Machenschaften im sogenannten Postauto-Skandal nichts gewusst zu haben"

Soso...dabei wurde er mittels Aktennotiz am 21. August 2013 über die Problematik des Werteflusses PostAuto – Gewinnsicherung informiert...

Lügen bis ans bittere Ende und immer noch nicht die Courage haben hinzustehen! Schwach! Ich hoffe sehr (und erwarte dies auch), dass diese Betrüger strafrechtlich zur Rechenschaft gezogen werden.
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