Spitzenbeamte aus den Mitgliedstaaten der Eurozone haben sich nach Informationen des SPIEGEL Ende vergangener Woche bei einem Treffen in Brüssel weitgehend auf ein drittes Hilfsprogramm für Griechenland geeinigt. Nach den Überlegungen soll die griechische Regierung im Rahmen sogenannter vorbeugender Finanzhilfen rund zehn Milliarden Euro vom europäischen Rettungsschirm ESM zur Verfügung gestellt bekommen.
Dafür muss der ESM kein zusätzliches Geld mobilisieren. Vielmehr sollen Mittel in gleicher Höhe aus dem zweiten Rettungspaket umgewidmet werden. Sie waren für die Bankenrekapitalisierung vorgesehen, wurden aber nicht gebraucht. (Die ganze Geschichte können Sie im neuen SPIEGEL lesen).
Die griechische Wirtschaft ist im dritten Quartal 2014 wieder gewachsen, erstmals nach sechs Rezessionsjahren. Auch angesichts dieser leichten Aufhellung bei den Wirtschaftsdaten hatte der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras verkündet, dass sein Land kein drittes Hilfspaket brauchen werde. Seine Regierung will so vor allem der ungeliebten Troika-Aufsicht durch Internationalem Währungsfonds, Europäische Zentralbank und EU-Kommission entkommen.
Doch die übrigen Euro-Staaten sehen die Fortschritte in Griechenland nicht so optimistisch wie Samaras - und wollen mit den weiteren Milliarden verhindern, dass das Land in eine erneute Haushaltskrise schlittert. (ric)