Die letzte verbliebene Rebellengruppe in Kolumbien, ELN, hat sechs im vergangenen Monat entführte Geiseln freigelassen. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz erklärte, an der humanitären Mission im westlichen Verwaltungsgebiet Chocó beteiligt gewesen zu sein.
Weitere Informationen gab es zunächst nicht über die Freilassung der vier Polizisten und zwei Zivilisten.
Der neue Präsident Kolumbiens, Iván Duque, hatte nach seiner Vereidigung im vergangenen Monat gesagt, er werde die Verhandlungen nicht aufnehmen bis die ELN alle kriminellen Aktivitäten eingestellt habe, darunter etwa Entführungen und Angriffe auf Öl-Pipelines. Die Guerillas dagegen sagten, die Angriffe lediglich einzustellen, wenn sich die Regierung zu einer beidseitigen Feuerpause bereiterkläre.
Unter Duques Vorgänger Juan Manuel Santos hatte Kolumbien einen Friedenspakt mit der linken Rebellengruppe Farc geschlossen. Dadurch wurde ein 50 Jahre langer Konflikt mit Schätzungen zufolge 260'000 Toten und sieben Millionen Vertriebenen beendet.
Auch die Verhandlungen mit der ELN hatten bereits unter Santos begonnen. Duque betonte aber, sie würden lediglich fortgesetzt, wenn die Gruppe Attacken auf das kolumbianische Militär einstelle und einer internationalen Überwachung zustimme. (sda/ap)