Industrie: Syna rügt Schweizer Politik wegen Jobabbau bei Ex-Alstom-Werken

Industrie: Syna rügt Schweizer Politik wegen Jobabbau bei Ex-Alstom-Werken

13.01.2016, 13:16

Aus Sicht der Gewerkschaft Syna ist die Schweizer Politik nicht unschuldig am geplanten Jobabbau in den früheren Schweizer Alstom-Werken. Der US-Konzern General Electric (GE) - dem die Schweizer Standorte mittlerweile gehören - will dort bis zu 1300 Stellen streichen.

Der Deal wurde letztes Jahr abgeschlossen: Der US-Konzern GE übernahm die Energiesparte der französischen Alstom. Im Laufe der Übernahmeverhandlungen habe sich Frankreich weitreichende Garantien für die französischen Standorte geben lassen, schreibt Syna in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Schweizer Politik mit ihrer fehlenden Industriestrategie habe hingegen «nicht den kleinsten Finger gekrümmt».

Zwar hatte Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann Gespräche mit der Alstom-Spitze geführt. Danach hatte er jedoch gesagt, es seien keine Arbeitsplätze in der Schweiz gefährdet. Nun ist es offensichtlich anders gekommen.

Gemäss Syna und dem Arbeitnehmerverband Angestellte Schweiz sollen 1305 von rund 5500 Stellen in der Schweiz gestrichen werden. Der GE-Konzern spricht in seiner Mitteilung vom Mittwoch von «bis zu 1300 Stellen», die potenziell betroffen seien. Sie sollen an den aargauischen Standorten Baden, Birr, Dättwil, Turgi und Oberentfelden gestrichen werden.

Laut Informationen der Syna will GE die Produktion von Gasturbinen in der Schweiz aufgeben. Sie solle am Standort im französischen Belfort konzentriert werden. In der Schweiz verbleiben, teils auch neu angesiedelt werden, solle die Wartung der Turbinen.

Syna wirft dem GE-Management vor, mit dem Stellenabbau die Gewinnmarge zugunsten der Aktionäre in die Höhe treiben zu wollen. Nötig sei die Massnahme nicht. Angestellte Schweiz sprechen von einem «Schlag ins Gesicht aller Angestellten». Der «american style of management» sei definitiv auf dem Werkplatz Schweiz angekommen. (sda)

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