Makaken-Affe Naruto hat kein Recht am eigenen Bild. Das entschied am Dienstag ein Berufungsgericht in den USA und wies damit die Klage der Tierschutzorganisation Peta zurück. Der Verein sei «kein naher Freund» urteilten die Richter und lehnten den Antrag aus formalen Gründen ab.
Der Rechtsstreit beginnt 2012. Der renommierte Wildtierfotograf David Slater reist auf die indonesische Insel Sulawesi um Schopfmakaken zu fotografieren. Slater baut seine Ausrüstung auf und lässt die Kamera kurz unbeaufsichtigt. Ein Affe nähert sich dem Fotoapparat und drückt ab. Das Bild geht um die Welt, macht Slater berühmt. Und auch den Affen Naruto.
Lange währt die Freude nicht. Die Tierschutzorganisation Peta verklagt Slater im Namen des Affen. Es kommt 2017 zu einem Vergleich. Ein Viertel der Bild-Erlöse soll in den Schutz von Narutos Lebensraum fliessen. Aber auch diese Vereinbarung hat das US-Gericht nun zurückgewiesen. Slater sagt heute über den Fall: «Ich wünschte, ich hätte die verdammten Fotos nie gemacht».
Peta nutzt die Klage für eine juristische Grundsatzfrage. Ist eine Affe eine juristische Person und kann ein Urheberrecht einfordern. Die Richter haben dies nun zurückgewiesen. Ein Affe kann sehen, aber nicht klagen, befanden sie.
Affen-Selfie: Affe Naruto bekommt keine Copyright-Tantiemen https://t.co/zN6epfqRlM (#heise .de) pic.twitter.com/3tfHy38MgX
— 209 Design Studio (@209DesignStudio) 24. April 2018
Die drei Richter des Berufungsgerichts orientieren sich an einem anderen Fall. Cetacean v. Bush. 2004 war die US-Regierung von George Bush jr. verklagt worden. Der Anlass: Das Sonar von Schiffen der US-Navy störe den Orientierungssinn von Walen, die dadurch an Land strandeten und verendeten.
Ein US-Gericht hatte die Klage abgelehnt. Begründung: Ein Wal kann nicht klagen, es sei denn, ein US-Gesetz billigt ihm einen eigenen Rechtsstatus.
Das ist bislang nicht geschehen. Und so geht auch Makake-Naruto leer aus.
Die drei Richter in San Francisco gehen mit Peta scharf ins Gericht.
Die Tierschutzorganisation will das Urteil erstmal prüfen. Naruto werde diskriminiert, «nur weil er ein Tier ist», so Peta-Anwalt Jeff Karr.
Stempelkissen können möglicherweise von PETA angefordert werden. Eine Organisation, die offensichtlich genügend Mittel besitzt einen unsinnigen Rechtsstreit zu finanzieren wird sich bei ein paar Stempelkissen sicher nicht lumpen lassen.