Ganz in Schwarz gekleidet und in zitronengelben Stilettos erschien Kardashian am Mittwoch ohne ein Kamerateam ihrer TV-Show «Keeping up with the Kardashians» im Weissen Haus. Auch nicht dabei waren ihre Schwestern und ihr Mann, Trump-Fan und Rapper Kanye West.
Great meeting with @KimKardashian today, talked about prison reform and sentencing. pic.twitter.com/uOy4UJ41JF
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 30. Mai 2018
Kardashians Anliegen ist, sich für die Begnadigung der 63 Jahre alten Alice Marie Johnson einzusetzen, die seit 1996 im Gefängnis. Sie war unter anderem für schuldig befunden worden, als Telefonvermittlerin in Drogengeschäften tätig gewesen zu sein. Johnson sollte bereits von Trumps Vorgänger Barack Obama begnadigt werden, aber daraus wurde nichts – angeblich aus Fristgründen.
Kardashian hatte von Johnsons Fall aus sozialen Medien erfahren und begonnen, sich für die Frau zu engagieren. Ihrem Besuch bei Trump sollen monatelange Verhandlungen mit dessen Schwiegersohn Jared Kushner vorausgegangen sein, der eine Reform des Strafvollzugs organisieren soll. Die US-Regierung hat unter Trump den Umgang mit Drogendelikten noch verschärft. Zu dieser Politik würde eine Begnadigung Johnsons eigentlich nicht passen.
We are optimistic about Ms. Johnson’s future and hopeful that she —and so many like her—will get a second chance at life.
— Kim Kardashian West (@KimKardashian) 31. Mai 2018
Im Internet gab es eine kontroverse Diskussion über Kardashians Besuch. Für die eine Seite belegt er die Niveaulosigkeit und das Reality-TV-hafte von Trumps Präsidentschaft. Die andere Seite meinte, wegen Kardashians Einsatz würden sich nun Zehntausende junger Menschen erstmals für Missstände im Strafvollzug interessieren – und das sei eine gute Sache.
Dieses Foto gehört in Geschichtsbücher. Diese Präsidentschaft kann man nicht besser in einem Bild zeigen. https://t.co/6sio25oIqT
— Armin Wolf (@ArminWolf) May 31, 2018
Kardashians Sendungen folgen Millionen Menschen. Sie hat auf Twitter 60 Millionen Follower, Trump nur 52.3 Millionen. Über Trump, der auch einmal Reality-TV-Star war («The Apprentice»), sagen viele Kritiker, er habe die Präsidentschaft in eine Show verwandelt. (sda)
The front page of Thursday’s @nypost: pic.twitter.com/zIxjSxBOLe
— Richard Deitsch (@richarddeitsch) May 31, 2018