Im Rennen mit Apple und Amazon hat der schwedische Musikstreamingdienst Spotify die Nase vorn und im Weihnachtsquartal unerwartet stark abgeschnitten. Die Zahl der Premium-Abonnenten, die fast 90 Prozent des Umsatzes ausmachen, legte um 29 Prozent auf 124 Millionen zu. Insgesamt hat Spotify nun 271 Millionen Nutzer. Dies teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Spotify hat einen grossen Vorsprung vor seinen beiden engsten Konkurrenten: Apple Music hatte im Juni mehr als 60 Millionen Abonnenten und Amazon weltweit über 55 Millionen. Bis Ende Jahr peilt Spotify 150 Millionen Abonnenten und über 300 Millionen aktive Nutzer an.
Spotify hat nun 700'000 Podcast auf seiner Plattform. 16 Prozent der User würden Podcast hören – Tendenz stark steigend. Die Podcast-Nutzung sei im Jahresvergleich um 200 Prozent gestiegen. Für den Streaming-Dienst sind regelmässige Podcast-Nutzer die lukrativsten Kunden. Dies erklärt, warum Spotify zuletzt mehrere Podcast-Dienste übernommen hat und eine Kooperation mit Barack und Michelle Obamas Podcast-Produktionsfirma eingegangen ist. Die Obamas haben 2019 einen mehrjährigen Exklusiv-Vertrag für Podcasts auf Spotify unterzeichnet.
Dank der neuen Abonnenten stieg der Umsatz von Okotober bis Dezember auf 1.86 Milliarden Euro nach 1.5 Milliarden vor Jahresfrist und erreichte damit fast die Analystenschätzungen. Die Schattenseite: Wegen gestiegener Kosten fürs Marketing fiel das Ergebnis je Aktie mit 1.14 Euro negativ aus. Spotify rechnet für das ganze Jahr mit Verlusten, weil man 2020 weiter intensiv ins Nutzerwachstum und in den Ausbau des Angebots investiere.
Im ersten Quartal rechnet Spotify insgesamt mit Premium-Abonnenten in einer Bandbreite zwischen 126 und 131 Millionen und trifft damit die Analysten-Schätzungen von 128 Millionen. Beim Umsatz waren die Experten allerdings optimistischer: Spotify peilt Erlöse zwischen 1.71 und 1.91 Milliarden Euro an, während Analysten einen Umsatz von 1.90 Milliarden Euro erwarten. (oli/sda/awp/reu)