Die Sängerin und der Bassist lernten sich während ihres Studiums am Berklee College in den USA kennen. Beide Musiker sind fasziniert von der Musik des Anderen. Gomez und Rotmistrovsky lieben es, gemeinsam aufzutreten und das Publikum zu verzaubern. Diese Magie war im Pflegidach besonders spürbar. Die beiden Musiker bezeichneten sich auf der Bühne gegenseitig als Lieblingsbassisten und Lieblingssängerin. Gomez und Rotmistrovsky sind keine Unbekannten mehr in Muri.
Im Gegensatz zu letzteren Auftritten standen diese Konzerte unter dem Projekt «Newvelle.Muri». Vom ersten bis zum letzten Ton wurde alles aufgezeichnet, um Vinylschallplatten herzustellen. In wenigen Monaten werden diese zu kaufen sein. Für Gomez waren die Aufnahmen keine Herausforderung. Sie ist immer voller Begeisterung, wenn es darum geht, ein Album aufzunehmen. So sagte sie: «The magic is always there, in every album» (Die Magie ist immer da, in jedem Album).
Martha Gomez (voc) und Andres Rotmistrovsky (b) entführten das Publikum während einer Stunde in eine andere Welt. Die Kombination von sanften Basstönen und spanischem Gesang war einzigartig. Die ruhige Jazzmusik, mit südamerikanischem Einfluss, verführte die Gäste zum Zurücklehnen und Geniessen. Gomez’ und Rotmistrovsky’s Musik versprühte im ganzen Saal das Gefühl von Fröhlichkeit und Geborgenheit.
Die Leidenschaft zur Musik war nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen und zu spüren. Mit leicht tanzenden Bewegungen von Gomez wurde die Illusion eines perfekten Bühnenbilds erfüllt. Das Pflegidach war an diesem kalten, nebligen Abend der einzige Ort im Freiamt, an dem dank des südamerikanischen Temperaments die Sonne schien.
Ein Lied ist nicht nur ein Lied. Denn hinter jedem Song steckt eine verborgene Geschichte. Die gebürtige Kolumbianerin liess das Publikum an ihren Erlebnissen teilhaben. Aussagen von Freunden und Kindern sind für Gomez eine wichtige Inspirationsquelle. So Gomez: «Kids are my mentors» (Kinder sind meine Mentoren). Kinder haben eine grosse Bedeutung in ihrem Leben. Ein Song basiert auf einem Erlebnis mit ihrem Sohn.
Beiden macht es grossen Spass, im Park in den Himmel zuschauen und sich Wolken als Tiere vorzustellen. Dies inspirierte Gomez, einen neuen Song zu komponieren. Manchmal schon reicht ein kurzer Satz und ein neuer Song ist geboren. Für die Sängerin ist die Erde das Zuhause vieler Geheimnisse, die man nur entdecken kann, wenn man aufmerksam durch das Leben geht. Die Kolumbianerin achtet stets auf die kleinen Dinge. Vielleicht versteckt sich hinter ihnen, eine noch nie dagewesene Melodie.
Einer der letzten gespielten Songs, hiess «Para la guerra nada» (Nichts für den Krieg). Ein Song, von dem mehr als 3000 Versionen existieren. Überall auf der Welt stiess dieses Lied auf offene Ohren. Aus unterschiedlichsten Ländern und Städten wurden Aufnahmen ins Internet hochgeladen. Dieses Lied ist nicht beliebt, weil es einzigartig ist, sondern weil es eine wichtige Botschaft vermittelt.
«Parala guerra nada» behandelt das Thema Krieg und zeigt, wie unnötig dieser ist. Lieber soll man zusammen lachen, singen und musizieren als sich bekämpfen. Zu diesem Song griff Gomez dann selbst zur Gitarre und überbrachte mit Rotmistrovsky die gefühlvolle Nachricht. Als gemeinsame Vollendung sang das Publikum die letzten Zeilen gemeinsam mit dem Duo.