International
Italien

Italiens Ministerpräsident Conte will am Dienstag zurücktreten

Italiens Ministerpräsident Conte will am Dienstag zurücktreten

25.01.2021, 19:5525.01.2021, 20:24
Mehr «International»

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte will am Dienstag in einer Kabinettssitzung seinen Rücktritt anbieten. Das teilte die Regierung in Rom am Montag mit. Conte hatte zwar in der vergangenen Woche zwei Vertrauensabstimmungen im Parlament knapp gewonnen.

Trotzdem steht seine Minderheitsregierung seither auf einer wackligen Basis im Parlament. Nach Medienberichten vom Montag hofft die bisherige Mitte-Links-Koalition darauf, dass Conte vom Staatschef noch einmal den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung erhalten könnte.

Italian Prime Minister Giuseppe Conte speaks during his final address at the Senate prior to a confidence vote, in Rome, Tuesday, Jan. 19, 2021. Italian Premier Giuseppe Conte fights for his political ...
Bild: keystone

Contes seit September 2019 regierendes Bündnis war am 13. Januar durch den Auszug der Kleinpartei Italia Viva des früheren Ministerpräsidenten Matteo Renzi geplatzt. Hintergrund war ein Streit um den Einsatz von EU-Hilfsgeldern in der Corona-Pandemie. Seither versuchten der parteilose Premier und seine Partner – die Fünf-Sterne-Bewegung, die Sozialdemokraten (PD) und eine kleine Links-Partei – neue Unterstützer im Parlament zu finden.

Im Laufe dieser Woche drohte der Koalition bei einer Abstimmung zur Justizpolitik im Senat – der kleineren von zwei Parlamentskammern in Rom – eine symbolstarke Niederlage.

Die Regierung teilte am Montag mit, dass Conte um neun Uhr morgens das Kabinett zusammenrufen wolle. Dort werde er seinen Willen erklären, beim Staatschef den Rücktritt einzureichen. Anschliessend wolle er zum Staatspräsidenten gehen.In Rom wurde am Montag erwartet, dass die alten Partner vermutlich versuchen wollen, eine neue, erweiterte Regierungsallianz zu bilden. Dabei könnte der 56 Jahre alte Jurist Conte erneut an der Spitze stehen.

Grundlegende Entscheidungen dafür liegen jedoch in den Händen von Staatschef Sergio Mattarella. Ihm kommt in Krisenzeiten eine wichtige Rolle zu. Er kann nach dem Ende der Regierung einen Politiker damit beauftragen, eine neue Regierung zu bilden. Wenn keine Mehrheiten zu finden sind, kann er eine vorgezogene Wahl erwirken. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Lauter schöne Italiener!
1 / 52
Lauter schöne Italiener!
Am 24. Juni 1910 wurde in Milano die Società Anonima Lombarda Fabbrica Automobili (wörtlich «Aktiengesellschaft Lombardische Automobilfabrik») – kurz A.L.F.A. – gegründet. Grund genug, einige Modelle dieser 110-jährigen Geschichte Revue passieren zu lassen!

quelle: fca / fca
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Coronavirus – Messinas Bürgermeister will Bevölkerung mit schreiender Drohne am Ausgang hindern
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
9 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Gurgelhals
25.01.2021 20:55registriert Mai 2015
Ich verstehe ja nicht wirklich viel von den... "Feinheiten" der italienischen Politik (wer tut das schon...). Aber eines scheint mir dann doch ziemlich klar zu sein:

Renzi ist ein Depp.
213
Melden
Zum Kommentar
9
Kenias Militärchef kommt bei Hubschrauberabsturz ums Leben

Kenias Militärchef, General Francis Omondi Ogolla, und neun weitere Militärvertreter sind bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Das gab der kenianische Präsident William Ruto am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Der Hubschrauber war demnach am Nachmittag im Westen des Landes im Bezirk Elgeyo Marakwet abgestürzt, kurz nach dem Abheben in der Ortschaft Chesegon. Die ranghohe Delegation des Militärs hatte in der Region unter anderem kenianische Soldaten besucht.

Zur Story