Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7.8 in Ecuador vom späten Samstagabend ist die Zahl der Todesopfer auf 77 gestiegen. Das teilte Vizepräsident Jorge Glas in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) laut dem US-Sender CNN mit. Etwa 600 Menschen seien verletzt worden.
Die Regierung hatte den Ausnahmezustand für mehrere Regionen des Landes ausgerufen. Tote wurden aus mehreren Städten und Provinzen gemeldet.
Der Regierung zufolge gab es erhebliche Schäden in der Nähe des Epizentrums in der westlichen Provinz Esmeraldas sowie im Handelszentrum Guayaquil. Die Zahl der Todesopfer dürfte noch steigen, hiess es zudem.
Die Erschütterungen waren auch in der Hauptstadt Quito zu spüren. Anwohner rannten in Panik auf die Strassen. Teilweise fielen Strom und das Telefonnetz aus.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte lag das Zentrum des Bebens etwa 173 Kilometer nordwestlich von Quito. Die Erdstösse waren auch im Norden Perus und im Süden Kolumbiens zu spüren. Wie das Geophysische Institut mitteilte, ereignete sich das Beben in Küstennähe in einer Tiefe von 20 Kilometern.
Das pazifische Tsunami-Warnzentrum teilte mit, an den Küsten bestehe in einem Umkreis von 300 Kilometern um das Epizentrum die Gefahr von Riesenwellen. Die Behörden in Ecuador riefen die Bewohner der Küstengebiete auf, diese zu verlassen.
Ecuador liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring. An dem Vulkangürtel stossen gleich mehrere Kontinentalplatten und ozeanische Platten aneinander. Diese sind ständig in Bewegung, weshalb Erdstösse keine Seltenheit sind. (sda/afp/reu/dpa)