Schweiz
Schule - Bildung

Jedes 20. Schulkind in der Schweiz erhält besondere Unterstützung

Jedes 20. Schulkind in der Schweiz erhält besondere Unterstützung

30.11.2020, 09:22
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Die Schulkinder und ihre Eltern sind auf dem Weg zum Schulbeginn und zur Eroeffnung des neuen Schulhaus Staffeln in Reussbuehl in Luzern am Montag, 17. August 2020. (KEYSTONE/Urs Flueeler).
Sonderpädagogische Massnahmen werden in der Schule rege gebrauchtBild: keystone

Insgesamt 4.8 Prozent der Schülerinnen und Schüler der obligatorischen Schule haben 2018/19 sonderpädagogische Massnahmen gebraucht. 1.4 Prozent gingen in eine Sonderklasse und 1.8 Prozent in eine Sonderschule. 2.4 Prozent wurden in einer Regelklasse besonders gefördert.

Knapp 42'000 der 950'000 Schülerinnen und Schüler bedurften damit einer sonderpädagogischen Massnahme, wie das Bundesamt für Statistik am Montag mitteilte. Mit 6.1 Prozent wurden Knaben häufiger unterstützt, als Mädchen (3.3 Prozent). Auch ausländische Lernende erhielten mit 6.4 Prozent öfter Sonderförderung als Einheimische (4.1 Prozent).

Nahezu 36'000 oder 4.6 Prozent der Auszubildenden waren nicht in der Lage, die Minimalziele des Lehrplans zu erfüllen. Eine pädagogische Sondermassnahme ist nicht unbedingt mit einer Anpassung des Lehrplans verbunden. Aber für 2.5 Prozent der Schülerinnen und Schüler oder 20'000 Kinder war beides nötig. Das war bei praktisch doppelt so vielen Knaben wie bei Mädchen angezeigt (3.3 Prozent gegen 1.7).

Wie das BFS weiter mitteilte, liegen ihm erstmals Daten über die verschiedenen sonderpädagogischen Massnahmen in den Kantonen vor. Demnach reichten die Anteile der in der Regelklasse mit sonderpädagogischen Unterstützung Lernenden je nach Kanton von 0.4 bis 6.6 Prozent. Bei Lehrplan-Anpassungen für Lernschwächere zeigte sich das gleiche Bild.

Das sonderpädagogische Personal nahm im Schuljahr 2018/19 einen Anteil von 12.4 Prozent der Stellen an den Schulen ein. Sein Frauenanteil betrug 84 Prozent.

Das Sonderschulangebot ist kantonal stark unterschiedlich. Nicht alle Kantone haben Strukturen für Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnisse und unterhalten darum Konkordate untereinander.

Zudem zeigen sich beim Anteil von 0.8 bis 2.5 Prozent der in einer Sonderschule unterrichteten Kinder kantonale Unterschiede. Seit 15 Jahren werden Kinder mit besonderem Bildungsbedarf vermehrt in Regelklassen unterrichtet. (aeg/sda)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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dieBied
30.11.2020 15:03registriert Mai 2017
Die Kommentare hier schockieren mich ehrlich gesagt. Offenbar arbeitet niemand davon in einer Schule. Ich bekomme dies im Kanton Bern direkt mit; die Sonderpädagogen an den Schulen sind komplett ausgelastet; die Regellehrpersonen ebenfalls. Die Schullogopädie beispielsweise hat praktisch überall ewig lange Wartelisten, die Klassenlehrpersonen fallen reihenweise burnoutbedingt aus, weil sie sehr viele Kinder mit besonderem Bedarf in der Klasse auffangen müssen ohne die nötigen Ressourcen. Ich erlebe in den letzten Jahren, dass Entwicklungsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten usw. zunehmen.
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Malaga
30.11.2020 10:24registriert Dezember 2017
Wir haben bei der Einschulung einer integrativen Sonderschulung zugestimmt. Man sagte uns, das wäre gut, da unser Sohn noch nicht so schulreif war. Da die Lehrerin die Unterstützung toll fand und die Schulleitung deren Bezahlung durch den Kanon noch besser, war es sehr schwierig unser Kind aus der Sonderschulung wieder herauszubekommen. "Er kipple auf dem Stuhl und spiele mit dem Bleistift" hiess es zb. weshalb er immer noch Unterstützung benötigte. Ich habe es dann geschafft, das war vor einigen Jahren. Im Sommer wird mein ehemaliges Sonderschulkind dann in die Mittelschule gehen.
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Feuerwanze
30.11.2020 13:15registriert März 2016
Meine Vorschläge: Entweder den Zeitpunkt der Einschulung der Entwicklung der Kinder, namentlich der Jungs, oder im Gegenzug den Lehrplan der immer früheren Einschulung anpassen. Ausserdem kleinere Klassengrössen, damit die „reguläre“ Lehrperson mehr Zeit für ihre Schülerinnen und Schüler hat. Schliesslich die „Normalität“ wieder etwas weiter definieren. Damit liesse sich wohl ein Teil der Sondermassnahmen sparen.
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