Schweiz
Coronavirus

Corona-Pressekonferenz vom 27.01 des Bundesrates: Das musst du wissen

Ordnungsbussen und mehr Tests: Diese Massnahmen diskutiert der Bundesrat heute

Heute ist wieder Bundesratssitzung. Was dabei besprochen wird und ob uns weitere Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus in der Schweiz drohen, erfährst du hier.
27.01.2021, 12:2127.01.2021, 12:49
Mehr «Schweiz»

Vor zwei Wochen hat der Bundesrat die bereits bestehenden Corona-Regeln in der Schweiz um weitere sechs Wochen verlängert und die allgemeinen Massnahmen weiter verschärft. Damals wurden die Verschärfungen eine Woche zuvor in die Vernehmlassung für die Kantone gegeben, dieses Mal gab es nichts in dieser Art. Wird Gesundheitsminister Alain Berset trotzdem mit weiteren Einschränkungen aufwarten? Das musst du zur Bundesratssitzung vom 27. Januar wissen:

Diese Punkte sind noch ungeklärt

Zwar hat der Bundesrat bereits am 13. Januar die Karten in Sachen Coronavirus neu gemischt und weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens eingeführt. Trotzdem gibt es noch einige Punkte, die nicht ganz klar sind. Diese gehören dazu und könnten an der Sitzung vom 27. Januar besprochen und an der Medienkonferenz präsentiert werden:

  • Grenzen:
    Sehr viel Unklarheit herrscht im Hinblick auf Auslandsreisen und Grenzverkehr. Darf ich nach Deutschland oder Frankreich und muss ich in Quarantäne, wenn ich zurückkehre? Alle diese Fragen müssen vereinheitlicht werden, fordern die Präsidentinnen und Präsidenten aller Bundesratsparteien in einem offenen Brief vom Freitag.
  • Gratis-Tests für alle:
    Flächendeckende Massentests gibt es in der Schweiz bisher nur im Kanton Graubünden. Um die Ansteckungszahlen in der Schweiz besser überblicken zu können, soll noch mehr getestet werden. Dafür sollen auch die Kosten von Tests für asymptomatische Personen vom Bund übernommen werden.
  • Schulen:
    In Deutschland bleiben die Schulen voraussichtlich bis am 14. Februar geschlossen. Auch in Österreich soll weiterhin aus der Ferne unterrichtet werden, nur in der Schweiz sind die obligatorischen Schulen geöffnet.
  • FFP2-Masken:
    In Teilen Deutschlands und Österreichs muss im öffentlichen Verkehr bereits eine FFP2-Maske getragen werden. Diese Massnahme ist nicht unumstritten, trotzdem beschäftigen die Filtermasken die Schweiz.​
  • Skigebiete:
    Ende dieser Woche beginnen in den ersten Kantonen
    die Sportferien. Sollte der Bundesrat die Skigebiete doch noch vor den Ferien schliessen wollen, müsste dies am Mittwoch geschehen.
  • Impfung:
    IT-Lösungen für den Anmeldeprozess für die Corona-Impfung, der Aufbau der kantonalen Impfzentren und die Verteilung der Impfdosen stellen nur einige der Organisationsprobleme dar, die die Kantone im Moment beschäftigen. Hier könnte der Bundesrat ebenfalls eine nationale Strategie vorschlagen.

Diese Massnahmen könnten diskutiert werden

Die wohl drängendsten Fragen, die die Schweiz im Moment beschäftigen, drehen sich um den Grenzverkehr, die Massentests und die Schulen. Weitgehende Massnahmen von Berset zur weiteren Eindämmung des Coronavirus werden jedoch keine erwartet, da diese sonst letzte Woche in die Vernehmlassung für die Kantone gegeben worden wären.

In einem offenen Brief forderten alle Bundesratsparteien, dass die Bestimmungen für den Grenzverkehr vereinheitlicht werden sollen. So fordern die Parteipräsidentinnen und -präsidenten, dass jede Person bei der Ein- oder Rückreise in die Schweiz einen Corona-Test machen soll und sich in Quarantäne begeben muss. Sollte ein weiterer Test fünf Tage nach der Einreise ebenfalls ein negatives Resultat anzeigen, kann die Quarantäne beendet werden.

Weiter laufe ein Vernehmlassungsverfahren in den Kantonen zur Ausweitung der Personen, die sich auf Kosten des Bundes auf eine Corona-Infektion testen lassen können. So würde der Bund beispielsweise auch die Kosten von Tests im Umfeld von Risikopatienten übernehmen, wenn sich Personen ohne Symptome testen lassen. Weiter werden auch Ordnungsbussen zwischen 100 und 300 Franken für Zuwiderhandlungen gegen die Hygienemassnahmen und Corona-Regeln diskutiert. Hier sollen am Mittwoch erste Entscheidungen fallen.

Obwohl im Ausland die Schulen geschlossen bleiben und von zu Hause aus unterrichtet wird, steht dies für die Schweiz im Moment nicht zur Diskussion. Sogar die Corona-Taskforce rät momentan von flächendeckenden Schulschliessungen ab. Trotzdem dürfte uns das Thema in den nächsten Wochen beschäftigen, zumal bereits in einigen Schulen die britische Variante des Coronavirus um sich griff. Verschärfungen in den Skigebieten oder gar eine Schliessung ist nicht geplant.

Skifahrer mit Schutzmaske im Dorf Wengen, aufgenommen am Freitag, 8. Januar 2021, im Skigebiet Grindelwald - Wengen. Die Berner Skigebiete bleiben trotz Coronavirus geoeffnet, mit reduzierter Transpor ...
Eine Schliessung der Skigebiete ist zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich.Bild: keystone

Das wissen wir bereits

Konkret ist nur bekannt, dass am Mittwoch Entscheidungen zur Übernahme der Kosten von Tests und zu einheitlichen Ordnungsbussen folgen. Weitere Einschränkungen oder Massnahmen kämen überraschend. Die Schweiz wird an der besonderen Lage festhalten.

Denn die Hospitalisationen, die Todesfälle sowie auch die Fallzahlen sind in den letzten Wochen rückgängig. «Die Richtung stimmt uns verhalten optimistisch», sagte Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit am Dienstag an der Pressekonferenz des BAGs.

Wann findet die Pressekonferenz des Bundesrates statt?

Die Bundesratssitzung findet jeweils am Morgen statt. Vor dem Mittag wird es sicher keine Medienkonferenz dazu geben. Je nachdem, wie lange die Sitzung dauert, wird der Bundesrat erst später am Nachmittag vor die Medien treten. Heute wurde die Medienkonferenz für 14 Uhr angekündigt.

Ausserdem wird Bundersrätin Simonetta Sommaruga am Donnerstagmorgen eine weitere Medienkonferenz abhalten. Das Thema wird aber nicht das Coronavirus sein sondern die langfristige Klimastrategie der Schweiz.

Bundespraesidentin Simonetta Sommaruga, Mitte, spricht an der Seite von Bundesrat Guy Parmelin, links, und Bundesrat Alain Berset, rechts, an einer Medienkonferenz, am Freitag, 18. Dezember 2020, im M ...
Bild: keystone

Wo kann ich die Medienkonferenz live mitverfolgen?

Die Medienkonferenz des Bundesrates wird live auf YouTube gestreamt. Du wirst kurz vor Beginn der Konferenz auf dieser Seite einen Link zum Livestream finden. Zudem wird watson die Pressekonferenz tickern. Die wichtigsten Punkte dazu findest du am Nachmittag in unserem Liveticker.

(leo)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
So wird in Luzern geimpft
1 / 45
So wird in Luzern geimpft
Eine über 90-jährige Frau wird als erste Person im Kanton Luzern und als eine der ersten Personen der Schweiz mit dem Impfstoff von Pfizer/Biontech gegen Corona geimpft, in einem Pflegeheim im Kanton Luzern, am Mittwoch, 23. Dezember 2020. (KEYSTONE/Urs Flüeler)
quelle: keystone / urs flueeler
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Arena: Parmelin verteidigt Corona-Massnahmen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
24 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
p4trick
27.01.2021 08:16registriert März 2017
Was bringen eigentlich Tests für Symptomlose? Ist da die Idee sich regelmässig testen zu lassen? Was ist eigentlich mit den Antikörper Tests wo gibts die, was bringen sie und was sagen sie aus? Wenn ich z.b. Antikörper habe ist das ähnlich wie ich geimpft wäre? So ein Artikel wäre mal interessant
11613
Melden
Zum Kommentar
avatar
Pbel
27.01.2021 07:25registriert April 2017
Ich mag das Bild vom Skifahren: heruntergezogene Maske direkt neben dem Maske-Tragen Schild. Das steht wirklich symbolhaft für die aktuelle Situation von Schutzkonzept und Realität.
12691
Melden
Zum Kommentar
avatar
beatz
27.01.2021 11:07registriert September 2014
Anstatt die unsinnigen Massnahmen wie die Schliessung von Fitnesscentern, Restaurants, Läden und so weiter fortzuführen, sollten die sinnvollen Massnahmen wie Maskenpflicht, Impfen, Schutz der Risikogruppen, des Spital- und Pflegepersonals und so weiter rigoros umgesetzt werden.
5723
Melden
Zum Kommentar
24
Nach gigantischem Bergsturz im Engadin: «Der ganze Tschierva-Gletscher ist abrasiert»
Ein gigantischer Bergsturz in der Berninagruppe hat am vergangenen Wochenende Millionen Tonnen Gestein ins Tal befördert. Glaziologe Matthias Huss erklärt die Folgen für den Tschierva-Gletscher, der unter den Geröllmassen liegt.

«Das betroffene Gebiet ist gut einsehbar, unter anderem von einem Ski-Gebiet. Es ist gewaltig. Deswegen machten die Bilder so schnell die Runde.» Das sagt Martin Keiser. Er ist Regionalforstingenieur und Naturgefahrenspezialist beim Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Graubünden. Keiser wurde am Sonntag kurz nach 7 Uhr von den Einsatzkräften über den riesigen Bergsturz informiert, der sich wenige Minuten zuvor am Piz Scerscen im Engadin ereignet hatte.

Zur Story