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Prinz Harry reicht Klage gegen Zeitungen ein

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Prinz Harry und seine Gemahlin Meghan.Bild: EPA

Prinz Harry reicht Klage gegen Zeitungen ein

05.10.2019, 20:4706.10.2019, 14:10
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Prinz Harry hat Klage gegen zwei britische Zeitungsverlage wegen illegalen Abhörens von Mailbox-Nachrichten eingereicht. Entsprechende Medienberichte wurden der Nachrichtenagentur DPA aus Palastkreisen bestätigt.

Die Vorwürfe richten sich nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA gegen den Verlag News Group Newspapers, zu dem die «Sun» gehört, und Reach plc, den Verlag der Zeitungsmarke «Mirror». Die beklagten Zeitungen gehören zu den auflagenstärksten Blättern Grossbritanniens.

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Die Vorwürfe erinnern an einen der grössten Medienskandale in der Geschichte Grossbritanniens, in dessen Zentrum 2011 die inzwischen eingestellte Boulevardzeitung «News of the World» stand. Jahrelang hatten Journalisten Handygespräche von Verbrechensopfern und Prominenten abgehört und Polizisten bestochen.

Kritik an «skrupelloser Kampagne»

Erst vor wenigen Tagen hatte sich Harry in einem emotionalen Schreiben an die Öffentlichkeit gewandt, in dem er eine «skrupellose Kampagne» gegen seine Frau Meghan beklagte. Seine Frau sei «eines der jüngsten Opfer der britischen Boulevardpresse» geworden. Dabei erinnerte Harry an die Verfolgungsjagd in Paris 1997, bei der seine Mutter, Prinzessin Diana, auf der Flucht vor Paparazzi starb.

Zeitgleich kündigten die Anwälte des Paars eine Klage gegen die «Mail on Sunday» und die Mutterfirma Associated Newspapers an. Die Mediengruppe habe falsche und «vorsätzlich abfällige» Berichte über den Herzog und die Herzogin von Sussex geschrieben.

Auslöser war ein Brief Meghans an ihren Vater, den das Blatt teilweise veröffentlicht und kommentiert hatte. In dem Schreiben, das Meghans Vater Thomas Markle in Auszügen an die Presse weitergab, appelliert Meghan an ihn, nicht mehr mit der Boulevardpresse über sie zu sprechen und Lügen zu verbreiten. Ein Sprecher der «Mail on Sunday» erklärte, die Zeitung bleibe bei ihrer Darstellung und werde gegen die Vorwürfe angehen.

Harrys Mitteilung wurde gegen Ende der zehntägigen Afrika-Reise veröffentlicht, bei der das Paar auch seinen rund vier Monate alten Sohn Archie dabei hatte. In Südafrika hatten die Eltern, die sehr viel Wert auf ihre Privatsphäre legen, erstmals seit längerem wieder ihr Baby gezeigt. Bei Archies Taufe etwa gab es zur Enttäuschung vieler Fans keinen öffentlichen Auftritt der Familie.

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In Südafrika zeigte das Paar erstmals seit längerem wieder sein Baby.Bild: EPA

Unverständnis bei Medien

Auf das juristische Vorgehen reagierten Medien teils mit Unverständnis. Die TV-Moderatorin Lorraine Kelly legte Harry und Meghan in einem Kommentar in der von der Klage betroffenen «Sun» nahe, das Rampenlicht ganz zu verlassen. Beide sollten darüber nachdenken, ob die «kränkende Kritik nicht schwerer wiegt als das Potenzial, etwas zu bewegen».

Die Sky-News-Korrespondentin Rhiannon Mills, die das Paar auf ihrer Afrika-Reise begleitet hatte, reagierte düpiert auf die Offensive. Harrys scharfe Kritik an den Medien habe sich angefühlt wie ein «Schlag ins Gesicht», nachdem tagelang nur Positives über die beiden berichtet worden sei. «Es ist, als ob er den Selbstzerstörungsknopf für seine Beziehung mit einem Teil der britischen Presse gedrückt hat», schrieb Mills über Harry in einem Blog ihres Senders. (sda/dpa)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pafeld
05.10.2019 21:21registriert August 2014
Die britische Boulevardjournallie scheint immer noch das Gefühl zu haben, die englische Königsfamilie sei ihr Privatbesitz. Selbst nachdem sie in ihrer Sensationsgier Lady Diana umgebracht haben.
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Calvin Whatison
05.10.2019 21:10registriert Juli 2015
Das Mutter sein scheint Ihr gut zu bekommen, wie das Bild mit ihrem süssen Wonneproppen beweist. 👍🏻
Prinz Harry reicht Klage gegen Zeitungen ein
Das Mutter sein scheint Ihr gut zu bekommen, wie das Bild mit ihrem süssen Wonneproppen beweist. 👍🏻
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Victor Paulsen
05.10.2019 23:00registriert April 2019
Wenn das Königshaus eine jemanden verklagt, dann werden sie zu 95% den Prozess gewinnen. Denn sie werden es mehr als genug oft von Rechtsanwälten geprüft lassen haben. Denn wenn sie den Prozess verlieren, könnte das schlechte Auswirkungen auf ihren Ruf haben
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