Mexiko ist erneut von einem heftigen Beben erschüttert worden. Die Stärke wurde mit 7.1 angegeben, wie das nationale seismologische Institut mitteilte. Das Zentrum lag bei Axochiapan im Bundesstaat Morelos, nur 160 Kilometer südöstlich von Mexiko-Stadt.
Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor. Die mexikanische Börse setzte den Handel aus. Der Flughafen in der Hauptstadt stellte den Betrieb ein.
Nach Angaben der Zivilschutzbehörden waren Menschen in brennenden Häusern eingeschlossen. Auf Bildern waren Rauchschwaden und herunterstürzende Gebäudeteile zu sehen, in einer Strasse war ein dicker Riss im Asphalt zu sehen. Die Situation war zunächst völlig unübersichtlich.
Ein dpa-Reporter berichtete von stark schwankenden Gebäuden in der Hauptstadt und Gasgeruch. Tausende verängstigte Menschen seien auf die Strassen und Plätze geflüchtet.
Präsident Enrique Peña Nieto berief am Dienstagmittag (Ortszeit) eine Sitzung des nationalen Notfallrats ein, «um die Situation zu bewerten und um Massnahmen zu ergreifen», wie er bei Twitter mitteilte. Innenminister Miguel Osorio Chong rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen des Zivilschutzes Folge zu leisten.
Zweites schweres Beben im September
Nur wenige Stunden vor den Erdstössen hatten sich landesweit Menschen an einer Erdbeben-Katastrophenübung beteiligt. Erst am 7. September waren bei einem Beben der Stärke 8.2 rund 100 Menschen umgekommen, dabei lag das Zentrum aber im Pazifik und war in Mexiko-Stadt längst nicht so stark zu spüren. Danach gab es weit über tausend Nachbeben.
Bei einem der schwersten Beben in der Geschichte Mexikos waren vor genau 32 Jahren fast 10'000 Menschen ums Leben gekommen, damals wurde Mexiko-Stadt stark getroffen.
Mexiko befindet sich in einer der weltweit aktivsten Erdbebenzonen. Der Grossteil der Landmasse liegt auf der sich westwärts bewegenden nordamerikanischen Erdplatte. Unter diese schiebt sich die langsam nach Nordosten wandernde Cocosplatte. Der Boden des Pazifischen Ozeans taucht so unter die mexikanische Landmasse ab. Das führt immer wieder zu Erschütterungen an der Südküste Mexikos. (sda/dpa)