Die USA haben mit der Verhängung von Sanktionen auf das Vorgehen der türkischen Justiz gegen den US-Pastor Andrew Brunson reagiert. Die am Mittwoch vom Weissen Haus in Washington verkündeten Strafmassnahmen betreffen die türkischen Minister für Justiz und Inneres.
Brunson steht in der Türkei unter Terror- und Spionageverdacht, ihm droht eine lange Haftstrafe. Ein türkisches Gericht hatte am Dienstag einen Antrag von Brunsons Anwalt Cem Halavurt auf Entlassung des protestantischen Geistlichen aus dem Hausarrest abgewiesen.
Der Fall belastet seit Monaten die Beziehungen der beiden Nato-Partner. US-Präsident Donald Trump und sein Vize Mike Pence hatten der Türkei vergangene Woche mit Sanktionen gedroht, sollte sie Brunson nicht umgehend freilassen.
Zuvor hatte ein türkisches Gericht entschieden, Brunson zwar aus dem Gefängnis freizulassen, aber zugleich Hausarrest und eine Ausreisesperre angeordnet. Trump dringt schon seit langem auf die Freilassung des Pfarrers und die Einstellung des Verfahrens gegen ihn.
Die türkische Justiz wirft Brunson Spionage sowie Unterstützung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der Gülen-Bewegung vor. Der Geistliche hatte vor seiner Inhaftierung im Oktober 2016 über zwei Jahrzehnte in der westtürkischen Küstenstadt Izmir eine kleine Kirche betrieben. (sda/dpa)