Bei einer Explosion im Rotlichtviertel der nigerianischen Stadt Bauchi sind mindestens elf Menschen getötet worden. Nach Polizeiangaben vom Samstag wurden 14 weitere Menschen bei der Detonation in einem Bordell am Freitagabend verletzt. Die Ursache der Explosion war unklar, doch wurde ein Anschlag der islamischen Extremistengruppe Boko Haram vermutet. Die Gruppe greift oft Ziele an, die nach ihrer Auslegung des sunnitischen Islams sündhaft sind.
In Bauchi im Norden des Landes gab es bereits mehrfach Angriffe der Islamistengruppe. Boko Haram kämpft für einen islamischen Gottesstaat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und verübt seit 2009 immer wieder Anschläge auf Nigerias Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen, Schulen und Bars. Allein in diesem Jahr wurden bereits fast 2000 Menschen bei Angriffen der Gruppe getötet. Für Empörung sorgte vor allem die Entführung von fast 300 Schülerinnen durch die Islamisten im April.
Die nigerianische Hauptstadt Abuja wurde seit Mitte April von drei Bombenanschlägen erschüttert. Erst am Mittwoch waren bei einem Anschlag auf ein Einkaufszentrum 24 Menschen getötet worden. (dhr/sda/afp)