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Gegen die Verwestlichung Russlands: Putin unterzeichnet Strategiepapier

Gegen die «Verwestlichung» Russlands: Putin unterzeichnet neues Strategiepapier

03.07.2021, 20:14
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Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum Schutz vor einem Einfluss der USA und anderer westlicher Länder eine neue Strategie für die nationale Sicherheit seines Landes unterzeichnet. «Die ‹Verwestlichung› der Kultur verstärkt die Gefahr, dass die Russische Föderation ihre kulturelle Souveränität verliert», heisst es unter anderem in dem am Samstag veröffentlichten Dokument mit 44 Seiten. Kritiker sehen das Strategiepapier als einen Versuch autoritärer Bevormundung und als neuen Schritt der Abkehr von den Werten westlicher Demokratien.

«Die traditionellen russischen geistig-moralischen und kultur-historischen Werte werden vonseiten der USA und ihrer Verbündeten aktiven Angriffen ausgesetzt - auch vonseiten transnationaler Konzerne und ausländischer nicht kommerzieller Organisationen», schreiben die Autoren weiter. Vor allem wird in dem Papier die auch von Putin immer wieder vertretene These verankert, dass das Modell der liberalen Demokratien in der Krise sei.

Russian President Vladimir Putin takes part in a video call with Belarusian President Alexander Lukashenko and Russian and Belarusian officials in Moscow, Russia, Thursday, July 1, 2021. (Alexei Nikol ...
Wladimir Putin während einer Videokonferenz mit Belarus' Präsident Alexander Lukashenko am 1. Juli 2021.Bild: keystone

«Es werden persönliche Freiheiten verabsolutiert; es gibt eine aktive Propaganda der Freizügigkeit, der Sittenlosigkeit und des Egoismus; es wird ein Kult der Gewalt, des Konsums und des Vergnügens durchgesetzt; es wird der Konsum von Drogen legalisiert und eine Gesellschaft gebildet, die den natürlichen Lebenszyklus negiert.» Dem Dokument zufolge wächst der Druck des Westens auf Russland - und damit die Gefahr einer Spaltung der Gesellschaft.

Der Westen, heisst es da weiter, versuche die sozialen und wirtschaftlichen Probleme in Russland für eine Destabilisierung der Gesellschaft und eine Radikalisierung des Protests zu nutzen. Kritisiert werden dabei auch die Sanktionen der USA und der EU gegen Russland. Ausserdem nähmen militärische Spannungen zu - vor allem durch eine Annäherung der Nato an die Grenzen Russlands. Das Land wolle sich deshalb stärker China und Indien zuwenden. Die letzte Strategie der nationalen Sicherheit stammte vom 31. Dezember 2015. (sda/dpa)

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44 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Democracy Now - 100% anti Tankie
03.07.2021 20:45registriert April 2020
Also alles auf die Karte Rückwärtsgang, Autokratie und Nationalismus.
Das war noch nie erfolgreich.
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Amadeus
03.07.2021 22:12registriert September 2015
"Es wird ein Kult der Gewalt, des Konsums und des Vergnügens durchgesetzt."

Ha! Da könnte ja jede/r kommen. Gewalt, Konsum und Vergnügen gibts natürlich nur für den Präsidenten und seine Anhänger. Das gemeine Volk hat sicher kein Anrecht auf persönliche Freiheiten. Wäre ja noch Schöner.

(Sarkasmus off)
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Joe Smith
03.07.2021 21:39registriert November 2017
Gegen die Verwestlichung der Kultur … sagt der Mann in hyperwestlichem Anzug mit Krawatte.
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