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Spiele-Kritik von Tom Felber zu «Funkelschatz»

Es glitzert, funkelt und hat Drachen: Das ist das «Kinderspiel des Jahres»

Bild: Spiel des Jahres
De Ohrfiige na
Das «Kinderspiel des Jahres 2018» heisst «Funkelschatz». Es wurde von einer 21-jährigen Mathematik-Studentin zusammen mit ihrem Vater entwickelt.
17.06.2018, 19:41
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Wir spielen heute:
«Funkelschatz»

Sammel- und Geschicklichkeitsspiel von Lena und Günter Burkhardt für 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren. Spieldauer: etwa 15 Minuten. Verlag: Haba. Preis: etwa 20 Franken.

Spoiler: Im Spiel gibt es Drachen!

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Sogar etwas herzigere Drachen.gif: giphy

Thema:

In einer Eissäule ist ein Schatz mit Edelsteinen festgefroren. Der Drachenpapa schmilzt das Eis mit seinem Feueratem, so dass die Drachenkinder die Steinchen einsammeln können. 

Funkelschatz Spielsituation
Bild: Haba

Was macht man?

Gestapelte Ringe werden mit Steinchen befüllt. Die Spieler wählen jeweils eine Funkelstein-Farbe. Ein Kind entfernt den obersten Ring und alle können die heruntergefallenen Steinchen in der entsprechenden Farbe behalten.

Besondere Features:

Dreidimensionaler Aufbau. Glitzernde Kunstoff-Steinchen, kindgerechte Grafik.

Geeignet für:

Spieleanfänger ab 5 Jahren und ihre Familien. 

Wir haben es für euch gespielt!

Am vergangenen Montag wurde das Haba-Spiel «Funkelschatz» mit dem Preis «Kinderspiel des Jahres 2018» ausgezeichnet. Darum kommen wir jetzt wirklich nicht darum herum, nochmals näher auf das Spiel einzugehen:

Spieleautoren Funkelschatz: Lena und Günter Burkhardt.
Pressekonferenz zur Wahl des Kinderspiel des Jahres 2018: Atlantic Hotel Hamburg, 11.6.2018
Das erfolgreiche Autorenpaar: Lena Burkhardt und ihr Vater Günter Burkhardt.Bild: Spiel des Jahres

Da spielt eine junge Mathematik-Studentin zu Hause ein bisschen mit Vorhangringen herum und schwupp, gewinnt sie auch schon das «Kinderspiel des Jahres». Nein, nein, so einfach geht es natürlich nicht. Von der Idee bis zum fertigen Spiel, gab es da doch noch ein paar Schritte und Probleme zu bewältigen.

Der 57-jährige Günter Burkhardt war früher Lehrer, entwickelt aber mittlerweile hauptberuflich Spiele. Über 80 Titel hat er seit 1997 schon veröffentlicht. Beim Testen haben ihm immer auch schon seine zwei Kinder geholfen. Der Vater hat dabei nur lobende Worte für die Kreativität seiner Tochter: «Wenn die Lena dabei ist, Protos zu testen, kommt immer etwas dabei heraus, dann sprudelt es nur so.»

Das Kinderspiel «Funkelschatz» ist ein Gemeinschaftswerk mit der mittlerweile 21-jährigen Tochter. Die Idee zum Spiel kam ihr tatsächlich, als sie zu Hause mit grossen Vorhang-Ringen herumpröbelte und Holzklötzchen hinein warf, wie sie erzählt. Zur Umsetzung der Basis-Idee in ein funktionierendes Spiel half dann aber der erfahrene Vater tüchtig mit. 

Das Spiel wird in der Schachtel gespielt, von der sogar die verborgenen Teile grafisch schön gestaltet sind. Neun blaue Eis-Ringe werden zu einem Türmchen gestapelt und mit den Funkelsteinen gefüllt.

Bis es glitzert, glänzt und funkelt.

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gif: giphy

Es gibt insgesamt 90 Steine in fünf verschiedenen Farben. Eine Partie dauert exakt neun Runden. In jeder Runde wird ein Ring entfernt. Zuvor müssen sich die Kinder die Funkelsteine im Eis aber supergenau angucken und sich überlegen, von welcher Farbe wohl am meisten hinauspurzeln, wenn man den obersten Ring wegnimmt. Nacheinander dürfen sie dann (in jeder Runde aufs Neue) ein Plättchen mit einer Edelsteinfarbe wählen.

Mit kleineren Kindern kann man die Farben auch verdeckt auslosen, wodurch natürlich der Glücksfaktor steigt. Die Funkelsteine, die beim Entfernen der Ringe herunterfallen, behalten die Kinder und verstecken sie in einer Höhle, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Wer dann am meisten Steine hat, gewinnt. 

Das Spiel richtet sich an Spiele-Anfänger ab 5 Jahren und ist entsprechend einfach gehalten. Wie toll es bei Kindern ankommt, kann man sich als Erwachsener zunächst gar nicht vorstellen, realisiert es dann aber ziemlich schnell, wenn die Kinder damit spielen.

Es ist faszinierend mitzuerleben, welchen Reiz das Schätzesammeln auf sie ausübt und mit welchem Elan sie dabei sind. Die Kinder können dabei durchaus auch versuchen, taktisch zu spielen, indem sie die Ringe so entfernen, dass möglichst keine Funkelsteine der Mitspieler herunterfallen oder solche Steine von einem der grossen Löcher verschluckt werden, wo sie unerreichbar bleiben. Da eine Partie kaum 15 Minuten dauert, spielen auch die Eltern immer wieder gerne mit. 

Box "Funkelschatz"
Bild: Haba

Kann man es zu zweit spielen?

Ja, durchaus, dann hat man natürlich sogar mehr Auswahl und Einfluss auf die Edelsteinfarben, die man nehmen kann. Jeder Mitspieler darf dann zwei Farben pro Runde wählen. 

Tom Felber ist ...
... der Vorsitzende der internationalen Kritiker-Jury «Spiel des Jahres» und veröffentlicht seit 1985 Spiele-Rezensionen in verschiedenen Medien. Er stellt hier für uns regelmässig neue Brett- und Kartenspiele vor.
Bild
bild: zvg
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