An einer Schule in Portland im US-Bundesstaat Oregon betrat ein Student das Klassenzimmer mit einer Shotgun bewaffnet. Er äusserte gemäss «Washington Post» suizidäre Absichten. Geistesgegenwärtig reagierte in diesem Moment Keanon Lowe, ein Sportlehrer an der Schule: Er entwaffnete den Schüler.
«Ich sah seinen Gesichtsausdruck, schaute in seine Augen, schaute auf die Waffe, erkannte, dass es eine echte Waffe war, und dann übernahmen meine Instinkte einfach die Kontrolle», erklärte Lowe gegenüber den Reportern. Doch es ist nicht sein schnelles Eingreifen, das derzeit für Aufmerksamkeit sorgt.
Nachdem Lowe den jungen Mann entwaffnet hatte, reagierte er nämlich mit Zuneigung. In einem Video ist zu sehen, wie der Lehrer seine Arme um den Studenten legt und ihn umarmt. Es scheint, als ob der Schüler sich zuerst aus der Umarmung befreien will, doch Lowe lässt das nicht zu. Schliesslich gibt der junge Mann nach und erwidert die Umarmung.
Anscheinend kämpfte der Schüler bereits Monate lang mit Depressionen und hatte Suizidabsichten. Gemäss den Aussagen von Lowe betrat der Schüler das Klassenzimmer und richtete die Waffe gegen sich selbst, doch sie entlud sich nicht. Diesem Moment ergriff Lowe, um einzuschreiten. Zu seiner Geste äusserte sich der Sportlehrer wie folgt: «In diesem Moment hatte ich Mitgefühl mit ihm. Viele Male, besonders wenn man jung ist, merkt man nicht was man tut, bis es vorbei ist.»
Surveillance video from an Oregon high school shows how a football coach disarmed a student carrying a loaded shotgun during an incident in May, then hugged and held on to him https://t.co/gTZZEIBnbL pic.twitter.com/zB9lI9zyXp
— BuzzFeed News (@BuzzFeedNews) October 19, 2019
Dank Lowe kam an diesem Tag – der Vorfall ereignete sich bereits im Mai diesen Jahres – niemand zu Schaden. Der Schüler bekannte sich schuldig und wurde zu 36 Monate auf Bewährung verurteilt. Er muss eine Psycho- und eine Drogentherapie absolvieren. (mim)