Der als Favorit für die französische Präsidentschaftswahl gehandelte Konservative François Fillon hat laut einem Medienbericht als Abgeordneter seine Frau jahrelang auf Parlamentskosten beschäftigt.
Penelope Fillon habe von 1998 bis 2002 als parlamentarische Mitarbeiterin für ihren Mann und anschliessend für dessen Nachfolger gearbeitet, berichtete die Zeitung «Le Canard Enchaîné» am Mittwoch. Insgesamt habe sie etwa 500'000 Euro brutto aus der Parlamentskasse erhalten, schrieb das Blatt unter Berufung auf Lohnabrechnungen.
Fillons Sprecher Thierry Solère bestätigte dem Sender RFI, dass Penelope Fillon für ihren Mann gearbeitet hat. Dies sei völlig legal, viele Abgeordnete beschäftigten ihre Lebensgefährten.
Fillon äusserte sich empört über die Debatte: «Ich sehe, dass die Schlammschlacht eröffnet ist», sagte er vor Journalisten. «Ich gebe keinen Kommentar ab, weil es nichts zu kommentieren gibt.»
Der frühere Premierminister (2007-2012) Fillon war im November in einer Vorwahl zum Kandidaten der bürgerlichen Rechten gekürt worden, in Umfragen liegen er und die Front-National-Kandidatin Marine Le Pen derzeit vorn. Im Frankreich wird im April gewählt, die Stichwahl ist im Mai. (sda/dpa)