Seit rund zwei Wochen ist mit «Captain Marvel» ein Film in den Kinos, welcher eine Superheldin als titelgebende Figur beinhaltet. Das kam bei vielen «Fans» gar nicht gut an. Die Flut an Hass gegenüber der Hauptdarstellerin Brie Larson nahm solche groteske Züge an, dass diverse Websites sich genötigt sahen, Massnahmen gegen hasserfüllte Inhalte zu ergreifen.
Wie als Antwort auf die ganzen ungerechtfertigten Vorwürfe eröffnete «Captain Marvel» an den Kinokassen unglaublich stark und hat nach zwei Wochen schon fast 800 Millionen US-Dollar eingespielt. Damit dürfte der Superheldinnen-Streifen die Liste der erfolgreichsten Action-Filme mit Frauenpower bald anführen. Doch auch nebst «Captain Marvel» gibt es einige Action-Filme, die den Internet-Trollen zeigen: Filme mit starken Frauenrollen sind gefragt. Das zeigt das Einspielergebnis am besten.
Nach der erfolgreichen Reihe «Die Tribute von Panem» suchte das verantwortliche Studio Lionsgate nach einer neuen Romanreihe, welche als Film-Franchise das Erbe der «Panem»-Filme antreten sollte. Das Resultat war «Divergent», der erste Film einer vierteiligen Reihe, welche Shaileen Woodley über Nacht zum Weltstar machte. Dennoch spielte die Reihe insgesamt nur einen Bruchteil des Umsatzes ein, den die «Tribute»-Filme erwirtschaften konnten. Das lag aber nicht an der Qualität der Filme, sondern vielmehr daran, dass der Kinomarkt zu dieser Zeit mit Jugendroman-Verfilmungen übersättigt war.
Für die einen ist es Trash, für die anderen Kult. Auf sechs Filme brachte es die Videospiel-Verfilmung insgesamt. In jedem der Streifen ballert und schlitzt sich dabei Milla Jovovich aka Alice durch die hässliche Mutantenwelt. Obwohl Jovovich schon zuvor, beispielsweise mit «Das fünfte Element», in Action-Streifen zu sehen war, etablierte sie sich vor allem mit dieser Reihe nachhaltig als Action-Star in den Köpfen der Zuschauer. Ihren nächsten Auftritt hat sie bereits im April 2019, wenn sie als antike Hexe im «Hellboy»-Reboot zu sehen sein wird.
«Battle Angel Alita» gehört neben «Ghost in the Shell» und «Akira» zu den drei grossen Kultanimes, die sogar in Hollywood Gehör finden. Und wie bereits «Ghost in the Shell» steckte der Film jahrelang in der Produktionshölle von Hollywood fest. Ursprünglich sollte «Avatar»-Regisseur James Cameron den Film drehen – und zwar schon vor über zehn Jahren! Für die Schauspielerin Rosa Salazar dürfte der Film der Karrieredurchbruch sein, auch wenn man sie wegen der Anime-Optik kaum erkennt. Aktuell läuft «Alita: Battle Angel» noch immer im Kino und man darf gespannt sein, ob der Film die halbe Milliarde-Hürde noch schafft.
«Bumblebee» ist nicht nur das erste Spin-Off der «Transformers»-Reihe, sondern auch der erste Autoroboter-Film, in welchem eine Frau die Hauptrolle übernehmen durfte und nicht nur dazu da war, um gut auszusehen. Hailee Steinfeld hat bereits einige erfolgreiche Filme in ihrem Portfolio und arbeitet sich jetzt langsam zur Action-Heldin empor. Die frische Herangehensweise an den «Transformers»-Stoff hat dann auch den Kritikern gefallen. Auf Rotten Tomatoes hält der Film einen Bewertungsschnitt von 93 Prozent. Dass Steinfeld in der Fortsetzung erneut mit dabei sein wird, scheint naheliegend.
Regisseur Luc Besson setzte schon immer gerne Frauen ins Zentrum seiner actiongeladenen Storys. So auch 2014, als er mit Scarlett Johansson eine Hollywood-Ikone für seinen Film «Lucy» besetzte. Johansson war zu dieser Zeit schon längst als Action-Star akzeptiert, nicht zuletzt dank ihrer Darstellung als Black Widow in den Marvel-Filmen. Der Plan ging auf: Fast eine halbe Milliarde brachte der Streifen, der nicht unbedingt zu Bessons besseren Filmen gehört, ein. Bei Produktionskosten von gerade einmal 40 Millionen US-Dollar ist es eigentlich verwunderlich, dass nicht schon längst eine Fortsetzung erschienen ist.
Eigentlich ist «Gravity» kein typischer Action-Film. Viele würden vermutlich sogar sagen, dass er ziemlich langweilig ist. Dennoch hat der Film 2013 für ziemlich viel Aufsehen gesorgt, vor allem durch seine relativ authentische Darstellung des Weltalls. Sandra Bullock war zu dieser Zeit bereits als Action-Star populär, allerdings meist nur in Action-Komödien wie «Miss Undercover». Die ernste Rolle in «Gravity» brachte ihr beinahe ihren zweiten Oscar ein und wurde für das produzierende Studio zum Überraschungshit. «Gravity» liess beim Einspielergebnis Blockbuster wie «Der Hobbit 2», «Fast & Furious 6» oder «Thor 2» hinter sich.
Auch Disney mischt in dieser Liste mit und natürlich findet man den Mauskonzern eher in den vorderen Rängen. Mit der Realverfilmung von «Dornröschen», allerdings erzählt aus der Sicht der bösen Fee, traf Disney einen Nerv. Dass man mit Angelina Jolie einen Weltstar besetzte, trug sicher einiges zum Einspielergebnis von fast 800 Millionen US-Dollar bei. Disney hatte sich den Film aber auch einiges kosten lassen: Bis zu 200 Millionen US-Dollar soll das Studio ausgegeben haben. Dennoch war der Gewinn gross genug, dass wir nun im Oktober 2019 die Fortsetzung bestaunen dürfen.
Nachdem DC 2011 mit «Green Lantern» den Start seines Superhelden-Universums ordentlich versaut hatte, nahm man 2013 mit «Man of Steel» einen erneuten Anlauf. Doch erst mit «Wonder Woman» konnte das DC Extended Universe erstmals erzählerisch überzeugen. DC traf dabei die weise Entscheidung, den Film der Regisseurin Patty Jenkins anzuvertrauen, die versuchte, etwas frischen Wind in die Superheldenwelt zu bringen. Aus finanzieller Sicht hat sich das gelohnt, denn der Film avancierte unter dem Strich zum bis dahin erfolgreichsten DC-Film der Neuzeit.
Eigentlich wollte Jennifer Lawrence die Rolle der Katniss Everdeen gar nicht annehmen. Sie hatte Angst, danach ein Leben lang auf diese Rolle reduziert zu werden. Sie hat sich dann doch noch einmal besonnen und ist heute die Verkörperung der taffen Rebellin. Und dass man sie auf Katniss reduziert, muss Lawrence schon lange nicht mehr fürchten. Mit «Catching Fire» hat der zweite Teil der «Tribute von Panem»-Filme am meisten eingespielt. Insgesamt brachten es alle vier Filme auf ein Einspielergebnis von beinahe drei Milliarden Dollar.
Wie könnte es auch anders sein: Ein «Star Wars»-Film führt die Liste an. «Rogue One: A Star Wars Story» war 2016 das erste Spin-Off der «Star Wars»-Reihe und überzeugte Fans und Kritiker gleichermassen. Dabei war nicht nur die gute Story überzeugend, sondern auch die Darsteller und Darstellerinnen, allen voran Felicity Jones als störrische Rebellin. Beinah hätten wir allerdings nicht Jones in der Hauptrolle gesehen. In die engere Auswahl für Jyn Erso kam unter anderem auch Rooney Mara, welche sicher viele aus dem Film «Verblendung» kennen dürften.