Schweiz
Romandie

Demo in Lausanne nach dem Tod eines 23-jährigen Gambiers in Obhut der Polizei.

Des personnes manifestent en memoire de la mort du jeune gambien Lamine ce mercredi 1 novembre 2017 a Lausanne. Le jeune Lamine, requerant gambien de 23 ans, a ete retrouve mort dans une cellule du Ce ...
Demonstrationszug in Lausannes Innenstadt: Ein 23-jähriger Asylsuchender aus Gambia wurde aufgrund einer Verwechslung verhaftet und starb in Obhut der Polizei.Bild: KEYSTONE

Asylsuchender wurde verwechselt und starb auf Polizeiposten: 600 demonstrieren in Lausanne

01.11.2017, 20:2401.11.2017, 20:46
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Rund 600 Personen sind am Mittwochabend durch die Strassen von Lausanne spaziert, um des 23-jährigen gambischen Asylsuchenden zu gedenken, der vergangene Woche auf dem Posten der Waadtländer Kantonspolizei tot aufgefunden wurde. Es wurde Kritik am Fall laut.

Die Demonstrierenden verurteilten eine «Kriminalisierung von dunkelhäutigen Immigranten» und forderten eine «gründliche juristische Untersuchung» des Falls. Der junge Mann war in der Nacht auf Dienstag vergangener Woche auf dem Polizeiposten in Mont-sur-Lausanne verstorben. Die Todesursache ist noch unbekannt.

Laut dem Collectif R, das die Veranstaltung mitorganisierte, war der Gambier kurz vor seinem Tod krank und hatte gerade das Spital verlassen. Er sei im Besitz einer behördlichen Notfallbescheinigung gewesen.

Autopsie angeordnet

Die Polizei hatte vergangene Woche Fehler zugegeben. So habe sich herausgestellt, dass der festgenommene Gambier nicht der im Kanton Luzern gesuchte Mann gewesen sei. Die Grenzpolizisten hätten ihn mit einem Mann mit dem gleichen Vor- und Nachnamen sowie dem gleichen Geburtsdatum verwechselt.

Der Tod des Gambiers war am Dienstag auch Thema im Waadtländer Grossen Rat. In einer persönlichen Erklärung drückte Hadrien Buclin (Ensemble à Gauche) seine «Bestürzung» über den Fall aus. Gemäss seinen Angaben litt das Opfer «an einer ernsten Form von Epilepsie, die in Gambia nicht behandelt werden kann».

Die Staatsanwaltschaft hat Untersuchungen eingeleitet. Eine Autopsie wurde angeordnet. (sda)

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18 Kommentare
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Toerpe Zwerg
01.11.2017 21:15registriert Februar 2014
Gleicher Vorname, gleicher Nachname, gleiches Geburtsdatum ... hmmmm ... und diese Schwarzen sehen ja alle gleich aus. *kotz*

Es gibt da mehrere Dinge aufzuarbeiten. Zuallererst aber: Völlig egal, ob man die richtige Person inhaftiert: Der Staat trägt die alleinige Verantwortung für das Wohlergehen der seiner Macht schutzlos ausgelieferten Personen. Punkt.
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