Die Schweiz rüstet auf: Nach einer Umfrage des Tages-Anzeigers sind im vergangenen Jahr in praktisch allen Kantonen mehr Anträge für einen Waffenerwerbsschein eingegangen als im Jahr zuvor. Teilweise gingen markant mehr Gesuche ein, so etwa im Kanton Waadt, der mit einem Plus von 64 Prozent den grössten Anstieg in der Tagi-Umfrage verzeichnete.
Schweizweit wurden laut der Zeitung rund 17'400 Waffenerwerbsscheine beantragt, was eine Zunahme von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. (Die grössten Kantone Zürich und Bern sowie einige weitere fehlen in der Auswertung noch.) In sämtlichen Kantonen mit Ausnahme des Jura gab es einen Anstieg der Gesuche.
Ob der Andrang auf Waffen durch ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis zu erklären ist, ist denkbar, aber nicht erwiesen. Vor allem Vertreter der Waffenlobby erwähnten gegenüber dem «Tages-Anzeiger» das Sicherheitsargument: Schweizerinnen und Schweizer fühlten sich unsicher – aus Angst vor Terror oder wegen einer in der Nähe geplanten Asylunterkunft – und legten sich eine Waffe zum Schutz zu, hiess es etwa.
Denkbar wäre aber auch, so meinen Experten aus den Kantonen laut «Tages-Anzeiger», dass der Anstieg auf neue Regeln zurückzuführen ist. So muss seit einigen Jahren für geerbte Waffen ein Gesuch eingereicht werden sowie auch für Waffen, die aus dem Militärdienst stammen.
(trs)
Muss immer wieder über diese neue Regelung schmunzeln... Da vertraut man über Jahre einer Mehrheit der jungen CH-Männer (und wenigen Frauen) eine Seriefeuerwaffe an und wenn dann diese - die zu einem Halbautomaten umgebaute - Waffe behalten will, braucht man einen Waffenerwerbsschein! Wo ist denn da die Logik? Ist das zum Halbautomaten umgebaute Stgw 90 plötzlich gefährlicher geworden oder wird ein Soldat noch Vollendung seiner Dienstzeit gewalttätiger? ;-)