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Waffen

Immer mehr Leute in der Schweiz wollen sich bewaffnen

Das Sturmgewehr 90: Wer die Armeewaffe nach dem Ende des Militärdienstes behalten will, braucht seit einigen Jahren einen Waffenschein. Ist das ein Grund für die Zunahme der Gesuche?
Das Sturmgewehr 90: Wer die Armeewaffe nach dem Ende des Militärdienstes behalten will, braucht seit einigen Jahren einen Waffenschein. Ist das ein Grund für die Zunahme der Gesuche?
Bild: KEYSTONE

Immer mehr Leute in der Schweiz wollen eine Waffe – über die Gründe wird spekuliert

21.01.2016, 04:5421.01.2016, 06:38
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Die Schweiz rüstet auf: Nach einer Umfrage des Tages-Anzeigers sind im vergangenen Jahr in praktisch allen Kantonen mehr Anträge für einen Waffenerwerbsschein eingegangen als im Jahr zuvor. Teilweise gingen markant mehr Gesuche ein, so etwa im Kanton Waadt, der mit einem Plus von 64 Prozent den grössten Anstieg in der Tagi-Umfrage verzeichnete.

Schweizweit wurden laut der Zeitung rund 17'400 Waffenerwerbsscheine beantragt, was eine Zunahme von 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. (Die grössten Kantone Zürich und Bern sowie einige weitere fehlen in der Auswertung noch.) In sämtlichen Kantonen mit Ausnahme des Jura gab es einen Anstieg der Gesuche.

Ob der Andrang auf Waffen durch ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis zu erklären ist, ist denkbar, aber nicht erwiesen. Vor allem Vertreter der Waffenlobby erwähnten gegenüber dem «Tages-Anzeiger» das Sicherheitsargument: Schweizerinnen und Schweizer fühlten sich unsicher – aus Angst vor Terror oder wegen einer in der Nähe geplanten Asylunterkunft – und legten sich eine Waffe zum Schutz zu, hiess es etwa.

Denkbar wäre aber auch, so meinen Experten aus den Kantonen laut «Tages-Anzeiger», dass der Anstieg auf neue Regeln zurückzuführen ist. So muss seit einigen Jahren für geerbte Waffen ein Gesuch eingereicht werden sowie auch für Waffen, die aus dem Militärdienst stammen.

(trs)

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22 Kommentare
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stadtzuercher
21.01.2016 07:45registriert Dezember 2014
@Mate, es ist eigentlich müssig, darüber zu wettern, dass die Waffenkäufer dumm und schlecht informiert seien. Sie tun es halt einfach. Fruchtbarer wäre es wohl, sich als Politiker mal Gedanken zu machen, was die Bedürfnisse der Bürger sind und diese ernst zu nehmen. Wer nach dem letzten halben Jahr mit Anschlägen in Paris, mit den Ereignissen an Silvester in deutschen Städten und noch ein paar anderen Dingen ängstliche Bürger als Deppen abtut, sollte sich eher verantwortlich fühlen für den ansteigenden Verkauf von Waffen.
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mauchmark
21.01.2016 08:23registriert Februar 2014
"Das Sturmgewehr 90: Wer die Armeewaffe nach dem Ende des Militärdienstes behalten will, braucht seit einigen Jahren einen Waffenschein"

Muss immer wieder über diese neue Regelung schmunzeln... Da vertraut man über Jahre einer Mehrheit der jungen CH-Männer (und wenigen Frauen) eine Seriefeuerwaffe an und wenn dann diese - die zu einem Halbautomaten umgebaute - Waffe behalten will, braucht man einen Waffenerwerbsschein! Wo ist denn da die Logik? Ist das zum Halbautomaten umgebaute Stgw 90 plötzlich gefährlicher geworden oder wird ein Soldat noch Vollendung seiner Dienstzeit gewalttätiger? ;-)
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Mate
21.01.2016 06:23registriert April 2015
wenn die leute wirklich glauben, dass mehr waffen mehr sicherheit bringt, dann sollen sie mal schauen wie das in den usa funktioniert.
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