Schweiz
Sport

Coronavirus Schweiz: Das hat der Bundesrat heute entschieden

Millionen für Sport und Härtefälle, Busse für Maskenlose – die Entscheide des Bundesrats

18.11.2020, 14:3018.11.2020, 14:55
Mehr «Schweiz»

Busse bei fehlender Maske

Personen tragen Masken zu den verschaerften Coronaschutzmassnahmen, am Montag, 19. Oktober 2020, bei der Bushaltestelle Loeb in Bern. Die Maskentragpflicht gilt nebst allen oeffentlich zugaenglichen R ...
Bild: keystone

Der Bundesrat will im Rahmen des Covid-19-Gesetzes eine Änderung des Ordnungsbussengesetzes durchbringen. Und diese hat es in sich: Geringfügige Übertretungen des Epidemiengesetzes wie z.B. Verstösse gegen die Pflicht zum Tragen einer Gesichtsmaske sollen neu mit Ordnungsbussen geahndet werden können. Der Bundesrat unterbreitet dem Parlament den Gesetzesentwurf mit Bitte um dringliche Beratung in der Wintersession.

Zweites Aufgebot für den Zivilschutz

Mittarbeiter des Zivilschutz anlaesslich einer Medienfuehrung durch das neue Medical Centre Luzern in der Turnhalle und auf dem Areal des Schweizer Paraplegiker Zentrum in Nottwil am Montag, 6. April  ...
Bild: KEYSTONE

Die Corona-Fallzahlen sind in den letzten Wochen stark gestiegen. Die Institutionen des Gesundheitswesens, darunter auch Alters- und Pflegeheime, drohen an ihre personellen Kapazitätsgrenzen zu stossen und treten in den Kantonen zunehmend mit Unterstützungsgesuchen an den Zivilschutz heran.

Der Bundesrat hat darum ein weiteres Aufgebot von Schutzdienstpflichtigen beschlossen. Es umfasst ein Kontingent von maximal 500'000 Diensttagen und gilt bis zum 31. März 2021. Mit dem Aufgebot entspricht der Bundesrat einem Begehren der Kantone, in denen zunehmend Gesundheitseinrichtungen um rasche Unterstützung durch den Zivilschutz ersuchen.

Zweiter Einsatz der Armee

ARCHIVBILD ZUR MELDUNG, DASS ALLE WKS DER ARMEE, DIE KEINEN BEZUG ZUR CORONAVIRUS PANDEMIE AUFWEISEN, BIS ENDE JAHR AUSGESETZT WERDEN, AM MITTWOCH, 28. OKTOBER 2020 - Soldaten mit Schutzmasken bei der ...
Bild: keystone

Der Bundesrat hat bereits am 4. November 2020 das VBS beauftragt, die Armee im Assistenzdienst zur Unterstützung von Spitaleinrichtungen einzusetzen. Das Truppenaufgebot umfasst maximal 2500 Armeeangehörige, und der Einsatz ist bis 31. März 2021 befristet.

Weil das Aufgebot die Anzahl von 2000 Armeeangehörigen übersteigt und länger als drei Wochen dauert, muss die Bundesversammlung den Einsatz genehmigen. Der Bundesrat hat deshalb zuhanden des Parlaments die Botschaft und den dazugehörigen Entwurf eines Bundesbeschlusses verabschiedet. Das Parlament wird an der Wintersession über den laufenden Assistenzdienst befinden.

Die Aufgabe der Armee besteht darin, den zivilen Spitaleinrichtungen bei der Grund- und Behandlungspflege zu helfen, die kantonalen Spitäler bei der Erweiterung der Kapazitäten ihrer Intensivpflegestationen zu unterstützen und infektiöse Patientinnen und Patienten zu transportieren. Mit ihrem Einsatz können die Sanitäts- und Spitalsoldaten, die über eine vom Roten Kreuz anerkannte militärische Ausbildung verfügen, das zivile Pflegepersonal in verschiedener Hinsicht entlasten.

Die anfallenden Zusatzkosten können voraussichtlich innerhalb des bereits vom Parlament bewilligten Budgets des VBS aufgefangen werden. Ist dies nicht der Fall, so wird das VBS einen Nachtragskredit beantragen.

Covid-Unterstützungshilfen

St. Gallens Lukas Goertler, links, gegen YBs Jordan Lefort, rechts, im Fussball Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem BSC Young Boys und dem FC St. Gallen, im Stadion Wankdorf in Bern, am  ...
Bild: keystone

Der Bundesrat schlägt dem Parlament für eine dringliche Beratung in der Wintersession punktuelle Anpassungen am Covid-19-Gesetz vor.

  • Härtefälle: Die Gesamtsumme der Unterstützung von Bund und Kantonen soll auf 1 Milliarde erhöht werden. Der Anteil des Bundes an diesen Kosten beträgt bis 400 Millionen 50 Prozent (d.h. 200 Mio.) und danach 80 Prozent (480 Mio.). Damit übernimmt der Bund rund zwei Drittel und die Kantone ein Drittel der anfallenden Kosten.
  • Kurzarbeitsentschädigungen: Um Arbeitsplätze zu sichern und Covid-bedingte Entlassungen zu vermeiden, sollen die Leistungen der Arbeitslosenversicherung (ALV) im Bereich der Kurzarbeitsentschädigung wieder gezielt erweitert werden. Es sollen mehrere im Frühjahr unter Notrecht erlassene Massnahmen der ALV in das Covid-19-Gesetz überführt werden. Insbesondere soll der Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung auf befristete Arbeitsverhältnisse ausgedehnt und die Karenzfrist aufgehoben werden.
  • Sport: In Ergänzung zu den bisherigen Stabilisierungsmassnahmen sollen professionelle und semiprofessionelle Klubs nebst Darlehen neu auch à-fonds-perdu-Beiträge erhalten können. Damit sollen die Grundstrukturen des schweizerischen Leistungs- und Breitensports sowie des Trainings- und Wettkampfbetriebs gesichert werden. Der Bundesrat will den Klubs, basierend auf den Zahlen aus der Saison 18/19, bis zu zwei Drittel der entgangenen Einnahmen aus dem Ticketverkauf entschädigen. Im Gegenzug müssen die Klubs strenge Auflagen erfüllen, namentlich nachhaltige Kürzungen der Spitzenlöhne und einen Dividendenverzicht, die Weiterführung der Junioren- und Frauenförderung mindestens auf dem bisherigen Niveau sowie eine vollständige Transparenz über die Verwendung der Gelder. Von den für das Jahr 2021 für Darlehen eingestellten Mitteln in der Höhe von 175 Millionen Franken sollen bis zu 115 Millionen als à-fonds-perdu-Beiträge eingesetzt werden können. Es besteht auch weiterhin die Möglichkeit, Darlehen zu gewähren.

(aeg)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
NotifyMe: Die neue App der SwissCovid-Macher gegen Corona
1 / 14
NotifyMe: Die neue App der SwissCovid-Macher gegen Corona
NotifyMe ist eine neue App, entwickelt von den SwissCovid-Machern. Sie soll helfen, alle Besucherinnen und Besucher eines Events – ob privat oder geschäftlich – vor einer möglichen Corona-Ansteckung zu warnen. watson konnte die Testversion ausprobieren.
quelle: screenshot: notify-me.ch
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Schweizer Armee in Westschweiz zu Corona-Dienst eingerückt
Video: sda
Das könnte dich auch noch interessieren:
54 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Snowy
18.11.2020 15:18registriert April 2016
Und die Restaurants, Bars und Veranstalter warten noch immer auf die Sofort(..!) -Unterstützungsmassnahmen, welche im Frühling und im Sommer versprochen wurden. Hauptsache die Schweizer Luftfahrt wurde umgehend mit Milliarden à fonds perdu und fast ohne Gegenleistungen bezüglich Klimaschutz etc. etwas weiter am Leben erhalten.

Das kann´s einfach nicht sein!
45270
Melden
Zum Kommentar
avatar
pejewi
18.11.2020 15:01registriert September 2020
"Zweites Aufgebot für den Zivilschutz"
Haha - das tät mi

"Zweiter Einsatz der Armee"
Ah f*ck...
21631
Melden
Zum Kommentar
avatar
aglio e olio
18.11.2020 16:17registriert Juli 2017
Sport, Sport, Sport... und die Kulturschaffenden saufen ab. Es heisst nicht umsonst „Geld geht zum Geld“. 😐
24968
Melden
Zum Kommentar
54
Frankreich fliegt 240 Menschen aus Haiti aus – auch Schweizer

Angesichts der desolaten Sicherheitslage in Haiti hat Frankreich 170 seiner Bürger sowie 70 weitere Europäer – darunter auch Personal des Schweizer DEZA-Büros – und andere Staatsangehörige aus dem Karibikstaat ausgeflogen.

Zur Story