Frankreich sagt kurdischen Kämpfern Unterstützung in Syrien zu

Frankreich sagt kurdischen Kämpfern Unterstützung in Syrien zu

30.03.2018, 10:36

Frankreich hat der kurdisch dominierten Milizen-Gruppe SDF Beistand in Nordsyrien zugesagt. Damit will Präsident Emmanuel Macron laut eigenen Angaben ein Wiedererstarken des IS verhindern.

Macron traf sich am Donnerstag in Paris erstmals mit Vertretern der Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF), die in Syrien gegen die Extremisten-Organisation Islamischer Staat kämpft. Sein Büro teilte danach mit, Macron habe der SDF Unterstützung bei der Stabilisierung der Sicherheitszone im Nordosten Syriens zugesagt.

Zur SDF gehören auch kurdische Kämpfer der YPG. Die Türkei will die YPG aber vertreiben. Ankara bezeichnet die Gruppe als Terror-Organisation und wirft ihr Verbindungen zu der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK vor. In der Erklärung aus dem Büro Macrons hiess es am Donnerstag, der Präsident biete an, zwischen beiden Seiten zu vermitteln. Schliesslich habe sich die SDF von der PKK distanziert.

Entsendung von zusätzlichen Soldaten

Ein Mitglied der PYD - dem politischen Arm der YPG - sagte Reuters nach dem Treffen mit Macron in Paris, der Präsident habe auch die Entsendung von mehr Soldaten in die Region versprochen. Das Präsidentenamt wollte sich dazu nicht äussern.

Frankreich hat - ebenso wie die USA - von der YPG angeführte Kämpfer in der Region mit Waffen ausgerüstet und ausgebildet. Zudem hat Macron dort dutzende Spezial-Kräfte stationiert.

Die Unterstützung wird von der Türkei scharf kritisiert. Diejenigen, die mit Terrorgruppen gegen die Türkei zusammenarbeiteten und Solidarität zeigten, würden «wie die Terroristen ein Ziel der Türkei werden», erklärte der türkische Vizeministerpräsident Bekir Bozdag am Freitag über Twitter. «Wir hoffen, dass Frankreich nicht einen solch irrationalen Schritt geht.»

Zur SDF gehören auch Kämpfer der kurdischen YPG-Miliz. Die Regierung in Ankara sieht in dieser eine Terror-Organisation mit Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Die türkische REgierung will unbedingt verhindern, dass sich ein zusammenhängendes kurdisches Einflussgebiet vom Irak über Syrien bis in die Türkei bildet.

Türkische Soldaten hatten zuletzt die nordsyrische Stadt Afrin gestürmt, die unter kurdischer Kontrolle war. Zudem hatte Ankara einen Einsatz in Richtung der syrischen Kurdenhochburg Manbidsch angedroht. Dort sind auch US-Soldaten stationiert, die mit der YPG im Kampf gegen den IS verbündet sind. (sda/reu)

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