Brände in einem Pinienwald am Rande von Rom konnten am Dienstag unter Kontrolle gebracht werden, wie die Feuerwehr auf Twitter mitteilte. Die davon ausgehenden Rauchsäulen hatten am Montag auch Badegäste im nahen Ostia verschreckt. Die Flammen richteten grossen Schaden an, wie Medien berichteten.
Betroffen von Wald- und Buschbränden sind in Italien neben der Region Latium auch Kampanien, die Toskana, Kalabrien und Apulien. Auch auf Sizilien brannte es in den vergangenen Tagen immer wieder. Mehrere Verdächtige, die Brände gelegt haben könnten, wurden festgenommen. Allein am Montag war die italienische Feuerwehr mehr als 1000 Mal ausgerückt.
In vier Wochen ist in Italien fast so viel Waldfläche verbrannt wie im gesamten vergangenen Jahr. Seit Mitte Juni seien mehr als 26'000 Hektar in Flammen aufgegangen, teilte der Umweltschutzverband Legambiente mit.
In Portugal brachen unterdessen ebenfalls neue Waldbrände im Norden und in der Mitte des Landes aus. Im Juni waren bei einem verheerenden Waldbrand in Portugal 64 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 250 verletzt worden.
Auch in Kroatien waren Löschtrupps im Dauereinsatz. Die Brände erreichten am Montagabend Vororte der zweitgrössten Stadt Split, wie örtliche Medien berichteten. Ein Einkaufszentrum musste evakuiert werden, mehrere Autos brannten aus. Dem Fernsehsender HRT zufolge geriet auch die städtische Mülldeponie in Brand.
Die Feuer konnten aber über Nacht unter Kontrolle gebracht werden, wie Bürgermeister Andro Krstulovic Opara dem Sender HRT sagte. Medienberichten zufolge waren am Dienstag jedoch mehrere Stadtteile ohne Strom und Wasserversorgung.Über der Stadt an der Adriaküste war dicker schwarzer Rauch zu sehen. Insgesamt wurden den zweiten Tag in Folge mehrere Dutzend Waldbrände in der Gegend um Split gezählt. Mehrere Häuser gerieten bereits in Brand. Rund 400 Feuerwehrleute waren im Einsatz gegen die Flammen.
Ersten Schätzungen zufolge wurden rund 4500 Hektar Land verwüstet – vor allem Nadelwald, Olivenhaine und Buschland. Etwa 80 Menschen wurden verletzt, vor allem handelte es sich um Feuerwehrleute.
Auch im Nachbarland Montenegro war die Lage angesichts von Waldbränden nach Behördenangaben weiter kritisch. Am Montag bat die Regierung des Balkanstaats die europäischen Länder um schnelle Hilfe im Kampf gegen die Brände.
Von den Flammen betroffen sind vor allem Gebiete am Südufer der Bucht von Kotor, die wegen ihrer landschaftlichen Schönheit und ihrer malerischen Ortschaften viele Touristen anzieht. Auf der Halbinsel Lustica mussten mehrere hundert Camper in Sicherheit gebracht werden.
Waldgebiete standen auch in Südfrankreich in Flammen, insbesondere nördlich von Nizza und auf Korsika. Bei Nizza brachten etwa 450 Feuerwehrmänner einen Waldbrand unter Kontrolle. Etwa 100 Hektar Wald gingen bei Castagniers in Flammen auf, berichtete der Sender Franceinfo. Häuser mussten wegen des Feuers nicht geräumt werden.
In Griechenland entspannte sich die Lage dagegen nach Tagen mit grosser Hitze und Trockenheit. Ein starker Sturm mit viel Regen zog über das Land. Laut Feuerwehr brachen am Montag landesweit 23 Busch- und Waldbrände aus, sie konnten aber alle rasch gelöscht werden. (wst/sda/dpa/afp/apa)